Laufberichte 2011

 

13. Februar 2011

(9.Frostwiesenlauf in Burg)

 

Das Laufjahr 2011 fängt mit dem Frostwiesenlauf wieder an, offiziell natürlich. Jeder ist zur Vorbereitung auf seiner Hausstrecke schon gelaufen und hat wieder Einstiegserfahrungen gesammelt. Muss ja auch sein.

Wir werden per Email und News vorher informiert, dass die Streckenführung in diesem Jahr verändert wurde. Die allgemeine Hochwasserlage gab den Ausschlag. Also lassen wir uns überraschen.

Ich habe mich wieder für die 10 km NW angemeldet. Die 20-er Strecke gibt es auch noch. Aber als Rentner soll man es zum Jahresanfang nicht übertreiben. Es ist auch wieder ein Lauf ohne offizielle Zeitnahme. Zur Eingewöhnung ist dann im Ziel jeder ein Sieger.

Parkplatz ist gefunden und an der Anmeldung das übliche Gewusel. Ich nehme die Startnummer entgegen, Andere melden sich erst noch an. Bekannte vom vergangenen Jahr treffen auch ein. Dass sie mitlaufen, konnte ich schon aus den Teilnehmerlisten entnehmen.

Vor dem Lauf findet noch die Siegerehrung für die Walking-Serie mit Treppchen und Presse vor dem Landhotel statt. Die Urkunde, der Pokal und auch die Blümchen sind schon eine Anerkennung für die vielen Kilometer vom vergangenen Jahr. Auch die vielen Lauffreunde, die man kennengelernt hat, sind auf der positiven Seite zu verbuchen.

Die kleinen Zuwendungen werden im Auto verstaut und dann geht es zum Start.

Es ist wieder ein Massenstart - die Läufer vornweg und danach die Walker.

Tja, es ist hier auch wieder, wie im vergangenen Jahr. Walker und Nordic Walker laufen in einer Gruppe. Dabei sind die Walker eher den Gehern oder der Fraktion der abgebrochenen Läufer zuzurechnen. Ich will deren Leistung nicht schmälern, aber die Bewegungsabläufe haben hier mit den Vorstellungen vom Walken nichts gemeinsam.

Vielleicht schafft man es einmal, auch hier eine Trennung vorzunehmen. Zu wünschen wäre es und vernünftig, vom sportlichen Gedanken her, wäre es auch.

Das ändert aber nicht an der Tatsache, dass ich heute beim Frostwiesenlauf mitmische.

Der Himmel ist bedeckt, die Strecke ist schneefrei, die Temperaturen annehmbar. Die neue Streckenführung über den Damm des Nordumfluters lässt sich gut laufen. Wir walken gemeinsam mit den 20-ern bis kurz vor dem Zieleinlauf. Dann müssen die 20 km-Walker auf ihren zweiten Abschnitt und ich habe das Gefühl, es gleich geschafft zu haben.

Im Ziel wird jeder Walker und Läufer wieder begrüßt, darf dann seinen Flüssigkeitsspiegel wieder regulieren und bekommt als kleine Aufmerksamkeit, auch als Ausblick auf den kommenden Frühling, ein Primelchen geschenkt.

Die Dusche nehme ich noch mit, die Nutzung des Wellness-Bereiches lasse ich aus. Aber auch das gehört hier zum Laufservice. Die Veranstalter haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet - Danke dafür.

Der Magen fängt verdächtig an zu knurren, also ab ins Auto und ein Tschüß bis zum nächsten Frostwiesenlauf hier am Ort - oder besser - bis zum Schneeglöckchenlauf im März.

 

 


 

 

19. März 2011

  1. Schneeglöckchenlauf in Ortrand)

 

Die Sonne meint es heute gut mit uns. Die Schneeglöckchen blühen noch. Es wird ja auch bald Frühling. Und ich fahre zum Schneeglöckchenlauf nach Ortrand. Es soll mein erster Lauf in Ortrand werden.

Die Kilometer bis dahin sind bald absolviert. Von der Autobahn runter werden wir durch Hinweisschild und einen Streckenposten gleich zu einem Parkplatz eingewiesen. Am Parkplatz auf der Wiese am Ortseingang auch Einweiser, jetzt schon alles gut organisiert.

Zur Lausitzhalle sind es nur wenige Meter. Ich hole mir Startnummer und Chip ab und schaue mich noch etwas um. Es ist alles vorbereitet und ich habe ja auch noch Zeit. Ich gehe noch einmal zum Auto, packe etwas um und nehme dann meine Sachen mit. Ein Spielmannszug ist eingetroffen, die „Peppinos“, ständige Begleiter der Laufszene, sehe ich auch. Das Gelände füllt sich langsam mit Aktiven und Zuschauern aller Altersklassen. Die Teilnehmerliste im Internet hat schon vermuten lassen, dass es heute etwas voller wird, als bei manch anderen Laufveranstaltungen. Auch bekannte Gesichter treffe ich, meine beiden ständigen Laufgefährten aus Cottbus, J. aus Dresden, auch S. von den „Alkoholfreien“ und N. aus Spremberg sind wieder da. Und natürlich viele, viele Andere, die man teilweise schon einmal bei anderen Läufen gesehen hat.

Zuerst werden die Knirpse auf die 400 m geschickt. Es ist rührend zu sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit sie an den Start gehen. Einigen gefällt die Schneeglöckchenmedaille so sehr, dass sie sich gleich wieder für die 2 km aufstellen. Wenn diese Einstellung bleibt, dürfte uns um den Olympianachwuchs nicht Bange sein.

13:00 Uhr wird dann der große Pulk der Läufer auf die Strecke geschickt, und 2 Minuten später wir, die Walker. Und auch hier ist  das gleiche Spielchen, wie immer, zu bemerken. In die Jahre gekommene Geher und Läufer ohne Siegesambitionen auf ihrer ursprünglichen Strecke, versuchen sich hier auch als Walker und spielen ihren Vorteil, das Laufen ohne Stöcke, aus. Wann wird endlich mit dieser unsinnigen Gleichmacherei aufgehört!

Die Strecke ist gut vorbereitet. Wir laufen auf Asphalt, aber auch auf Feld und Waldwegen, fest oder aufgeweicht; auf freier Strecke oder im Wald. Jeder Kilometer wird angezeigt. Es ist alles Bestens organisiert. Straßen- oder Schienenübergänge sind durch Polizei und Feuerwehr abgesichert. Versorgungspunkte sind ausreichend eingerichtet. Den in Frauendorf nehme ich mit. Hier müssen wir kurz auf das Sportplatzgelände. Kleine Kalorienbringer und Getränke warten hier auf uns. Bis zum Ziel sind es jetzt noch  ca. 5,5 km. Da greife ich  zur Cola, nehme ein Stück Banane und schiebe mir noch ein Stück der aufgeschnittenen Pralienen (eine gute Idee) in eine Backenhälfte. Mag es unterwegs langsam zergehen. Es ist nichts dem Zufall überlassen worden.

Mein Tempo der ersten Hälfte kann ich auf der zweiten nicht ganz halten. Habe ja auch am Verpflegungspunkt einmal angehalten. Ich muss außer den „Stocklosen“ auch ein paar Wenige mit Stöckchen ziehen lassen. Aber bei meinen Jahresringen im Gesicht gehört das nun einmal dazu.

Fotografen nehmen berufs- und hobbymäßig von uns Kenntnis. Der Spielmannszug begrüßt uns auch unterwegs. So werden die 15 km eine recht kurzweilige Angelegenheit. Das Ziel kommt wieder in Sichtweite. Ich werde zum Halleneingang eingewiesen und erlebe meine erste Zielankunft in einer Sporthalle. Es ist schon ein schönes Gefühl, die 15 km geschafft zu haben. Dafür bekomme ich die bekannte und auch begehrte Schneeglöckchenmedaille umgehängt. Meine Zeit - 2:01:43,317 - kann sich auch sehen lassen. Ein halber Liter „alkoholfreies“ reguliert den Flüssigkeitpegel wieder etwas in den normalen Bereich.

Ich tausche den Chip wieder gegen Bares um, hole mir meine Urkunde ab und verschwinde unter der Dusche. Mit mir zufrieden trete ich die Heimfahrt an.

Dabei ist eine Frage offen geblieben:

Das Team „Erdinger alkoholfrei“ war mit einer großen Mannschaft am Start. Aber die meisten davon liefen nach mir durchs Ziel. Ist nun „Erdinger alkoholfrei“ wirklich gesünder? Zugegeben, es löscht den Durst. Aber den Gesundheitsfaktor werden wir wohl noch bei anderen Läufen „ausdiskutieren“ müssen.

In diesem Sinne - auf ein Neues. Der nächste Start ist schon in einer Woche beim Bergheider Seelauf. Es wird wieder eine Sprintstrecke von 6 km, (6 km am Stock gehen und sprinten - na ich weiß ja nicht).

 

 

 

26. März 2011

(10. Bergheider Seelauf)

Die Walking-Szene hat wieder gerufen, und ich bin wieder mit dabei. Die Veranstaltung ist aus geschrieben als Lauf "Um den Bergheider See". Das "Um" wurde erst einmal gestrichen, alle gefluteten Tagebau-Restlöcher müssen noch einmal auf ihre Sicherheit überprüft werden. Also wurde die Strecke verändert. Auch wurden wieder die Sportanlagen des Ortes Lichterfeld mit einbezogen, um eine vernünftige Organisation auch nach den Läufen zu gewährleisten. Ich finde, eine vernünftige Entscheidung. Allerdings kommen wir jetzt nicht mehr in den Genuss, mit dem Kopf im Nacken die F-60 zu bewundern.

Das Wetter - mal wieder ein Naja. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen gerade mal um die 5 Grad, keine Sonne mehr, der Himmel bedeckt und Regen ist angekündigt. Der Wetterbericht wird später stimmen.

Das Häuflein der unentwegten Walker ist auch mit hier - nein, nicht alle.. Das könnte zweierlei Ursachen haben. Einmal ist es Tatsache, dass manche Walker bei verschiedenen Wettbewerben mitlaufen und die Termine sich überschneiden. Es kann aber auch sein, dass ein 6 km-Walking weniger Punkte bringt als ein Halbmarathon und eben die sechs besten Läufe nur in die Wertung kommen. Da pickt man sich eben nur die Rosinen raus und stößt alle Anderen, die regelmäßig die Wettkämpfe bestreiten und auch für das Fortbestehen solcher Wettkämpfe sorgen, vor den Kopf. Was soll´s, so ist eben das Reglement und ich habe es nicht gemacht.

Der Start ist für 10:00 Uhr festgelegt und wir gehen unmittelbar nach den Läufern in die Spur. Das erste Teilstück ist ein Radweg mit Asphalt, dann kommt eine Schotterpiste im aufgeforsteten Tagebaugelände, danach ein festgefahrener Sandweg, dann wieder Schotter/Splitt und dann bis zum Zieleinlauf wieder der Radweg. Es ist also für jeden etwas dabei. Die Strecke ist mit einem Wendepunkt angelegt. Vor dem Wendepunkt kann man sehen, wie weit unser Abstand bis zur absoluten Spitze ist und nach dem Wendepunkt, dass wir auch ganz gut noch im Rennen liegen. Und wir sehen jetzt auch die F-60, diese imposante Abraumförderbrücke, die jetzt zu einem Kulturzentrum umfunktioniert wurde.

Ich laufe mit meinem ständigen Laufpartner Karl-Heinz zusammen. So geht es bis zum Ziel. Die Messeinrichtung ist schmal gehalten und gestattet nur einen Walker. So müssen wir den Zieleinlauf hintereinander passieren. Zum Schluss trennen uns 7 Hundertstel Sekunden. Der Regen hat inzwischen dem Wetterbericht Recht gegeben. Wir nehmen noch einen Tee mit. Dann holen wir unsere Urkunden ab.

Was jetzt kommt ist das Übliche - unter die Dusche, Sachen wechseln und dann die Heimfahrt antreten.

Der Regen bleibt auch auf der Heimfahrt.

Der nächste Lauf könnte schon wieder in einer Woche sein. In Crinitz ist Töpferfest, mit Topfmarkt und Topflauf. Dabei sind auch wieder 6 km-Walking dabei. Da könnte man ja eigentlich die Attraktivität eines solchen Laufes erhöhen. Ob ich mitmache? - mal sehen. 

 

 

 

 


 

  

 

03. April 2011

(24. Topflauf in Crinitz)

 

Der erste Sommertag des Jahres - allerdings schon Anfang April.

Ich dachte, ich nehme einfach einmal am „Crinitzer Topflauf“ teil. Der Topflauf hat hier schon Tradition. Aber wenn ich mir die Statistik anschaue, dann ist die Zahl der Walker/Nordic Walker rückläufig. Also ein Grund mehr, hierher zu fahren.

Der Laufgott meint es gut mit uns und schickt uns mit dem Hoch „Peggy“ das allerbeste Laufwetter.

Start und Ziel ist auf dem Sportplatz neben dem Waldbad - oder umgekehrt? Neee, kann es nicht sein, das Bad ist noch nicht eröffnet. Und das Wasser-Laub-Gemisch lädt nicht gerade zum Anbaden ein.

Die Anmeldeformalitäten sind schnell erledigt. Meine Online-Anmeldung liegt nicht vor, also wird eben noch einmal neu aufgeschrieben - na, und? Schwierig würde es bei mehr Teilnehmern werden. Startnummern gibt es auch nicht. Es ist ein „Walking-Lauf unter Führung von ...“ . So ist es an der Info-Tafel angezeigt. Es wird also ein ganz stressfreier Lauf bei bestem Wetter.

Das Gelände füllt sich. Ab und zu sehe ich auch ein paar Träger von Stöcken. Also bin ich neben der „Führungskraft“ nicht allein. Als die Startzeit heran ist, werden die Läufer auf die Strecke geschickt. Es ist schon ein ganz schöner Pulk, der sich dazu eingefunden hat. Den Starter ignorierend setzen sich danach die Wanderer und die Walker von selbst in Bewegung. Aber keiner meckert, keiner pfeift zurück - das ist Volkssport.

Die Walking-Strecke ist nicht markiert. Es wird nach den Vorstellungen/Hinweisen einer "Führungskraft" gelaufen.

Über die Straße nach dem Sportplatzgelände geht es auf einem Feldweg weiter. Auch hier haben wir wieder Zuschauer - neugierige Pferde und kleine kläffende Hunde. Aus dem Feldweg wird ein Waldweg, aus dem Waldweg ein Wiesenweg. Das Tempo entspricht einem geführten Walking. Mir ist es einfach zu langsam. Schon wenn ich nur den Schritt etwas länger mache, bin ich schneller. Ich nutze das aus und habe dadurch Zeit, stehen zu bleiben und von den anderen Walkern ein paar Fotos zu machen. Ich laufe wieder eine Weile mit. Doch dann wird es einfach zu langsam. Ich setze mich ab. Wenn die aufgebrachte Markierung zweideutig ist, orientiere ich mich wieder nach rückwärts und lass mir anzeigen, wie es weitergeht. Der Wiesenweg ist wieder ein Waldweg geworden. Das letzte Ende wird auf Asphalt absolviert, bevor es zum Zieleinlauf geht.

Als einsamer Nordic Walker vorneweg habe ich natürlich ungeteilte Aufmerksamkeit. Es gibt sogar ein Zielfoto. Die Zeit wird von der Stoppuhr abgelesen und mündlich übermittelt. Ich vergesse sie verständlicherweise sofort wieder. Ich warte noch auf meine Laufkollegen. Aber sie verzichten, über den Zielstrich zu laufen und verschwinden sofort - schade. Es ist eben alles etwas anders, als bei manchen anderen Wettkämpfen - einfach herzlicher und natürlicher. Da sollte man kleine Unregelmäßigkeiten sofort vergessen - aber nur, wenn man später nicht immer wieder daran erinnert wird. Mit dem Sport- und Hoffotografen Ronny Sch. treffe ich noch eine Vereinbarung: Ich schicke ihm meine Aufnahmen von der Strecke und ich bekomme dafür ein Foto meines Zieldurclaufes. Ich werde später meinen Teil dieser Vereinbarung erfüllen, der Herr Sch. wird  nicht einmal auf eine Mail antworten. Das ist aber seine persönliche Auffassung von Anstand.

Ich hole mir meine Urkunde ab, der Name wird von Hand eingesetzt, die eingetragene Streckenlänge widerspricht auch der Ausschreibung. Und dann bin ich nicht gewalkt, sondern gewandert (mit Stöcken) - so steht es zumindest auf der Urkunde. Das erklärt dann auch den Begriff "NORDERN Walking" in der Ausschreibung für die von mir absolvierte Disziplin. Dann gehe ich unter die Dusche. Aber das kennt man ja schon von anderen Läufen. Die Bratwurst vom Grill zum Abschluss ist neu, aber sie schmeckt.

Vom sportlichen Gesichtspunkt betrachtet war diese Teilnahme eine Fehlinvestition. Ein Trainingslauf vor der Haustür hätte mir mehr gebracht.  Ich glaube, der Crinitzer Topflauf ist für Nordic Walker, die den sportlichen Wettstreit suchen, nicht zu empfehlen.

 

16. April 2011

(9. BIOSPHÄRENRESERVATS-Walken/Nordic Walken in Lübbenau)

 

Der Spreewald ruft wieder zum traditionellen Spreewaldmarathon in allen bekannten Disziplinen, auf allen bekannten Strecken. Lübben, Lübbenau, Burg, Straupitz, Lieberose und Schlepzig sind wieder Austragungsorte. Dazu kommen noch die vielen ungenannten Orte, durch die sich die Wanderer, Walker, Läufer und Radler bewegen.

Die Walker beginnen, wie in jedem Jahr, mit dem Halbmarathon - 21 km Lübbenau - Burg - und zurück. Start und Ziel - der Marktplatz in Lübbenau. Das Wetter - am Anfang nur heiter, später heiter bis wolkig, kein Regen. Die Temperaturen, beste Lauftemperatur.

Durch die Anmeldung müssen alle durch, schließlich müssen die Transponder empfangen und die Leihgebühr und die Kaution bezahlt werden. Der Raum im Rathaus, der für die Anmeldung genutzt wird hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Wartezeiten bei der Anmeldung sind unvermeidlich, der Engpass sind die jeweiligen Eingangstüren zum und im Rathaus.

Toiletten muss man suchen oder erfragen, Hinweise sucht man vergeblich. Vom Marktplatz links, zum Bahnhof, wird man fündig. Auch hier wieder „Wartegemeinschaften“. Das soll ja die Kollektivbildung fördern. Wer nicht warten will/kann, schlägt sich in die Büsche - nicht gerade das, was wünschenswert ist. Ähnlich ist es mit Aufbewahrungsmöglichkeiten vor dem Lauf und Duschmöglichkeiten nach dem Lauf. Auch hier fragen, fragen, fragen ...

Aber erst einmal genug gemeckert.

Pünktlich 10:05 wird der Start angeschossen und ADI schickt uns wieder auf die Strecke. Es ist mein erster Halbmarathon als Nordic Walker - im vergangenen Jahr war ich noch hier als Wanderer. Ein paar bekannte Gesichter sind wieder mit von der Partie. Es geht erst einmal in Richtung Lehde. Der angezeigte, erste absolvierte, Kilometer wird begrüßt, haben wir doch NUR noch 20 km vor uns. Der Weg lässt sich gut laufen,ein Radweg entlang der Fließe bis Leipe. In Leipe das erst Büffet - ich lasse es aus. Nach Leipe geht es auf Asphalt weiter, danach wieder auf festgefahrenem Weg bis Burg. Die Verpflegungsstelle hier nehme ich mit. Etwas Flüssigkeit, ein Stück Schoko in den Mundwinkel gesteckt, kann unterwegs schmelzen. In Burg geht es auf dem Polenzweg weiter und nach der „Polenzschänke“ kommt der Hammer. Der Weg wechselt seinen Belag. Wir laufen auf querliegenden Betonelemente, so wie sie früher für Baustraßen, bzw. Wirtschaftswege verwendet wurden. Betonelemente hoch, Betonelemente tief, Zwischenraum groß, Zwischenraum klein - man muss schon aufpassen, dass der Stock oder der Fuß nicht hängenbleibt. Unterwegs wieder eine Verpflegungsstelle - wieder ausgelassen. Die Verpflegung klappt. So geht es dann bis zur „Wotschofska“. An der Verpflegungsstelle hier, etwas Flüssigkeit, ein Stück Banane. Irgendwie werde ich hier von einem Fotoapparat erwischt. Mal sehen, wo das Bild dann auftaucht. Ab hier lässt es sich wieder gut laufen.

Die Kilometer werden weniger, ich überhole Wanderer, Walker ohne Stöcke und auch Läufer sind an ihre Grenzen gestoßen. Die letzten 500 Meter sind Pflaster in Lübbenau bis zum Markt.

Der Zieleinlauf ist da. Ich werde registriert und bekomme die obligatorische Gurke von zwei netten Mädchen in Sreewaldtracht. Tradition wird hier aber auch wahrscheinlich, dass es keine Fotos vom Zieleinlauf gibt - zumindest nicht bei den Walkern - schade.

Eigentlich alles etwas ernüchternd. War es das? Keine Begrüßung im Ziel, nach dem eigentlichen Zieleinlauf ein Linksknick und sofort die Verpflegungsstelle. Zwei Tischreihen, links die Getränke, rechts der kleine Imbiss und dazwischen Läufer, Wanderer und Walker, die entweder etwas zu sich nehmen wollen, die etwas zu sich nehmen oder die noch einmal zugreifen wollen. Das Ganze eingerahmt von zwei Reihen Absperrgittern. Brauchen wir eigentlich bei einer solchen Veranstaltung einen solchen „Stauraum“? Vielleicht lässt sich mit den Stadtvätern von Lübbenau eine andere, bessere Lösung finden. Im nächsten Jahr ist ja ein Jubiläums-Marathon angesagt.

Es gab dann doch noch eine Begrüßung im Ziel. Meine Homepage hat erste Erfolge. Zwei Walkinger(innen) aus Forst melden sich bei mir. Ich hatte sie schon in der Anmeldung gesehen.

Nach Duschmöglichkeiten frage ich nun nicht mehr. Ich hole meine Teilnahmeurkunde und setze mich ins Auto. Ich hätte vielleicht auf dem Parkplatz noch ein paar Dehnungsübungen zum Abschluss machen sollen. Die Füße erinnern mich unterwegs daran. Ich werde beim nächsten Mal daran denken.

Beim nächsten Mal? Na klar, morgen ist 10 km-Walken in Burg.

 

 

 

 

17. April 2011

(9. Spreewaldmarathon in Burg)

 

Geschafft - der Spreewaldmarathon kann für dieses Jahr abgehakt werden. Abschluss für mich war der 10 km Nordic Walking-Lauf in Burg.

Der Halbmarathon von gestern steckte noch etwas in den Beinen, aber das sollte kein Grund sein, nicht zu laufen. So bin ich also wieder rechtzeitig in Burg eingetrudelt. Aus der Beobachtung vom vergangenen Jahr habe ich dieses Mal ganz in der Nähe der Radler-Scheune geparkt - ein Katzensprung bis zum Start und Ziel.

Die Anmeldung war ohne Wartezeit, die Startnummer 2202. Eine gute Zahl? Weiß ich nicht, bin ja nicht abergläubisch. Vielleicht sollte ich mir einmal aus allen bisherigen Startnummern einen Lottoschein basteln. Wenn es dann klappt, könnte ich ja an bestimmte Zahlen dann glauben. So bleibt es nur, darauf zu vertrauen, was ich will und was ich noch kann.

Der Trubel um Start und Ziel wird immer größer. Es sind nicht nur Aktive und deren Angehörige hier. Burg wird langsam zum sportlichen Wallfahrtsort. Da könnte es auch langsam Zeit werden, sich auch um einen Schutzheiligen zu kümmern.

Die Skater auf der Halbmarathonstrecke sind schon unterwegs und erreichen das Ziel. Ihnen ist auch hier schon der Beifall gewiss. Bei der Gruppe, die als erste das Ziel erreicht, gibt es noch kurz vor dem Ziel einen Sturz. Und das bei der Geschwindigkeit, die die Skater vor dem Ziel noch einmal erreichen. Ob das mit einem Schutzheiligen passiert wäre?

Die Cheerleaders im Ziel und die Peppinos am Anfang des Zielbereiches umrahmen wieder die Veranstaltung. Und natürlich ist ADI mit dem Mikrofon auch wieder mit dabei. Dazu kommen noch einige Verkaufsstände, alle auf diese Veranstaltung ausgerichtet.

Irgendwann werden auch wir zum Start gerufen. Vor uns starten die Läufer und dann sind wir an der Reihe. Nach dem Startschuss beginnt wieder das normale Gewusel, das bei einer solchen Starterzahl eigentlich normal ist. Die kleine Drängelei beginnt schon zum Erreichen der Startposition. Jeder möchte sich rechtzeitig der Kollision mit anderen Stöcken entziehen. Kleine Unhöflichkeiten sollte man dabei übersehen, sie kommen aber leider immer noch vor.

Die verkappten Geher und "abgebrochenen" Läufer ziehen sofort wieder davon. Der fehlende Bewegungsablauf mit Walking-Stöcken verbunden mit dem fehlenden Zwang einer sauberen Gangart gestatten eben ein höheres Tempo. Bis sich das Feld der "Stockmenschen" sortiert hat, sind sie schon 300 - 400 m voraus. Ich nehme mein Tempo auf, ohne irgendjemand vor mir unbedingt einholen zu wollen. Ich laufe für mich.Die Strecke ist bekannt, eine reine Flachstrecke auf Asphalt. Einige Walker überholen noch mich, weitaus mehr werden von mir überholt. Inzwischen befinde ich mich im vorderen Teil des Feldes. Der gestrige Halbmarathon in Lübbenau macht mir keine Schwierigkeiten mehr. Meine Befürchtungen waren also umsonst. Bisher weit vor mir laufende Walker, oder walkende Läufer? - kommen immer näher. Manche wollen ihre nachlassende Leistung und eine damit verbundene schlechtere Platzierung nicht wahrhaben und erlauben sich immer öfter kleine Laufeinlagen. Über Unsportlichkeiten machen sie sich keine Gedanken. Die Verpflegungsstellen lasse ich aus, ich habe keinen Bedarf. Zuschauer, ob einzeln oder in Gruppen spenden reichlich Beifall oder auch Aufmunterungen. So geht es bis zum Ziel. Der Zieleinlauf entschädigt wieder für alle Schwierigkeiten. Die Zuschauer applaudieren jedem Läufer der ins Ziel kommt.

Das ist einfach Burg.

Ein Dankeschön an diesen Ort, mit seinen Bewohnern und seinen Gästen. Ein ganz großes Dankeschön aber auch den Organisatoren und den vielen Helfern.

Ich verbessere meine Platzierung vom vergangenen Jahr, ich verbessere auch meine Laufzeit. Ich bin zufrieden - erst einmal. Karl-Heinz ist vor mir durchs Ziel gelaufen, Günter nach mir. Bei einem Krombacher Weizen -alkoholfrei- treffen wir uns nach dem Zieleinlauf, aber mit der Gurke am Band.

Nach der Dusche wird die Fahrt nach Hause eine kleine Burger Odyssee. Die Marathonis sind noch unterwegs und wir müssen auf nicht üblichen Wegen aus Burg herausfahren. Schließlich haben die Sportler an diesen Tag in Burg das Vorrecht. 

 


 

 

22. Mai 2011

(33. Elsterlauf in Bad Liebenwerda)

 

Ich habe mich wieder aufgerafft, um dem Elsterlauf einen Besuch abzustatten.

Es ist der 33. Lauf, am 22. des Monats, in Jahr 11. So war es in der Ankündigung zu lesen und so soll auch die Medaille gestaltet sein. Dann lass ich mich einmal überraschen.

Gut abgefüttert mache ich mich auf den Weg, schließlich liegen noch ein paar Kilometer Fahrt vor mir. Ich treffe auch rechtzeitig ein. Der Parkplatz ist aber ein anderer, als im vergangenen Jahr. Es muss weiter gelaufen werden, um zur Anmeldung zu kommen. Also Fahrthosen aus, Laufhosen an, Stöcke ausgepackt und dann zur Anmeldung. Sie ist, wie im vergangenen Jahr, auf dem Firmengelände des Mineralbrunnens. Der Obolus ist schnell bezahlt und die Startnummer angebracht. Ein paar bekannte Gesichter laufen mir (oder ich ihnen) über den Weg. Am Start machen die „Kiebitzstampfer“ schon ihre Aufwärmgymnastik. Ich habe dieses Mal keine Lust, mich dazuzustellen. Außerhalb des Geländes laufe ich mich etwas warm, dazu ein paar Dehnübungen - und dann ist auch schon die Startzeit heran.

Wir ordnen uns hinter den 11,5 km-Läufern ein. Schließlich laufen wir die gleiche Strecke. Eigentlich sollen wir 5 min hinter den Läufern starten, aber man schickt uns gleichzeitig auf die Strecke. Die Streckenführung ist die gleiche, wie im vergangenen Jahr - ein Stück Asphalt durch die Stadt, dann beidseitig an der Schwarzen Elster entlang, danach wieder durch die Stadt, ein Stück Wald, ein Stück Gartenkolonie, freies Feld und wieder auf das Firmengelände, dem Ziel entgegen. So kommen abwechslungsreich 11,5 km zusammen.

Wir haben Sommerwetter, Sonnenschein und fast schon wieder zu warm.

Ich hänge mich an Jens und Winne. Die ersten 5 km laufen wir auch zuusammen, dann lasse ich sie ziehen. Habe vielleicht doch schon ein paar „Jahresringe“ zuviel im Gesicht, um mit diesen „jungen Dachsen“ unbedingt mitlaufen zu müssen? In ein paar Jahren laufen sie dann aber auch in meiner Region, dann laufe ich aber bei den Ü90. Das sind Aussichten.

Mit zunehmenden Kilometern werde ich wieder etwas lockerer und halte meine Position bis ins Ziel.

Der Zieleinlauf bringt mir wieder volle Aufmerksamkeit. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man es geschafft hat. Meine Zeit ist 12 min besser, als im vergangenen Jahr. Wahrscheinlich war das Treppensteigen beim Umzug vorher ein ausgezeichnetes Training. Aber vor jedem Lauf die Wohnung wechseln? - Neee, das dann auch nicht.

Die Medaille, die man mir umhängt, hält, was die Ankündigung versprochen hat. Der Flüssigkeitspegel wird wieder reguliert, der Vitaminspiegel auch normalisiert. Dabei bleibt immer noch Zeit, für ein paar kleine Gespräche.

In einem Punkt werde ich mich korrigieren müssen. Jens und Winne und auch Norbert, laufen für „Erdinger alkoholfrei“. Und die Beiden kamen heute vor mir durchs Ziel. Aber wegen den zwei Plätzen die Biersorte wechseln? - Nee.

Zum Europamarathon treffen wir uns alle wieder. Da werden wir das weiter ausdiskutieren. 

 

06. Juni 2011

(8. Europa-Marathon in Görlitz)

 

Ich bin wieder nach Görlitz zurückgekehrt.Vor zwei Jahren hatte ich hier meine Tour auf dem „Ökumenischen Pilgerweg“ begonnen. Das Wetter damals war ähnlich dem von heute. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte und eine andere Disziplin -  das Laufen auf einem Pilgerweg.

Für heute habe ich mich zum 8. Europa-Marathon angemeldet, natürlich wieder als „Nordischer“ auf den 10 Kilometern. Wir fahren bei bestem Sommer-Sonne-Morgen-Wetter rechtzeitig los. Als Ziel ist der Parkplatz auf dem Obermarkt in Görlitz angegeben. Wir kommen an - alle Parkplätze belegt. Also eine Runde gedreht und dann ein Stück freien Straßenrand in unmittelbarer Nähe in Beschlag genommen. Der Gedanke dabei ist, wer zu solch einer Laufveranstaltung einlädt und mit über 1000 Gästen rechnen muss, wird bei kleinen Parkvergehen alle Augen zudrücken, zumal wir niemand behindern.

Zeit ist noch genug, die Laufsachen bleiben noch im Auto. Wir fragen uns zur Anmeldung durch. Parkplatz, Anmeldung und Start-Ziel-Bereich lässt sich mit einem kurzen Weg absolvieren. Leihgebühr für Chip bezahlen, Startunterlagen entgegennehmen und dann wieder über den Obermarkt zum Auto zurück. Überall an den Autos geöffnete Heckklappen oder Seitentüren. Man zieht sich um. Das ist eben so, wenn Läufer, Walker und Skater zusammentreffen. Leichte Laufsachen werden bevorzugt, wir werden heute im 30-er Temperaturbereich laufen. Am Auto wieder angekommen, schließe ich mich der Allgemeinheit dieses Tages und dieses Ortes an. Als ich damit fertig bin, ist der „Walkinger“ startbereit. Aber soweit ist es noch nicht. Also machen wir noch einen kleinen Schaufensterbummel im Marktbereich. Allein das, was wir dabei hier schon sehen, erklärt den Entschluss von Bärbel, hier noch einmal herzufahren - ohne Nordic Walking als Plan A. Ich glaube, die Fahrt wird dann teurer. Das soll aber nicht das Thema heute sein.

Im Startbereich treffen sich die alten Bekannten wieder - Norbert, Karl-Heinz, Günter, Winne und natürlich ich.Unser Start war ursprünglich auf 9:50 Uhr festgelegt, später wurde er geändert auf 10:10 Uhr. Und dann wird plötzlich das Feld der 10 km Läufer und Walker gestartet. Da sind wir aber noch im Zuschauerbereich. Also nichts wie über die Absperrung und dem großen Feld hinterher. Das kommt davon, wenn das Laufen im Vordergrund steht und nicht der erste Platz in der Startreihe. Wir könnte ja jetzt das Feld im Laufschritt einholen. Aber nee, das macht ein richtiger Nordic Walker nicht. Also rollen wir das Feld von hinten auf.

Der Untergrund ist fest - Asphalt, Pflaster Natur und Pflaster Beton, nur ein kleines Stück Schotter ausgefahren. Es gibt kaum Schutz vor der Sonne von oben. Die Strecke ist bei diesen Temperaturen Ü30 für alle eine Herausforderung. Vom Start weg geht es über die Neiße-Brücke auf polnisches Terrain. Kurz nach Kilometer 3 klaut ein Gullydeckel mir einen meiner Pads. Von da an hört man bei mir wieder das „Klick“ bei jedem zweiten Schritt. Es läuft sich aber besch...euert, wenn ein Pad fehlt und man den Stock nicht wie gewohnt einsetzen kann. Aber durchhalten ist hier die Parole. Bei Kilometer 5 ist der erste Versorgungspunkt aufgebaut. Ich nehme etwas Wasser zu mir. Auf der Gegenfahrbahn ist der zweite, den wir in Anspruch nehmen können, wenn wir den Wendepunkt bei km 6 passiert haben. Als wir nach dem Wendepunkt dort wieder vorbeikommen, ist für die Aktiven nur noch eine hässlich-süße Brauseflüssigkeit vorhanden. Ich verzichte. Dann geht es wieder in Richtung der anderen Neiße-Brücke. Wir sind wieder auf deutschen Territorium. Kurz hinter der Brücke der letzte Verpflegungspunkt. Ein Becher Wasser für Mund und Magen und der andere für Kopf und Rücken und dann geht es dem Ziel entgegen. Winne überholt mich noch auf dem Zielstrich - keine Achtung vor dem Alter. Aber er läuft sowieso nicht in meiner Altergruppe. Nach dem Zieleinlauf bekommen wir die Medaille. Vor mir steht ein kleines Mäuschen mit der Medaille. Ich gehe vor ihr auf die Knie und lasse sie mir umhängen. Sie ist sichtlich verwirrt. Wahrscheinlich hat das bisher noch keiner bei ihr gemacht.

Eine kurze Einschätzung nach dem Ziel - ehrlich? - ich bin etwas geschafft. Die Strecke, die Temperatur (man spricht von 31Grad) und der verlorene Pad haben mich gefordert. Und trotzdem bin ich schneller, als auf den 10 km zum Spreewaldmarathon.

Was jetzt kommt, ist das Übliche - Chip abgeben, Leihgebühr entgegennehmen, Urkunde abholen, zum Auto gehen, das nicht mehr Notwendige wegpacken oder in den Müllsack, die Tasche nehmen und die Dusche suchen.

Frisch aufpoliert suchen wir noch ein Straßenrestaurant auf. Das Mittagessen bei einem Weizen alkoholfrei ist eigentlich der Abschluss dieses Tages. Die Heimfahrt ist ohne Besonderheiten und der richtige Abschluss ist dann eben, wenn alle Sachen wieder aus der Waschmaschine kommen.

Schlussfolgerung.

 

  • - im nächsten Jahr wiederkommen - Reservepads immer mitnehmen und

- auf die eigene Versorgung mit Getränken verlassen

 

 

19. Juni 2011

(12. Lauf "Rund um die Schafbergschanze" in Großthiemig)

 

Ich bin in Großthiemig zum 12. Lauf "Rund um die Schafbergschanze".

Natürlich bin ich wieder zu zeitig losgefahren, deshalb habe ich jetzt auch den kürzesten Weg vom Parkplatz zum Start und Ziel.

Der Lauf "Rund um die Schafsbergschanze" ist für Flachland erprobte als anspruchsvoller Lauf ausgeschrieben. Die Bildserie vom vergangenen Jahr lässt das Streckenprofil erahnen.

Ich melde mich an, bekomme meine Startnummer, ziehe mich um und laufe einen Teil der Wettkampfstrecke ab. Es ist ein stetiges Auf und Ab auf Feld- und Waldwegen. Das Wetter hält zum Glück nicht das, was der Wetterbericht versprochen hat. Der Regen bleibt aus, es scheint sogar die Sonne zwischen den Wolken durch. Aber der Wind, der stimmt. Auf den freien Stücken der Strecke pfeift er ganz schön.

Im Start und Zielbereich treffe ich Jens und Karl-Heinz. Wir sehenn aber nur noch ganz wenige "Nordische". Am Start werden dann nur noch zwölf Stöcke gezählt.

Aus dem kleinen Gedränge am Start halten wir uns raus. Bei nur sechs Walkern ist das auch normal. Der Bürgermeister betätigt die Starterpistole, es wird gezählt, das Feld geht ab. Alle sind schon um die erste Kurve, da fällt erst der Startschuss. Soetwas kann auch vorkommen.

Schon nach den ersten Metern ist eine kleinere Steigung zu bewältigen, die schon bei dem einen oder anderen Läufer ordentlichen Krafteinsatz forderte. Eine sehr ortskundige Walkerin zieht sofort an und setzt sich an die Spitze. Nach dem ersten Anstieg laufen wir an ihr vorbei. Schade, wir hätten sie gern noch ein Stück begleitet.

Einzigartig beim Lauf in Großthiemig ist der Umstand, dass der Start im Land Brandenburg erfolgt, die Strecke durch das Bundesland Sachsen geht, um zum Schluss wieder in Brandenburg einzulaufen.

Bis ca. Kilometer 2,5 – 3 km laufen die 11,2 Kilometer-Läufer und die 5,3 Kilometer gemeinsam, danach teilten sich die beiden Strecken. Aber da wir sowieso die langsamsten Teilnehmer sind, haben wir damit keine Problem. Den Verpflegungspunkt unterwegs lassen wir auch aus. Über einen langen Feldweg ging es wieder in Richtung Großthiemig zum Ziel. Das Ziel schon in der Nähe, ging es etwas bergab, dann ein Stück durch den Wald und dann war der Sportplatz erreicht. Ein Stück auf der Gegengeraden, ein Stück Asphalt und dann ist das Ziel erreicht und wie drei "Ausländer" haben uns wieder.

Kurzes Luftholen, zwei Becher Schorle, ein Becher Tee und ein Stück Banane und der Kalorien- und Flüssigkeitsverlust ist etwas reguliert. Wir probieren einmal aus, wie es ist, nach einer solchen Veranstaltung auf dem Siegerpodest zu stehen. Die Reihenfolge stimmt auch, nur niemand ist da, um uns zu gratulieren. Die Teilnahmeurkunde mit Platzierung und gelaufener Zeit, rundet die gelungene Veranstaltung ab.

Frisch geduscht und um ein Lauferlebnis reicher geht es dann wieder zum Parkplatz.

Fazit des Tages:

Großthiemig war eine Teilnahme Wert. Ein Lauf ohne Hektik, ohne Zwischenfälle - vom verspäteten Startschuss abgesehen - mit viel Verständnis für alle Aktiven. Der einzige Wermutstropfen war hier die geringe Anzahl der Walker.

Vielleicht sollten hier alle Ausrichter und Organisatoren einmal umdenken. In der Ankündigung waren für die Walker 11,2 km möglich, bei der Anmeldung nur noch 5 km. In die Cup-Wertung der Walker gehen die sechs besten Läufe ein, in der Regel sind das die längsten. Da hat ein 5km-Lauf wenig Chancen, ein großes Teilnehmerfeld zu erreichen.

Wir waren aber trotzdem dabei.

Ein zusätzliches Danke auch an die vielen fleißigen Helfer am Rande, vor allem an die Kuchenbäcker und -bäckerinnen. Allein schon deswegen komme ich nächstes Jahr wieder.

 

 

 

15. Juli 2011

(Seenlauf 100 in Kleinkoschen - Halbmarathon 21,1 km)

 

Ein Lauf im Juli in der Lausitzer Seenlandschaft, das kann nur der Seenlauf 100 als Bestandteil der Lausitzer Laufserie sein.

Im vergangenen Jahr in Geierswalde bei 36 Grad (noch um 19:00 Uhr) - das wird wohl in diesem Jahr nicht erreicht werden.

Ich hatte mich noch nicht festgelegt, ob ich die 10 km oder den Halbmarathon laufe. Aber angesichts der laufbaren Temperaturen entscheide ich mich für die längere Strecke. Es wird mein zweiter Halbmarathon werden.

Rechtzeitig losgefahren, bin ich auf dem Parkplatz nicht der Erste, aber auch noch lange nicht der Letzte. So bleibt noch Zeit, die Anmeldung in aller Ruhe anzugehen und auch ein paar bekannte Gesichter zu begrüßen. Von der alten Garde, die sich immer wieder trifft, fehlt nur Günter. Sonst sind aber alle da. Geht es doch heute auf einen harten Kanten und der bringt in der Wertung Punkte. Startzeit ist für uns 18:00 Uhr, das Wetter heiter bis wolkig, nicht zu warm - aber es bläst eine steife Brise. Wer einen Lauf zwischen den Seen kennt, weiß um die Besonderheiten auf den freien Streckenabschnitten.

Alle Einrichtungen für diesen Lauf befinden sich in unmittelbarer Nähe, die Verantwortlichen haben ganze Arbeit geleistet. Jetzt schon ein Dankeschön dafür.

Der Start ist dieses Mal nicht ganz pünktlich, wir warten fairerweise noch auf Nachzügler, die sich in der Fahrzeit verschätzt hatten.

Der Start geht dann gleich zügig los. Die Nur-Walker - nein, hier muss ich mich verbessern: es sind keine Walker, es sind wieder Geher - ziehen gleich los. Wann hört endlich dieser Unsinn auf, Nordic Walker und Walker, die keine sind, in einer Wertung. Aber unser Tempo ist auch nicht ohne. Schon auf den ersten Kilometern trennt sich die Spreu vom Weizen. Das walkende Feld zieht sich auseinander. Schon am Kilometer 1 ist der erste Verpflegungspunkt. Das ist etwas ganz Neues. Aber auch die folgenden befinden sich in regelmäßigen Abständen. Man wird also auf dieser Strecke keinen "Hungerast" bekommen oder gar verdursten. Das leicht wellige Gelände mit einem Nur-Aspalt-Belag verlangt Einiges von uns ab, der Wind tut sein Übriges. Da kann es schon vorkommen, dass der Wind sich einen der leichten Walking-Stöcke greift und zwischen die Beine schiebt. Also aufpassen ist auch hier angesagt. Trotzdem, er kühlt auch etwas.

Ich muss meine Pads wechseln. Die, die ich für diesen Lauf ausgesucht hatte, halten nicht durch. Sie sind durchgewalkt und butterweich geworden. Ich steige auf härtere um. Es geht dann. Für diese Asphalt-Strecke sind einfach härtere Pads notwendig, die aber schon einmal den obersten Bast verloren haben.

In unserer Gruppe läuft einige Zeit einer der Nur-Walker mit. Aber irgendwann muss er uns ziehen lassen.  Inzwischen sind auch die Halbmarathon-Läufer auf der Strecke. So werden wir von ihnen überholt, oder wir begegen uns vor oder nach dem Wendepunkt. Ungefähr 1,5 km vor/nach dem Wendepunkt ist wieder ein Verpflegungspunkt. Den letzten Verpflegungspunkt, 1 km vor dem Ziel?, lasse ich aus. Er hätte sollen lieber nach dem Zieleinlauf stehen. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal.

Der Zieleinlauf entschädigt wieder für die Mühen auf der Strecke. Der Sprecher kündigt das Kommen an. Trotz der späten Stunde werden wir noch von vorhandenen Zuschauern begrüßt. Die Zeit wird bekanntgegeben und unmittelbar nach dem Zieldurchlauf erhalten wir unsere Erinnerungsmedaille.

Etwas verschnaufen, sich von den vor mir angekommenen gratulieren lassen und dann den Flüssigkeitspegel regulieren mit einem "Erdinger alkoholfrei". Dabei gibt es wieder Gespräche mit den Freunden,aber auch mit den anderen Läufern und "Nordischen", mit denen man schon früher einmal ein paar Worte gewechselt hatte - oder auch nicht. Die Laufgemeischaft ist schon eine große Familie.

Was dann kommt, ist das schon Bekannte. Die Tasche nehmen, die Dusche aufsuchen, Sachen wechseln und dann die Heimfahrt antreten.

Fazit des Tages:

Mit meinem Laufergebnis bin ich zufrieden. Ich habe meine bisherige HM-Zeit um fast 9 min unterboten

Auf solch einem harten Kanten müssen die besten Schuhe ran, nicht die gewohnten Treter.

Es lässt sich sicher noch etwas verbessern, aber Kleinkoschen ist eine Wiederholung Wert.

 

 

13. August 2011

(3.Panoramalauf in der Sächsischen Schweiz - Halbmarathon 23,9 km

von Bad Schandau nach Hinterhermsdorf)

 

Es ist Sonnabend, 08:00 Uhr. Wir stehen an der Bushaltestelle in Hinterhermsdorf und warten auf den Bus, der uns zum Start nach Bad Schandau bringen soll. Wir, das sind die Läufer, Walker und Wanderer, die am Panoramalauf teilnehmen werden. Abfahrt ist für 08:15 Uhr festgelegt. Wir warten, und der Bus lässt auf sich warten. Dafür kommt ein kräftiger Regenschauer von oben. Alles flüchtet und stellt sich unter.

Der Bus kommt, oder besser - ein Bus kommt. Alles rein in den Bus. Es stellt sich aber heraus, das ist nur der Linienbus, nicht unserer. Also alles wieder raus aus dem Bus und erneut untergestellt. Es sickert durch, unser Bus hat in Bad Schandau auf uns gewartet, ist aber schon unterwegs. Der Regen hat ein kleines Einsehen mit uns und wird schwächer.

Unser Bus kommt. Es ist einer der roten Oltimerbusse, die hier in der Gegend eingesetzt werden. Mit einer reichlichen halben Stunde Verspätung fahren wir gen Bad Schandau.

In der Anmeldung und in der Information zwischendurch war ja alles bestens beschrieben worden.                                                                                                         Start in Bad Schandau, Ziel in Hinterhermsdorf, Bustransfer, Gepäcktransfer. Es war an alles gedacht worden. Da die Zeit mit Anreise etwas knapp geworden wäre, waren wir einen Tag eher angereist, hatten Quartier in Tschechien genommen. Das Auto wurde dann am Lauftag nach Hinterhermsdorf gefahren. Schließlich wollte ich ja nach dem Lauf wieder zurückfahren, um am kommenden Tag wieder hier zu sein. Bärbel musste in Hinterhermsdorf bleiben und dann auf mich warten, bis ich über den Zielstrich „gewalkt“ bin.

In Bad Schandau kommen wir auf dem Parkplatz vor dem Elbhotel an. Es regnet weiter. Aber hier ist nun einmal unser Start. Normalerweise sind die Gäste des Elbhotels anders angezogen als wir. Uns stört das aber nicht. Es wird sich dort umgezogen, ausgeruht oder sich für die Läufe vorbereitet. Die Anmeldung für uns findet draußen statt. Es sind dort auch Tische, Stühle und Schirme vorhanden, die etwas Schutz bieten. Und da kommt ein kleines Problemchen. Sachen anlassen und warm bleiben bis zum Start, oder ausziehen bis auf die Laufsachen und wieder kalt werden? Der Regen hat ein Einsehen mit uns, er hört auf - vorläufig. Also ausziehen, die Sachen in den Kleiderbeutel, den wir bekommen haben, und ab zum Gepäcktransfer.

Der Start für uns ist 10:15 Uhr. Vor uns werden die Läufer auf die Strecke geschickt. Dann geht es los. Vom Elbufer aus wird ein Stück der Stadt mitgenommen und dann kommt der erste Hammer. Es geht die 95 Stufen hoch auf die Ostrauer Scheibe. Eigentlich sind es noch mehr Stufen. Die Treppenabsätze kann man eigentlich nicht als solche bezeichnen, es sind steile Minianstiege. Ein Wanderer macht hier zwischendurch immer eine Pause. Wir dürfen aber nicht. Wir laufen weiter über die „Schöne Höhe“, teilweise auf der Straße, später auf dem Radweg. Und hier erwischt es uns voll. Der Regen setzt ein und wird innerhalb kürzester Zeit zum Wolkenbruch. Ich laufe mit Karl-Heinz zusammen. Irgendwann haben wir den Kanal voll. Wir nutzen dann erst einmal ein Bushäuschen als Unterstand. Aber auch hier drückt der Wind den Regen rein. Schließlich sagen wir, was soll es. Wir werden so nass und auch so nass. Also raus aus aus dem Bushäuschen, rein in den Regen, runter von der Straße, rein in den Wald und ab nach oben. Hier kommen uns wahre Sturzbäche entgegen. Tiefe Wasserlöcher wechseln mit freigespülten Wurzeln ab. Wir müssen aufpassen immer die richtige Trittfläche zu erwischen. Der Weg führt in Richtung Falkenstein und später vorbei an den Schrammsteinen. Irgendwann hört der Regen auch auf und wir haben eine schöne Aussicht. So viel Zeit sollte man sich auch bei fast 24 km gönnen. Die erste Verpflegungsstelle haben wir natürlich mitgenommen. Nur schade, dass kein heißer Kaffee oder Tee im Angebot war. Fast vergessen, wir sind ja beim Panoramalauf und nicht auf einer Wanderung eines „Kukidentvereines“. Also weiter und die Wärme von innen heraus erzeugen. Über den Zeughausweg und den Unteren Affensteinweg laufen wir in Richtung der Affensteine. Auch den Verpflegungspunkt hier nehmen wir mit. Wir nehmen eigentlich alle Verpflegungspunkte mit - überflüssig, das noch einmal hier zu berichten. Dann geht es über die Zeughausstraße bis zum Zeughaus. Der Weg führt mal hoch dann wieder runter. Mal sagen die Oberschenkel „hallo“, dann wieder die Kniegelenke. Schön ist es, wenn man im Tal einen kleinen Bach sieht. Schlecht ist es, wenn über diesen Bach eine Brücke führt, über die wir auch müssen. Dann geht es steil abwärts und ebenso steil wieder hoch. Laufzeiten wie beim Spreewaldmarathon werde ich hier wohl nicht erreichen. Nach dem Zeughaus ein weiterer Verpflegungspunkt, der uns noch einmal die nötigen Kalorien für den nächsten Streckenabschnitt gibt. Auf dem Saupsdorfer Weg geht es dann bis zur Thorwalder Brücke. Wieder ein schöner Abschnitt runter und hoch . Und dann geht es nur noch hoch. Schließlich ist das Ziel in Hinterhermsdorf - und das liegt oben. Am letzten Verpflegungspunkt wird noch einmal etwas Flüssigkeit getankt. Schließlich laufen wir auf der Lindigtstraße aus dem Wald heraus uns passieren das Ortseingangsschild. Wir haben nur noch 1 km. Im Ort geht es erst bergab, dann bergauf, eine Linkskurve und dann ist das Ziel erreicht.

Wir werden herzlich von ADI begrüßt und bekommen die Medaille überreicht.                                                                                                                                     Wir haben es geschafft!

Bärbel begrüßt mich mit Küsschen, musste sie doch hier fast 7 Stunden auf mich warten.

Mit Karl-Heinz belegen wir den 6. und 7. Platz total und den 2. und 3. in der Altersklasse. Aber das sind nur Zahlen. Von den zig-tausenden Walkern insgesamt, von den tausenden Walkern der Regionen Brandenburg und Sachsen waren wir diejenigen, die zu diesem Lauf überhaupt erst angetreten waren. Nur das zählt. Deshalb auch noch ein ganz großes Lob dem Letzten dieses Laufes. Nein, er ist nicht Letzter geworden. Er hat in der großen Gemeinschaft der Walker einen sehr achtbaren Platz belegt.

Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hat, wird die Dusche aufgesucht, die Sachen werden gewechselt und dann geht es zurück ins Quartier. Zum Abendbrot im „Ritter“ (U Rityre) treffen wir Karl-Heinz wieder. Bei einigen „Halben“ Staropramen machen wir Laufauswertung.

Rechtzeitig gehen wir dann in die Horizontale, denn am nächsten Tag warten noch einmal die 15 km auf uns.

Die Organisatoren dieses Laufes hatten hier wieder einmal ganze Arbeit geleistet. An sie und alle Helfer ein ganz großes DANKE.

 

 

 

 

14. August 2011

(3.Panoramalauf in der Sächsischen Schweiz – Grenzwalk 15 km

von Hinterhermsdorf über Tschechien nach Hinterhermsdorf)

 

Wir haben Sonntag, den 14. August. Das Programm für heute ist der Grenzwalk über 15 km mit Start und Ziel in Hinterhermsdorf. Erstaunlicherweise hat der gestrige Lauf über fast 24 km bei mir kaum Auswirkungen hinterlassen, noch nicht.

Die ganze Nacht hat es wieder geregnet. Die Luft jetzt früh ist noch feucht. Wir fahren nach Hinterhermsdorf. Der Start ist auf 11:00 Uhr festgelegt. Am Startplatz treffen wir uns alle wieder die Walker von den 23,9 km und den 10 km von gestern. Na ja, nicht alle. Zumindest sind alle die da, die sich schon bei den anderen Läufen immer wieder treffen.

Am Start ordnen wir uns ein zuerst die Läufer, dann die Nordic Walker/Walker. Pünktlich werden wir mit den Läufern auf die Strecke geschickt.

Natürlich auch hier das gleich Spielchen, wie bei allen anderen Läufen. Die verkappten Geher setzen sich sofort an die Spitze. Sie sind aber keine Walker, sie kommen hier nur unter, weil sie Wettkämpfe unter Ihresgleichen scheuen. Vielleicht sehr harte Worte jetzt, aber sie müssen einmal sein. Wir, die echten Nordic Walker, kennen inzwischen alle unser Leistungsvermögen und akzeptieren es auch.

Nach dem Start geht es auf einer Asphaltstrecke ein kleines Stück bergauf und dann ein langes Stück steil berab. Hier müssen die Kniegelenke Schwerarbeit verrichten. Hier bilden sich auch sofort kleine Gruppen. Ich laufe in einer Drergruppe mit. Eine "Sportlerin" hinter uns macht sich lautstark bemerkbar. Wir nehmen an, dass es eine verspätete Läuferin ist, und machen ihr mit ihrem flotten Laufschritt Platz. Dann die Überraschung, sie ist keine Läuferin, sie ist eine Walkerin mit der Startnummer 306.Unsere Hinweise auf einen sauberen Laufstil beantwortet sie mit einer äußerst unpassenden Bemerkung. Sie muss noch mehrmals aufgefordert werden, sportlich fair zu laufen. Sie kann es nicht. Später sieht wohl ein, dass sie mit ihrer Auffassung von sportlicher Fairness allein dasteht, und wir überholen sie wieder. Und so verliert sie uns aus den Augen.

Aber auch der Dritte in unserer kleinen Gruppe, mit der Startnummer 630, hat Schwierigkeiten mit Bergab-Strecken. Es verfällt dann jedesmal in einen Laufschritt, um den Anschluss nicht zu verlieren. Mein lieber Laufbruder, verstecke Deine Medaille, drehe immer Deine Urkunde um und erzähle niemand, wie gut Du angeblich gelaufen bist, sondern schäme Dich, dass Du diese kleinen Anerkennungen überhaupt angenommen hast.

Für diese Gegend typisch geht es einmal hoch und dann wieder runter. Wir laufen jetzt auf aufgeweichten Waldwegen. Oftmals weichen wir in den Wald aus, weil der Schlamm doch den ganzen Weg für sich beansprucht. In Sichtweite der ersten Verpflegungsstelle muss ich abreißen lassen. Die zweite Tasse Kaffe zum Frühstück meldet sich jetzt und fordert ihren Tribut. Als ich  wieder an meine beiden Mitläufer herangekommen bin, geht der linke Schnürsenkel eigene Wege und ich muss wieder zurückbleiben. Den Grenzübergang nach Tschechien bekommt man kaum mit, wenn man nicht auf die hüfthohen Steine am Weg achtet. Es kommt wieder ein steiler Anstieg mit einem groben Schotterbelag. Ich überhole hier eine Läuferin, die sichtlich mit diesem Belag ihre Schwierigkeiten hat. Später, auf einem geraden Streckenabschnitt läuft sie wieder zu mir auf und ich passe mich ihrem Tempo an. Am Vortag hatte sie noch in ihrer AK das Einzelzeiutfahren der Radsportler gewonnen. Steffi mit der Startnummer 255, Du warst für mich eine tolle Partnerin auf diesem Streckenabschnitt ich danke Dir. Ich habe meine beiden Laufkameraden überholt, da entwickelt auch der andere Schuh sein Eigenleben. Und wieder stehe ich am Wegrand. Dieses Mal mache ich aber unlösbare Knoten an beiden Schuhen. Nun laufe ich allein weiter und komme wieder heran. Und dann kommt dieser steile Abstieg zu einem Bach, die Treppenstufen sind steil und rutschig, das Geländer hat es einmal gegeben. Ich kann mich gerade noch einmal abfangen, aber plötzlich ist die Luft weg. Ich pumpe wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Das muss die Phase des Laufes sein, bei dem mein Pulsmesser piept und mir 182 Schläge später anzeigen wird. Der Aufstieg auf der anderen Seite des Baches ist natürlich auch wieder steil, ohne Stufen und wird schließlich auch hinter mir gelassen. Den Verpflegungspunkt nehme ich voll in Anspruch. Von jetzt ab bis Hinterhermsdorf geht es fast nur noch bergab. Die ganz leichten Anstiege sind nicht mehr erwähnenswert. Ich laufe vom Weifberg herunter die Alte Nixdorfer Straße bis in den Ort. Dann ist das "Haus des Gastes" in Sicht, ich sehe schon die Einweiser. Tief Luft holen, das beste Gesicht aufsetzen, eine Rechtskurve und ich bin im Ziel. Hier werde ich von Bärbel, aber auch von meinen Lauffreunden begrüßt und beglückwünscht.

Ich habe es nicht nur geschafft, sondern ich bin auch geschafft. Drei Unterbrechungen, dreimal immer wieder heranlaufen haben ihre Wirkung hinterlassen.  Die Medaille habe ich mir heute wirklich verdient. Das erste Flüssigkeitsdefizit wird gleich mit Cola ausgeglichen. Nach der obligatorischen Dusche lasse ich meine Beine einmal richtig durchkneten. Eine Potsdamer und eine Bratwurst runden den Tag erst einmal ab, vorläufig.

Wir fahren in unser Quartier zurück. Die Sportsachen kommen zu den gestrigen dazu , die Waschmaschine wird sich freuen. Der restliche Flüssigkeitsverlust wird am Abend ausgeglichen.

Das Resümee dieser beiden Tage:  

Der neue Veranstaltungsort hat es in sich. Die Stecken sind bei allen Wetterbedingungen schwierig und schön. Ohne Vorbereitung geht hier aber gar nichts. Die Strecke von Bad Schandau bis Hinterhermsdorf ist länger, bei der Grenzwalk-Strecke sind die An- und Abstiege dafür härter. Die Veranstalter und ihre Helfer, auch die Verantwortlichen des Ortes haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Von uns "Nordischen" auch hier ein ganz großes Danke.

Das Negative, aber auch das einzige dabei, ist das Verhalten und die Unsportlichkeit einiger der sogenannten Walker. Sie vollbringen auch eine sportliche Leistung, ohne Abstriche. Aber wenn sich bei Walken/Nordic Walken angemeldet wird, dann wird sich auch in dieser Form bewegt. Dem nur-walkenden, siegendenden

 "Laufbruder"  sei noch ins Stammbuch geschrieben: Du bist kein Walker,zumindest nicht in der Anfangsphase eines jeden Laufes. Deine Frau walkt, Du läufst sehr grenzwertig. Du bist zeitweise ein Geher, aber Du bist der Einzige, der das nicht wahrhaben will. Sportler, der Du ohne Zweifel bist, mit Deiner Auffassung vom Walken, halten aber andere Walker ab, sich an unseren Wettbewerben zu beteiligen. Du hast Dich für den "2. Mühlbacher Landschaftslauf" angemeldet? Laufe diesen Lauf als Nordic Walker. Zeige uns, was Du wirklich drauf hast. Ich bringe auf alle Fälle für Dich in paar Stöcke mit. 

 

 

 

 

04.September 2011

(2. Mühlbacher Lndschaftslauf)

 

Die Gemeinde Mühlbach im Müglitztal hat zum 2. Mühlbacher Landschftslauf eingeladen und dieser Lauf ist auch ein Wertungslauf in der TK-Walking-Serie. Also sind wir wieder mit dabei, auf dem Sportplatz im Müglitztal. Wir sind hier mit die Ersten, können uns deshalb auch in aller Ruhe einen Parkplatz am Sportplatz aussuchen. Für die Walker sind die Strecken 5,5; 9,2 und 16,8 km vorgesehen. 16,8 km in dieser landschaftlich schönen Gegend lässt man sich nicht entgehen. So treffen nach und nach bekannte und unbekannte Gesichter wieder ein. Die „Altherrenriege“ , die auch die TK-Walking-Serie anführt, ist da natürlich fast komplett vertreten.

Umziehen, ein paar Kalorien noch aufnehmen, die Anmeldeprozedur und die kleinen Schwätzchen untereinander - es ist wie bei allen Läufen, wenn man sich schon länger kennt.

Das Wetter spielt auch wieder mit, Sonnenschein, kleine Wölkchen und mit 26 Grad schon fast zu warm. Petrus, der Wetterverantwortliche „auf höchster Ebene“, muss früher auch ein Walker gewesen sein. Na gut, beim Panoramalauf mit seinem Wolkenbruch scheint er nicht seinen besten Tag gehabt zu haben. Aber heute zeigt er sich wieder gnädig.

Wir sind ein kleines Häufchen, dass pünktlich 09:30 Uhr auf die 16,8 km-Strecke geschickt wird. Sonst starten wir immer dazwischen. Aber heute, auf dem langen Kanten, lässt man uns als erste ran. Das Streckenprofil konnten wir schon aus der Ausschreibung ahnen. Und so geht es kurz nach dem Start auch gleich steil nach oben - 100 Höhenmeter auf ca. 1,5 km. Das ist schon ein kleiner Brocken, der zu bewältigen ist. Und hier trennt sich auch sofort die Spreu vom Weizen. Das Gelände ist abwechslungsreich: Wald, Wiese, Straße; der Belag ist abwechslungsreich: Waldweg mit und ohne Wurzeln, hoch und runter, mit und ohne Stufen; landwirtschaftliche Nutzwege mit und ohne tiefe Spurrinnen, mit und ohne freigespülte Steine und Schotter; Wege über Wiesen, abgemäht oder nicht und Straßen mit Asphaltbelag. Was wollen wir noch mehr, alle Läufe sind unter der Bezeichnung „Mühlbacher Landschaftslauf“ zusammengefasst. Bis ca. 5,5 km geht es mehr oder weniger bergauf. Dann müssen wir bis zum km 7 wieder fast auf Ausgangsniveau runter. Die Schuhspitzen bekommen dann wieder von den Zehen Besuch. Ein kleines „Zwischenhoch“ und dann noch einmal gaaaaanz tief runter auf die Ausgangshöhe beim km 8. Wie haben hier noch nicht einmal die halbe Strecke ansolviert!

Natürlich wissen wir, wenn man zwischendurch ganz unten ist, dass wir auf der anderen Seite wieder nach gaaaaanz oben müssen. Und das gaaaaaanz oben heißt, 180 Höhenmeter auf ca. 1,4 km. Das geht ganz schön in die Oberschenkel und die Luft wird auch knapp. Was dann kommt, ist ein ständiges Auf und Ab, aber mehr ein Ab - wir wollen ja wieder zu Ausgangspunkt. Ab km 15 geht es dann nur noch runter. Im Ziel sind dann Zwei geschafft - die Strecke und ich, Andere bestimmt auch. Die Medaille mit dem Bändchen in Sachsens Landesfarben und die Urkunde werden später daran erinnern, dass ich hier gelaufen bin. Rekordzeiten waren bei dem Streckenprofil nicht zu erwarten. Vergleichen könnte ich eventuell nächstes Jahr, wenn ich mich wieder hier anmelde.

Fazit des Laufes:

Allen Organisatoren und Helfern ein ganz großes „Dankeschön“. Die Organisation im Start-Zielbereich, die Ausschilderung der Strecke und die Organisation der Verpflegungsstellen waren nicht zu beanstanden.

Die 16,8 km-Strecke war schon etwas hart, ließ sich aber laufen (ich bin ja auch wieder angekommen). Es ist aber bei aller Härte eine schöne und abwechslungsreiche Strecke.

Dass die „Geh-Walker“ wieder ganz vorn liefen, sollte doch bei der Betrachtung der Zeitabstände zu den besten Nordic Walkern Anlass sein, noch einmal nachzudenken, in der Walking-Serie für 2012 beide Laufarten getrennt zu werten.

Bis zum nächsten Lauf - immer eine flotte Sohle und tschüß.

 

 

  

 

 

 

 

02. Oktober 2011

(32.Torgauer Teichelauf in Torgau)

 

Es ist noch früh am Morgen. Der Himmel ist strahlendblau und wir treffen in Torgau ein. Der 32. Torgauer Teichelauf steht auf dem Programm der Lausitzer Laufserie in der nördlichsten Region Sachsens. Dabei hat Torgau ebensowenig etwas mit der Lausitz zu tun, wie Abführtee in einem Samowar. Aber wir sind nun einmal hier. Dabei war die Anfahrt innerhalb der Stadt kaum ausgezeichnet. Eine Fragestunde an der Tankstelle schaffte erst Klarheit. Aber selbst unmittelbar vor dem Gelände des „Hafenstadions“ ein großes Transparent mit einem irreführenden Pfeil. Aber was soll`s. Wenn man sich die Ergebnislisten der bisherigen Jahre angeschaut hat, hat man gewusst, dass die Sachsen hier bisher dominiert haben und die Brandenburger Neulinge sind.

Wir wollen uns erst einmal anmelden, bevor der Ansturm der noch Kommenden auf die Startnummern beginnt. In dem blauen Containerkomplex geht es nicht. Aber wir erfahren gleich die sanitären Anlagen für uns. Nächster Hinweis, das rote Zelt auf dem grünen Rasen unter blauem Himmel bei glänzender Sonne. Neee, auch hier nicht. Hier können sich nur die Nachzügler anmelden. Gut, gehen wir eben dem nächsten Hinweis nach - das gelbe Vereinsgebäude. Hier werden wir fündig. Obwohl online angemeldet, stehen wir nicht auf der Startliste. Aber unsere Tüten sind da. Und dann gibt es noch die zweite Startliste zwischen den Tüten. Also doch - deutsche Gründlichkeit, nur etwas durcheinander.

Das Stadion ist ein kleines Schmuckkästchen mit roter Tartanbahn, blauweißer Tribüne und einem super gepflegten grünen Rasen. Wenn man noch die Farbtupfer der immer zahlreicher werdenden Aktiven und Zuschauern dazurechnet, ist das Farbenspiel an diesem Tag komplett.

Die Herrenriege der Nordic Walker ist an diesem Tag wieder fast komplett. Dabei waren viele am Tag vorher beim Schwarzenberglauf mitgelaufen. Was nun kommt, ist eigentlich das Übliche. Ein paar Dehnungsübungen, ein wenig warmlaufen und dann so langsam zum Start pilgern. Wir starten zusammen mit den Wanderern, die sich gleich in breiter Front am Start aufgestellt haben.

Nach dem Startschuss müssen wir uns erst einmal durch die Wanderer durchschlängeln. Wir laufen erst einmal eine volle Stadionrunde und dann noch eine halbe auf der Tartanbahn, bevor wir auf Strecke gehen. Wir haben natürlich gleich wieder 7 Nur-Walker, oder solche, die sich dafür halten, vor uns. Selbst der Hinweis des Stadionsprechers noch vor Beendigung der Stadionrunde, veranlasst einen Extrem-Dauerläufer noch lange nicht, eine saubere und ehrliche Gangart einzulegen.

Und so sortiert sich dann auch wieder das Feld in „Walker“ und Nordic Walker. Nach dem Stadion laufen wir ein Stück entlang der vielen geparkten Fahrzeuge auf Asphalt, danach ein Stück auf einem Park-/Waldweg. Danach gibt es Stück Schotterpiste und dann wieder Waldwege. Es lässt sich gut laufen. Allerdings ist für einige hier Padwechsel von Vorteil.

Die Strecke ist gut markiert. Aufgesprühte Richtungspfeile oder Helfer geben uns immer die Richtung an. Also verlaufen ist hier nicht möglich. Auch die Sicherheit bei Straßenüberquerungen ist gewährleistet.

Ich merke, ich habe einen guten Lauf. Und so laufe ich auch noch an 3 Walkern vorbei.

Die 5 km-Marke kommt relativ schnell. Da weiß ich, dass es heute ein schneller Lauf wird, zumal die Strecke auch höhenmäßig einfach zu laufen ist. Irgendwann befinden wir uns wieder auf der bereits gelaufenen Strecke und können so einschätzen, wie weit es noch bis zum Ziel ist. Ich habe einen kleinen Schatten, weiblich, jung und eine Walkerin. Seit ich sie überholt habe, läuft sie hinter mir. Sie läuft als Walkerin einen sehr sauberen Stil. Als ich aber auf dem gefühlten letzten Kilometer noch einmal zulege, lässt auch sie abreißen - schade, dachte ich. Im Ziel ist sie aber wieder kurz hinter mir - alle Achtung. Wir kommen an der gleichen Stelle wieder ins Stadion, an der wir es verlassen haben. Das Ziel im Blickfeld und dann eine halbe Runde auf Tartan gibt noch einmal den letzten Kick. Und dann ist es geschafft. Vom Zieleinlauf wird es ein Foto geben und für die Gratulation an dieser Stelle ein Dankeschön.

Natürlich wird erst einmal der Flüssigkeitspegel wieder erhöht und anschließend etwas für Muskeln und Gelenke getan.

Und damit bin ich aber auch gleich bei den Negativpunkten dieser Veranstaltung.

Es war ein 10 km-Lauf, für manche Läufer auch etwas länger. Es gab aber entlang der Strecke, trotz der, für diese Jahreszeit ungewöhnlichen, Temperaturen keine Versorgung mit Getränken. Zumindest ein Verpflegungspunkt wäre notwendig gewesen.

Die Streckenausschilderung hätte besser sein können. Außer der 5 km-Kennzeichnung war keine weiter km-Angabe vorhanden (in diesem Fall für Walker).

Dieser Lauf hat aber auch wieder die Unsportlichkeit einiger der sogen. „Walker“ (174, 151) bestätigt.

Ich empfehle allen Veranstaltern für die Laufserie 2012, die Walker und die Nordic Walker getrennt zu werten. Technisch ist das ohne großen Aufwand möglich. Mögen sie dann ihre Unsportlichkeit unter sich auswerten.

Fazit des Laufes:

Es war eine gelungene Veranstaltung an einem schönen Ort bei bestem Wetter. Den Veranstaltern, den Helfern, den Aktiven und den Zuschauern aus Torgau und Umgebung ein herzliches Dankeschön.

 

 

22. Oktober 2011

(42. Branitzer Parklauf in Cottbus)

 

Ein strahlender Oktobermorgen - der Himmel blau, aber Dächer und Autos noch bereift. Es ist noch ein wenig kühl an diesem Morgen.

Auf dem Laufprogramm steht der 42. Branitzer Parklauf. Es ist eigentlich eine Veranstaltung für Läufer verschiedener Wertungen. Es sind aber auch Walker/Nordic Walker eingeladen.

Die Voranmeldung ist wie jedes Jahr, Walker müssen sich zu erkennen geben, dass sie mit Stöcken (oder ohne) laufen. Aber sie werden in den Listen als Läufer geführt. Klar, sind wir ja auch - nur eben etwas anders.

Rechtzeitiges Kommen sichert gute Plätze auf dem Parkplatz am Branitzer Badesee (weiß ich doch von den vergangenen Läufen). Der Parkplatz spendet reichlich Schatten, also bleibt die Windjacke erst einmal an. Ich gehe zum Org.-Büro und hole mir meine Startnummer ab. Beim 42. Branitzer Parklauf die Startnummer 42 - wenn das mal kein gutes Zeichen ist.

So nach und nach füllt sich der Parkplatz. Ab und zu sehe ich auch Walkingstöcke. Also muss ich nicht ganz allein laufen. Das hatten wir ja schon im Frühjahr des vergangenen Jahres. Ein paar bekannte Gesichter sehe ich, aber keine aus der Walkingszene. Die kleine Notiz in der LR und eine ganz kurze Mitteilung bei Antenne Brandenburg reichen eben nicht aus, um die vereinstreuen und vereinslosen Walker der 100 000 Einwohner-Stadt zu motivieren.

So wird dann das Starterfeld pünktlich um 10:00 Uhr auf die Strecke geschickt, vorn die Läufer und hinten die Walker. Strecke und Wendepunkte sind ja bekannt - eine Runde um den Badesee, dann vor bis zur Kastanienallee, Rechtskurve in die Kastanienallee bis zum Branitzer Park, links in den Park hinein, die kleine Runde im Park am Schloss vorbei, dann wieder bis zur Kastanienallee und zurück auf gleicher Strecke bis zum Ziel.

Ich habe vor mir einen stöckeschwingenden Walker, der sofort ein Sprinttempo vorlegt. Ich kenne ihn nicht, hänge mich aber an ihn dran und kann zu ihm auflaufen. Wir werden die ganze Strecke zusammen laufen. Ein paar langsame Läufer werden von uns überholt. Kommt doch ab und zu einmal vor, dass Läufer von Walkern überholt werden. Ich überhole auch meinen Laufpartner, dann ist er wieder neben mir. Ein paar Spaziergänger im Park bremsen uns aus, er hat die bessere Spur. Die paar Meter, die er vor mir läuft, hole ich nicht auf. Er läuft sehr stark. So geht es bis ins Ziel. Dort werden wir bei den Läufern mit gewertet. In meiner AK werde ich viertbester "Läufer". So wird dann auch das Ergebnis auf der Urkunde erscheinen. Mein zweiter Platz als Walker wird unterschlagen. Das ist eben Branitzer Parklauf, bei dem Walker eben nur mitlaufen dürfen. Ich laufe, dank meines Partners, meinen bisher schnellsten Durchschnitt - die 5 km in 36:56 min.

Das erste Mal über 8 kmh.

Der Empfang der Urkunde zieht sich wieder ellenlang hin. Erst nach den Siegerehrungen in allen Altersklassen, in allen Wettbewerben und auch getrennt nach Männlein und Weiblein ist der Rest der Läufer an der Reihe. Wahrscheinlich würden sonst die Geehrten allein um das Treppchen stehen. Diese Prozedur verbesserungswürdig? - bestimmt.

Für heute bin ich aber zufrieden.

Der nächste Lauf wird der Herbstwaldlauf in einer Woche in Dresden-Klotzsche sein. Mal sehen.

 

 

30. Oktober 2011

(54. Herbstwaldlauf in Dresden-Klotzsche)

 

Der vorletzte Lauf der TK-Walking-Serie ist der Herbstwaldlauf in Dresden-Klotzsche, ausgeschrieben über die Strecke von 6 km. Eigentlich ist hier wieder ein Mißverhältnis zwischen Laufstrecke und Anfahrtsweg. Aber man muss ja schließlich einmal alle Austragungsorte kennenlernen. Der Wetterbericht im Radio stimmt positiv, die Anfahrt ist ohne Komplikationen. Die Ausschreibung weist zwei Parkmöglichkeiten auf.

Im Nesselgrund, an vielen geparkten Autos vorbei, angekommen, setzt eine Straßensperre der Fahrt ein Ende. Das Auto wird in einer der ganz wenigen, noch vorhandenen Parklücken abgestellt - der Vorteil einer rechtzeitigen Ankunft.

Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Der "Offizielle" an der Absperrung verspricht einen Fußweg von ca. 500 m, geht ja noch.

Im Nesselgrund sind Start und Ziel nicht zu übersehen, die Anmeldung ist ausgeschildert, Streckenabsperrung im Start-/Zielbereich auch schon vorhanden. Manches ist noch in Vorbereitung. Ich melde mich an, bekomme Startnummer 500 habe noch die üblichen Fragen für die Zeit noch vor und nach dem Lauf. Toiletten? - ein kleines Häuschen im nahen Kletterwald, Dusch- oder Waschmöglichkeiten? - keine vorhanden, und das bei mehr als 300 geplanten Aktiven (später sollen es 422 werden).

Später, am Auto wieder angekommen, stecke ich mir die Startnummer an, nehme Stöcke und Handschuhe und gehe den Weg noch einmal zum Start und Ziel. Und schon sind die ersten 1500 m absolviert - die zählen aber noch nicht. Der harte Kern der Walkingergarde findet sich auch ein, Jens, Norbert, Karl-Heinz. Ich glaube, die Walking-Szene wäre etwas ärmer, ohne uns.

Der Wetterbericht hatte Recht. Als wir pünktlich auf die Strecke geschickt werden, haben wir Sonnenschein. Das passt zu der Herbstfärbung der Bäume. Nach dem Start kommt ein gleich ein langgezogener Anstieg, dann wieder ein langgezogenes Bergab. Wir laufen auf einem asphaltlosen Rad- und Wanderweg. Es läuft sich gut. Die grünen Pfeile für die Walker geben uns immer die Richtung. Nach der Hälfte der Strecke ein Aufsteller, der uns den Wendepunkt signalisiert. Von jetzt ab kommen uns die mit uns gestarteten, aber nicht ganz so leichtfüßigen Walker entgegen. So geht es dann wieder bis ins Ziel. Dort nimmt bestimmt jemand unsere Zeit. Wir erfahren sie nicht, sie wird aber später in den Ergebnislisten stehen.

Eine nette Geste nach dem Zieldurchlauf - wir bekommen einen Tetrapack mit einem "Reloadtrink" überreicht. Das gab es bisher auch noch nicht - danke.

Das Waschen fällt ja nun aus. Organisiertes Wasser scheint im Klotzscher Nesselgrund Mangelware zu sein. Also genehmigen wir uns noch vor der Heimreise eine Bratwurst, den Grill haben wir schon vor dem Lauf gesehen und die Bratwürste auch im Kofferraum eines Fahrzeuges. Aber auch hier Fehlanzeige. Der Grill wird gerade mit Holzkohle bestückt, aber kalte, ungebratene Wurst schmeckt nicht. Also bleibt nur noch eines - Urkunde abholen und dann die Heimfahrt antreten.

Urkunde wird aber auch zur Fehlanzeige. Wir werden auf die nächsten Tage im Internet vertröstet. Mal sehen, ob das dann klappt.

Die Heimreise wird ungewaschen in Laufsachen angetreten.

Es bleibt zurück die Frage: Was wäre wenn ? ....

....wenn kein sonniges Herbstwetter, sondern Regenwetter gewesen wäre. Wo hätten sich die Aktiven umziehen können? Wo hätten sie ihre Sachen aufbewahrt?

....wenn im kommenden Jahr nicht nur 400, sondern 600 Aktive anreisen - viele davaon mit direkter Anreise, um sich danach Dresden noch anzusehen?

.... wenn noch mehr Aktive mit dem PKW anreisen? Wird dann Klotzsche zugeparkt?

Ich achte die Mühe und die Arbeit der Verantwortlichen und der Helfer - dafür ein Dankeschön. Für einen regional begrenzten Wettbewerb hat es auch gereicht. Aber bei einer Ausrichtung von Lauf- oder Cup-Wettbewerben sind einfach zu viele Fragen offen geblieben.

 

 

 

 

Dezember 2011

Nikolaus-Lauf in Senftenberg)

 

Es ist der letzte Lauf des Jahres in der Lausitzer Laufserie - der Nikolauslauf, rund um den Senftenberger See.

Den See kenne ich ja, allerdings nur im Sommer, wenn baden angesagt war. Aber eine ganze Runde um den See, und dann noch zu Fuß, und dann auch noch schnell? - das hat es für mich noch nicht gegeben. Hier jedenfalls noch nicht. Also wurden wieder einmal die Sachen gepackt oder gleich angezogen und das Auto, noch im Dunkeln, in Richtung Senftenberg in Bewegung gesetzt.

Start für uns ist 08:30 Uhr angesetzt, also kurz nach dem Hellwerden. Meldeort ist die Turnhalle in der Steigerstraße - muss auch erst gefunden werden.

Die Anmeldung ist vorbereitet, die Startnummer wird empfangen. Ob die 504 ein gutes Zeichen ist? - weiß ich jetzt noch nicht. Vorläufig werden erst einmal alle bekannten Gesichter begrüßt. Es sind doch immer wieder dieselben Walker, die sich zu solch einer Veranstaltung einfinden - Karl-Heinz, Winne, Jens, Volkhard, Sabine, ich natürlich auch. Aber einer fehlt doch - Norbert, er feiert heute seinen 60. und ist natürlich entschuldigt.

Wenn man die richtige Kleidung gewählt hat, haben wir heute Laufwetter, nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Der Start ist auf der Seepromenade, die als Promenade oder als Radweg um den See führt, also Pflaster oder Asphalt. Da bleiben die Pads an den Stöcken.

Pünktlich werden wir auf die Strecke geschickt. Es läuft sich gut. Noch in Senftenberg müssen wir wieder runter von unserem Weg und der Baustelle für den neuen Hafen Tribut zollen. Laufen wir eben durch die Stadt. Die frühen Brötchenholer oder Hundeausführer schauen uns etwas irritiert hinterher. Nikoläuse in voller Montur, oder auch nur mit roter Mütze und dazu noch mit Walkingstöcken, sieht man hier auch nicht alle Tage. Am Stadtausgang hat uns der Radweg wieder. Der Weg führt ein Stück über freies Gelände und ist auch teilweise sehr glatt. Der Wetterbericht hatte da hier auch seine Lücken. Es hat doch Frost gegeben, wenn auch nicht überall. Wir laufen auf Kleinkoschen zu, am Ort vorbei und in Richtung Großkoschen. Und wieder eine Umleitung. Hier wird an der Verbindung zwischen Geierswalder und Senftenberger See und der Querung der Schwarzen Elster gebaut.

In Großkoschen geht es bis zum Kreisel, der richtige Abgang ist sichtbar ausgeschildert und wir sind wieder im Wald.

Kurz hinter der Anmeldung zum Familienpark überholt uns ein Bus. Er bringt die 8,5 km Läufer und Walker zum Start. Aber irgend etwas stimmt hier nicht. Die Ausschreibung verzeichnete für uns 17 km. Die Halbstreckenläufer müssten demzufolge lt. Ausschreibung bei 8,5 km starten. Das wäre auch der erste Verpflegungspunkt für uns. Aber an den 8,5 km sind wir schon vorbei. Wahrscheinlich haben die Umleitungen uns einen zusätzlichen Kilometer verpasst.

Am geplanten Verpflegungspunkt, weit voraus, der noch keiner ist, weil noch nichts aufgebaut ist, machen die anderen Läufer für uns eine Gasse. Ihre Startzeit ist noch nicht heran. Wir schauen nach dem Teekübel, der für uns noch nicht geöffnet ist und laufen weiter.

Irgendwann überholen uns die ersten 8,5 km Läufer. Das geht dann bis Niemtsch so. Das Leistungsspektrum scheint bei den Läufern sehr breitgefächert zu sein. Wir müssen durch den Ort. Vor Niemtsch der zweite Verpflegungspunkt spendiert uns einen Becher Tee zur Regulierung des Flüssigkeitspegels, und weiter geht es wieder in Richtung See. Wir laufen an der "Niemtscher Mühle" vorbei (ohne Laufaktivität schmeckt hier auch der Zander gut), dann geht es über den Parkplatz auf der Strandpromenade weiterin Richtung Senftenberg. Reichlich 1 km vor dem Ziel hören wir das Klack-Klack von padlosen Stöcken eines 8,5 km Walkers. Sollen wir uns von ihm noch kurz vor dem Ziel überholen lassen, von diesem jungen Dachs, der keinen Respekt vor uns alten bejahrten Walkern hat? Das darf nicht sein. Der letzte Kilometer wird zu einem Sprint und er schafft es nicht !

Im Ziel bekommen wir sofort eine Folie umgehängt, die uns vor Auskühlung schützt. Es ist eine sehr nette Geste des Veranstalters. Ein Stück Kuchen - oder auch mehr - und ein Becher Tee - oder auch mehr - füllen die Reserven wieder auf.

Der Lauf ist vorbei, die heiße Dusche danach eine Wohltat.

Ein Danke den Organisatoren, Veranstaltern und allen Helfern.

 

 

Allen Nordic-Walkerinnen und -Walkern einen guten Rutsch,

viel Glück, viel Erfolg und Gesundheit für das Jahr 2012.

 

 

Laufberichte 2012

01. Januar 2012

(1. RUN4ONE in Lauchhammer)

 

Ein bombastischer Name für einen Lauf, der neu in das Programm aufgenommen wurde und der Auftakt der Laufserie sein soll. Aber hat man  sich das gut überlegt? Ein Aufruf als "Neujahrslauf" hätte vielleicht mehr Wirkung gezeigt

Was bedeutet eigentlich dieser Name, dieses Gemisch aus Buchstaben und Zahlen? - Rennen für Einen? - oder Rennen mit Einem?

Auf alle Fälle waren drei - noch einmal DREI - Walker am Start über 10 km. Selbst ortsansässige Walker/Innen wussten mit diesem Lauf nichts anzufangen. Und so wurden sie nur durch eine Teilnehmerin vertreten.

Ob man allerdings gut beraten war, Läufe zu diesem Zeitpunkt als einen Wertungslauf aufzunehmen, möchte ich hier nicht beurteilen. Bleiben doch solche Läufe dann von der Anlage her zu sehr regional begrenzt oder sind etwas für totale Antialkoholiker. Dabei sind die Aktiven in der Regel als ein feierfreudiges Völkchen bekannt. Aber nach einer feuchtfröhlichen Silvesterfeier sich gleich am Morgen oder Vormittag ans Steuer zu setzen, widerspricht der Vernunft.

Trotzdem, ein Dank an alle Organisatoren und Helfer.  Hut ab natürlich auch vor der Leistung aller Aktiven zum Jahresanfang, aber zur Saisoneröffnung sollte der Frostwiesenlauf bleiben. Er hat dazu nun einmal Tradition. Ein Neujahrslauf als regionale Veranstaltung - ja, als Wertungslauf - nein.

Aber das ist meine persönliche Auffassung, ein Abstinenzler wird darüber wohl eine gaaaaanz andere Meinung haben.

 

 

 

 

12. Februar 2012

(10. Frostwiesenlauf in Burg)

 

 Der Frostwiesenlauf ist schon ein Klassiker in der Lausitzer Laufserie. So kann man wieder ein „Volles Haus“ erwarten, zumal es der 10. Lauf ist.

Früh beim Aufstehen zeigte das Thermometer noch -18 Grad an. Also muss der Kleiderfrage etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eigentlich verrückt, bei diesen Temperaturen zu laufen. Aber es ist ja der „Frostwiesenlauf“, der 10. sogar. Da darf man einfach nicht fehlen.

Die zweite Überlegung ist die Anreise. Rechtzeitige Anreise garantierte auch einen Parkplatz in Startnähe. Aber das kenne ich ja schon von den vergangenen Läufen. Deshalb richte ich mich danach und bekomme auch noch einen Platz in Hotelnähe. Start und Ziel am „Landhotel“ in Burg ist eigentlich bekannt.

Ich gehe zur Anmeldung und erledige die Formalitäten. Startnummer 567 lässt Platzierungsmöglichkeiten offen, entweder davor oder doch wohl eher dahinter.

Die Aktiven trudeln jetzt auch so nach und nach ein. Viele bekannte Gesichter sind wieder dabei. Manche sieht man in diesem Laufjahr zum ersten Mal wieder. Dementsprechend fällt dann auch die Begrüßung aus. Es wird schwierig, die Übersicht zu behalten. Bei dieser Außentemperatur versammelt sich dann alles im Landhotel, und es sollen ja so an die 700 Starter werden.

10:30 Uhr ist dann für uns Nordic Walker der Abschluss des Laufjahres 2011. Wir dürfen das Podest im Innenraum erklettern und die Urkunden und Pokale entgegennehmen. Ein wenig konfus geht es dabei schon zu. Wer nicht in der Materie steckt, weiß nicht so richtig, wer wofür geehrt wird. Gesamtwertung und Altersklassenwertung gehen etwas durcheinander. Die Anderen, die mit uns nicht mitgewalkt sind, klatschen trotzdem. Natürlich, manche Wertungen sind immer noch etwas unreal, weil es einfach nicht in den Griff zu bekommen ist, Walker und Nordic Walker getrennt zu werten. Die Voraussetzungen sind nun einmal unterschiedlich. Egal, ich will ja „nur“ laufen. Wertungen, Urkunde und Pokal sind ein kleines „Dazu“, aber ein schönes.

Nun noch schnell die neue Planung und ein paar Flyer mitnehmen, Pokal, Urkunde und Flyer verstauen und dann auf den Start vorbereiten. Ich will heute die 20 km mitnehmen.

11:00 Uhr erfolgt der Start der Läufer, Walker und Wanderer auf allen Strecken. Es ist ein Erlebnislauf, jeder Aktive soll den Lauf, aber auch den Spreewald genießen können. Es gibt auch keine Zeitmessung und alle bekommen die gleichen Wertungspunkte. Bei manchen Aktiven kommt das aber auch nach 9 Läufen noch nicht an.

Natürlich ist es eine Standortbestimmung, wie man den Winter bisher überstanden hat. Aber muss ich dann als Nordic Walker mich ganz vorn in der Startreihe der Läufer aufstellen, mit meinen Stöcken herumwedeln und die Läufer gefährden? Die überholen mich dann doch alle. Also kann ich doch gleich bei den Walkern mitlaufen. Aber nein, dann kann ich ja das zweifelhafte Gefühl, an der Spitze zu laufen nicht auskosten und die Zuschauer an der Strecke sehen mich dann eben nicht als den „Besten“ (oder den Erstenbesten?). Lieber Freund mit der Nr. 641, Du denkst wieder einmal total verkehrt.

Wir laufen eine Weile mit den 10 km Aktiven zusammen und dann trennen sich unsere Wege. Der Straßenbelag ist gar nicht so leicht zu beurteilen - Sandweg, hartgefroren aber mit oder ohne Schneebelag und überwiegend Asphalt, mit und ohne Schnee. Da kommt schon die Frage: mit oder ohne Pads laufen. Schneelose Strecke, also Pads rauf - rum um die Kurve und wieder Schnee - also Pads runter. Aber es geht ja nicht um Zeit heute. Da macht man eben alles. Nur soll man nicht vergessen haben, den Sicherungsknoten am Schnürsenkel zu binden. Wenn die Schnürsenkel dann aufgehen, sind die Mitläufer ein ganzes Stück schon wieder weg und dann laufe ich eben allein, ohne Begleitung, weiter. Kenne ich eigentlich auch schon.

Die -18 Grad vom frühen Morgen sind auch nicht mehr da. Der Himmel blau, die Sonne pur, da pendelt sich die Temperatur so bei -7 Grad ein. Das wird dann auch auf der Urkunde vermerkt sein. Es lässt sich laufen. Ich laufen zu 2 Walkerinnen auf. Sie werden mir für ein Stück zu einer netten Begleitung. Dann sind es nur noch 5 km - nur noch. Ja doch, die Streckenausschilderung war schon einmal besser. Auch die letzten 5 km können eine lange Strecke werden, wenn man schon 15 km hinter sich hat. Die sehr lange Grippephase nach dem Nikolauslauf im Dezember zeigt jetzt ihre Wirkung. Mir fehlen doch ein paar Trainingskilometer. Aber es mussten ja unbedingt die 20 km sein.

Ich bin froh, als ich das Ziel erreiche. Das sieht aber keiner. Nordic Walker zeigen doch keine Schwäche. Es wird das beste Lächeln aufgesetzt, als ich mir die Medaille umhängen lasse. Es ist eine neue Medaille. Ein Schneeflocke am Band - schließlich ist es ein Jubiläumslauf. Da hat man sich etwas einfallen lassen.  Schnell noch ein Becher warmer Tee, etwas Trockenobst und dann ab ins Warme, die Urkunde in Empfang nehmen.

Die Kleidung ist durchgeschwitzt, also ganz schnell unter die warme Dusche und dann frische Sachen anziehen.

Liebes „Landhotel“, Ihr bekommt hier von mir eine knallharte 5 in der Bewertung der Laufnachsorgung.

Was nützt es, wenn wir als Anhang zum Lauf die Zusage erhalten, die Sauna und den Außenpool benutzen zu dürfen. Und dann bleiben uns aber zum Sachenwechsel nur ca. 6 m² ohne Ablage, in denen das Wasser schwimmt, für jeweils 10 – 12 Aktive – mehr passen nicht rein - und auch nur 2 Duschen mit eiskaltem Wasser. Vielleicht hat man mir nur auch eine falsche Dusche zugewiesen, das liegt dann aber nicht an mir und ich war auch nicht allein. Aber wir sind ja harte Kerle und duschen auch kalt – bleibt ja nichts weiter übrig, wenn man die nassen Sachen schon ausgezogen hat.

Der nächste Lauf ist der „Schneeglöckchenlauf“ in Ortrand. Da ist es dann schon wieder gaaaanz anders.

Bis dahin - putzt die Schuhe und die Stöcke schön - wir sehen uns wieder.

 

 

 

24. März 2012

(3.Schneeglöckchenlauf in Ortrand)

 

Ich hatte es ja versprochen, dass wir uns wiedersehen.

Ortrand hatte mit den Schneeglöckchen gebimmelt, und die Läufer, Walker, Wanderer, Radfahrer und Skater sind gekommen. Der richtigen Draht nach „ganz oben“ hat man auch gefunden und so haben wir ein bombiges Wetter - strahlendblauer Himmel und Sonne pur. Auch der Wind spielt mit, und so werden auch die Autos auf dem Parkplatz mit zunehmender Belegung von den Staubwolken verschont. Was will ich also mehr.

Im Kofferraum ist schnell sortiert, was ich zum Laufen brauche, aber es bleibt alles noch an Ort und Stelle. Ich habe etwas dagegen, auf dem „letzten Pfiff“ anzukommen und dann zum Bestandteil des organisierten Chaos zu werden. Also bin ich rechtzeitig abgefahren und habe noch viel Zeit. Ich gehe langsam zur „Lausitzhalle“. Dort ist, wie im vergangenen Jahr, die Anmeldung untergebracht. Vor den Tischen ist es fast leer. Die Transponderkaution ist schnell gezahlt, die Startunterlagen werden entgegengenommen und so bin ich nach ganz kurzer Zeit wieder aus der Halle. Auch ein Vorteil der rechtzeitigen Anfahrt. Später werden sich hier lange Warteschlangen tummeln.

Liebe Mitaktive, der immer wieder zu hörenden Rummaulerei über eine schlechte Organisation in diesem Bereich muss ich einmal widersprechen. Zusätzlich, zu den bekannten Helfern hinter den Tischen, waren auch noch zusätzliche Helfer zu sehen. Wer auch die online-Anmeldung genutzt hat, hatte auch ganz schnell seine Startunterlagen. Wer aber die angemeldete Teilnehmerliste mit den Ergebnislisten vergleicht, wird merken, wieviel Neuanmeldungen bearbeitet werden mussten - und das braucht eben seine Zeit.

Vor der Halle werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Das aufblasbare Starttor der „Lausitzer Laufserie“ wird aufgebaut. Später wird sie durch das Tor von „Erdinger alkoholfrei“ ersetzt. Will man uns zeigen, was man alles hat oder hat sich hier der Sponsor durchgesetzt? Ist ja auch egal, auf die Laufwettbewerbe hat es sowieso keinen Einfluss. Die Lausitzhalle und das Gelände davor füllen sich langsam. Viele bekannte Gesichter von vergangenen Laufveranstaltungen sind zu sehen. Ich mache mich noch einmal auf den Weg zum Parkplatz, um die notwendigen Sachen zu holen. Im Umkleideraum ist die Anzugsordnung schnell geklärt. Es wird „kurz“ gelaufen. Alles Andere wäre bei diesem Wetter verfehlt. 20 Grad plus und Schneeglöckchen sollte schon ein Widerspruch sein, aber die 20 Grad geben den Ausschlag.

Ich nehme mir die Zeit, um den Kleinen und Kleinsten bei ihren Laufwettbewerben zuzuschauen. Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Ernsthaftigkeit die Knirpse und Knirpselinchen an den Start gehen. Natürlich laufen bei Einigen die Muttis und Vatis mit. Aber auf der Zielgeraden in der Halle laufen sie alle allein. Das Schneeglöckchen tragen dann aber alle stolz nach dem Lauf. Ob das dann in zehn oder zwanzig Jahren auch noch so ist?

Inzwischen sind alle eingetroffen, alle haben sich begrüßt und ein paar Nettigkeiten werden immer wieder ausgetauscht. Ein Thema ist der veränderte Austragungsmodus für uns Walker. Hier hat man vom grünen Tisch aus entschieden, aber dazu schreibe ich noch extra.

13:00 Uhr ist unser Start über 15 km. Vor uns starten die Läufer und wir 2 Minuten später. So brauchen die Läufer nicht über unsere Stöcke zu springen. Der Weg geht bis Kroppen und darüber noch ein Stück hinaus auf festem Belag. Die Strecke kennen wir ja schon vom vergangenen Jahr. Die Straßenkreuzungen und auch eine Eisenbahnüberquerung sind gut abgesichert. Dann nimmt uns der Wald auf. Abzweigungen sind gut sichtbar ausgeschildert. Regelmäßige Versorgungspunkte erleichtern den Lauf etwas. Auch der Spielmannszug hat wieder im Wald Aufstellung genommen und bringt uns ein Ständchen. Auf den Waldwegen ist aber Aufpassen angesagt. Holzeinschlag und Holzabfuhr habe auf den Wegen ihre Spuren hinterlassen und die wechselnden Lichtverhältnisse „geben ihren Senf“ dazu. Aber es ist ja kein „Mimosenlauf“ ausgeschrieben. Und so laufen, oder besser walken, wir unsere 15 km am Stück herunter. Wir laufen zweimal über die Autobahn, einmal nach Frauendorf, einmal von Frauendorf. Die Autobahnbrücke ist dabei die größte Erhebung der gesamten Strecke. Als wir aus dem Waldherauslaufen, müssen wir nur noch über die Straße, eine Viertel-Stadionrunde und dann wieder zum Zieleinlauf in die „Lausitzhalle“. Vom Stadionsprecher werden wir vor der Halle empfangen, ein Foto wird während des Zieleinlaufes geschossen und nach dem Zieleinlauf bekommen alle - fast alle - das Schneeglöckchen am Band. Ich muss erst einmal nachfragen. Kann ja sein, dass gerade Schneeglöckchen nachgefasst werden mussten. Mit einem Kniefall aus Dankbarkeit J nehme ich dann diese hohe Ehrung entgegen. Klar, Spass muss auch bei einem solchen Lauf sein. Die Glückwünsche meiner Mitwalker nehme ich nach dem Zieleinlauf gerne entgegen.

Was jetzt kommt ist das, nach einem solchen Lauf, unbedingt Notwendige - der erste und der zweite Becher „Erdinger alkoholfrei“ zur Regelung des Flüssigkeitsspiegels, eine Handvoll Chips zur Ergänzung des Salzverlustes und ein paar Rosinen für den Zuckerhaushalt. Danach geht alles wieder seinen gewohnten Ablauf - Transponder abgeben, Kaution wiederholen, Urkunde empfangen. Danach kommen die Laufsachen in den Plastesack, die Dusche wird aufgesucht und mit frischen Sachen wird die Heimreise angetreten, nachdem man sich von den Anderen verabschiedet hat.

Ein Dankeschön noch einmal den Organisatoren, dem Veranstalter und den Helfern für diesen gelungenen Lauf.

Später werde ich die Zeit mit der vom vergangenen Jahr vergleichen - und das soll mir erst einmal Einer nachmachen. Für die 15 km habe ich die gleiche Zeit , wie im vergangenen Jahr gebraucht. Ich war nur um 88 Hundertstel Sekunden schneller. Tja, mit zunehmenden Alter werden wahrscheinlich die Leistungen konstanter J .

Das nächste Laufintermezzo wird in Lichterfeld sein, um danach im April zwei Tage sich beim Spreewaldmarathon die Schuhsohlen abzulaufen.

Also - auf ein Neues.

 

 

14. April 2012

(11.Bergheider Seelauf in Lichterfeld)

 

Petrus muss ein Nordic Walker sein. Ein strahlendblauer Himmel an diesem Tag lässt gleich gute Laune aufkommen und verdrängt die Erinnerung an das Wetter vom vergangenen Jahr.

Eigentlich heißt ja diese Veranstaltung "11. Lauf `Um den Bergheider See`". Aber für eine Veranstaltung um den See ist die Strecke noch nicht freigegeben und mit unseren sechs Walk-Kilometern kommen wir nicht einmal um den halben See. Also bleibt alles wie gehabt, nach drei Kilometern ist Wendepunkt und dann geht es zurück.

Im Vergleich zu anderen Läufen ist es ein kleines Häuflein der Unentwegten, dass sich hier eingefunden hat. Aber wir sind eben da !! Der Start ist 10:00 Uhr, geht auch pünktlich los und wir Nordic Walker ordnen uns hinter den Läufern ein. Ein paar altbekannte Gesichter fehlen, ein paar neue sind dabei. Das Fehlen hat auch wieder mit seine Ursache in der Veränderung der Regularien der Cup-Wertung.

Nein, liebe Organisatoren, hier habt Ihr der Walkergemeinschaft einen schlechten Dienst erwiesen. Das Taktieren der Walker sollte während des Laufes stattfinden und nicht schon bei der Anmeldung möglich sein.

Die ersten Meter nach dem Sportplatz laufen wir wieder auf dem Radweg. Aber schon nach einer kurzen Strecke geht es wieder ins Gelände. Die Strecke führt dann bis zum Wendepunkt am Bergheider See entlang. Es ist fester Boden ohne Asphalt und läuft sich einwandfrei. Nach dem Wendepunkt haben wir Blick auf die F-60. Bei klarem Wetter und Sonnenschein, wie heute, weckt das schon das Bedürfnis, diesen "liegenden Eiffelturm" einmal zu erklettern. Na ja, vielleicht später einmal.

Wir laufen heute fast alle ein ziemlich hohes Tempo. Das kleine Feld der Nordic Walker zieht sich dann auch sehr schnell auseinander. Kurz vor dem Wendepunkt kommen uns die Schnellsten schon wieder entgegen und nach dem Wendepunkt sehen wir auch den Langsameren ins Gesicht. Aber so ist das eben, wenn die Strecke kein Rundkurs ist.

Der Zieleinlauf ist wieder die kleine Gasse vor dem Sportlerheim, improvisiert aber wirksam. Die mitlaufende Zeit kann sofort eingesehen werden. Der Stadionsprecher begrüßt uns und dann ist der Lauf auch schon wieder vorbei.

Was jetzt kommt ist wieder das Übliche. Die Gratulation untereinander, kurz den Flüssigkeitspegel auffüllen, das Warten auf die Letzten und die Urkunde empfangen. Der Blick auf die Urkunde bestätigt die Vermutung - wir hatten einen schnellen Lauf. Gegenüber dem Lauf im vergangenen Jahr habe ich mich um eine Platzierung, aber auch um fast 5 Minuten verbessert. Da kann ich mich ja fast mit einem alten Wein vergleichen - der wird mit dem Alter auch immer besser. Wie gesagt aber nur fast, denn der Wein muss lagern, ich muss laufen.

Und deshalb gibt es schon kommende Woche, beim Spreewaldmarathon ein Wiedersehen.

Also dann - auf ein Neues und immer eine flotte Sohle.

 

 

21. April 2012

(10. Biosphärenreservats-Walken/Nordic Walken)

 

Petrus ist doch ein Nordic Walker.

Der Tag empfängt uns mit einem blauen Himmel und verspricht ein gutes Laufwetter. Die Außentemperatur plus Körperwärme werden später eine optimale Lauftemperatur ausmachen.

Lübbenau hat wieder zum Biosphärenreservatslauf für Läufer, Wanderer, Walker und Nordic Walker über die Halbmarathonstrecke eingeladen. Zusätzlich finden noch die Läufe für den Nachwuchs statt. Das Ganze ist Bestandteil des 10. Spreewaldmarathons 2012. Die Streckenführung ist wie in den vergangenen Jahren - Lübbenau-Lehde-Leipe-Burg-Lübbenau. Es wird ja davon gesprochen, dass diese Strecke der flachste Marathon mit 1,8 m Höhenunterschied ist. Da hat man aber bei der Bewertung die vielen Brücken des Spreewaldes vergessen, über die wir drüber müssen.

Der Marktplatz vor dem Rathaus füllt sich langsam. Viele bekannte Gesichter von vergangenen Läufen sieht man hier wieder. Dabei ist es gleich, ob es Läufer oder Walker sind. Man kennt sich nicht weiter, grüßt sich aber und wechselt auch ab und zu ein paar Worte. Das ist das Schöne an dieser großen Lauffamilie.

Der allgemeine Start ist für 10:00 Uhr angesagt. Wir Walker dürfen 5 Minuten später in die Spur. Schließlich sollen wir den Läufern mit unseren Stöcken nicht auf die Füße pieken. Vor uns durften allerdings schon die Wanderer auf die lange Strecke starten.

Natürlich werden wir wieder von ADDI, dem Urgestein des DDR-Fernsehens, auf die Strecke geschickt. Dem Spreewaldmarathon würde etwas fehlen, wenn er nicht dabei wäre. Früher hatte er im DDR-Fernsehen die Kinder-Sport-Sendung "Mach mit, machs nach, machs besser" moderiert. Heute bezieht er in seine Ansagen alle Altersgruppen mit ein. Ist auch gut so.

Mit dem Startschuss wird das Feld auf die Strecke geschickt. Und es geht gleich zügig los. Die Nur-Walker sind natürlich auch gleich wieder weg. Wie sollte es auch anders sein. Danach kommt das "Klack, Klack" der Walkingstöcke. Bei dem Einen ist es leise, wegen der Pads, bei dem Anderen etwas lauter.

Die ersten Lacher liefern Urlauber, ein paar der ewig über alles Mosernden, die felsenfest davon überzeugt sind, dass Walking-Stöcke den Asphalt zerstören und sie alles wieder bezahlen müssten. Sollen sie meckern, wenn es das Einzige ist, was sie noch am Leben erhält.

Es dauert nicht lange, dann haben wir Lehde erreicht. Am Fährhafen müssen wir wieder über eine Brücke am Freilandmuseum und dann geht es in Richtung Leipe. Es ist einer der schönsten Streckenabschnitte - ein Radweg mit einem festen Belag, aber ohne Asphalt, an einem der vielen Fließe entlang. Die Bäume des Hochwaldes spenden jetzt schon etwas Schatten. In Leipe ist der erste Verpflegungspunkt. Ein Iso-Getränk, ein paar Salzbrezeln und dann geht es durch Leipe in Richtung BurgIch habe mein schnelles Anfangstempo etwas gedrosselt, schließlich ist ja noch nicht einmal die Hälfte der Strecke absolviert. Einige Walker, auch Nordic Walker, ziehen an mir vorbei. Sie laufen aber alle nicht in meiner Altersgruppe. Tja, das Alter spielt eben doch ein Rolle J . Den zweiten Verpflegungspunkt nehme ich auch wieder mit. Hier wird nur der Flüssigkeitsspeicher aufgefüllt. Der Weg zur Polenzschenke ist lang, aber übersichtlich. Hier überhole ich die meisten der Wanderer. Nach der Polenzschenke kommt dann wieder der Hammerabschnitt dieser Strecke. Es sind die fast 7 km der Strecke, die mit querliegenden Betonelementen ausgelegt ist - teilweise eben (oder auch nicht), mit Zwischenräumen oder ohne, noch ganz oder schon gebrochen. Nicht nur dass ich aufpassen muss, wo ich hintrete, die Stöcke dürfen auch nicht in den Zwischenräumen steckenbleiben. Den Versorgungspunkt am 14 km lasse ich aus. Ich weiß, dass an der "Wotschowska" schon der nächste wartet. Und so geht es zügig weiter. Seit einiger Zeit habe ich einen "Schatten" hinter mir. Er überholt mich nicht, er spricht kein Wort. Er bleibt immer dicht hinter mir. Ich laufe mein Tempo weiter. An der "Wotschowska" werden noch einmal die Reserven für den letzten Abschnitt aufgefüllt. Es ist ein schmaler Radweg neben einem Fließ auf dem wir jetzt laufen müssen. Brücken über Fließ unterbrechen den gleichmäßigen Lauf. Einer der unverbesserlichen Meckerer auf einem Fahrrad will nicht begreifen, dass hier eine Sportveranstaltung stattfindet. Er weiß nicht, wie man eine Fahrradklingel bedient, aber er fühlt sich in seiner Freiheit als Nutzer eines öffentlichen Weges eingeschränkt. Es hat also keinen Zweck, sich mit einem solchen Menschen auseinanderzusetzen. Die letzten 500 Meter werden angezeigt, der Kahnfährhafen von Lübbenau ist in Sicht, die letzte Brücke wird passiert. Ich ziehe das Tempo an und überhole noch ein paar Wanderer. Dann ist das Ziel erreicht.

Eine junge Frau in der spreewaldtypischen Tracht überreicht mir die "Gurke am Band". Ein kleiner Imbiss, ein kühles alkoholfreies Hefeweizen, die Begrüßung und die Glückwünsche der Anderen und die Welt ist wieder in Ordnung.

Ich hole meine Urkunde ab. Ich war 3 Minuten langsamer als im vergangenen Jahr. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich fast die ganze Strecke allein gelaufen bin, aber ich bin ja auch ein Jahr älter geworden.

Mal sehen, wie es morgen wird - bei den 10 km in Burg.

 

 

22.April 2012

(10. Spreewaldmarathon in Burg)

 

Petrus hatte ein Einsehen mit den staubigen Schuhen von gestern gehabt und uns ein wenig Regen in der Nacht geschickt. Den Jubiläumslauf über 5 km als Nachtlauf mit Feuerwerk am gestrigen Abend habe ich ausgelassen. 1200 Läufer, Skater, Walker und Wanderer auf einer 5 km-Strecke bei gleicher Startzeit waren mir doch etwas zuviel Trubel. Burg hatte sich aber etwas einfallen lassen. Das muss man anerkennen.

Für den heutigen Lauf habe ich mir etwas vorgenommen.

Ich stelle mein Fahrzeug auf dem Parkplatz ab, hole Stöcke, Rucksack und Jacke aus dem Kofferraum und gehe langsam zum Start- und Zielbereich. Auf dem Platz vor der Schule ist schon mächtig Bewegung. Ich hole mir meine Startnummer ab, entrichte den Obolus und sehe mich erst einmal um. Start und Ziel sind aufgebaut, der letzte Verpflegungsstand nach jedem Lauf ist hier errichtet, Imbiss- und Getränkestände sind wieder dabei. Der Kaffeestand vom Wochenmarkt in Cottbus ist auch da. Ein kurzes Gespräch, und ich darf meinen Rucksack im Fahrerhaus deponieren. Ein Dankeschön dafür.

Ich schaue bei den "Peppinos" vorbei. Ihre Trommeln heizen jetzt schon richtig ein. Skater des Halbmarathon haben ihren Start. Auch das lass ich mir nicht entgehen. Dann laufe ich noch einmal alle Stände ab. Bis zu unserem Start ist ja noch ein wenig Zeit. Viele Bekannte von gestern haben sich auch schon eingefunden und so werden noch einige Worte gewechselt.

Ein paar Lockerungsübungen und das Einlaufen sind absolviert. Dann ist die Zeit heran.

Es sind über 700 Läufer, die vor uns auf die Strecke gehen. Dann kommen wir 170 Walker und Nordic Walker. Das Anfangstempo ist hoch und so sortiert sich das Feld sofort. Ich laufe im vorderen Bereich mit. Der Belag ist heute nur Asphalt und stellt somit keine besonderen Anforderungen. Die Streckenführung ist auch bekannt. So kann ich mich ganz auf die Mitlaufenden und auf mich selbst konzentrierenNatürlich ist ein Teil der Nur-Walker schon weg. Und so laufe ich bald wieder allein. Ich werde noch überholt, und ich überhole auch. Es läuft ganz gut heute. Bald laufen wir in einer Dreiergruppe - Walkerin, Walker und ich. Es ist nicht gerade langsam, wie wir laufen, aber die letzten Reserven sind auch noch nicht gefordert. So nehmen wir Kilometer für Kilometer unter die Sohlen.

Wir werden von zwei Nordic Walkern überholt, er walkt sauber, sie kann sein Tempo nicht halten und verfällt immer wieder in einen Laufschritt. Fairness scheint bei der Läuferin mit der Startnummer 3163 aus Großpostwitz ein Fremdwort zu sein. Selbst einen Hinweis von uns kommentiert sie mit der Bemerkung, sie könne sonst das Tempo nicht halten. Ich verspreche ihr, dass ich sie hier "lobend" erwähnen werde. Obwohl sie dann nur noch walkt und hinter uns bleibt, aber was ich versprochen habe, halte ich auch.

Bald haben wir nur noch einen Kilometer zu laufen. Vor mir sehe ich einen "Nordischen". Nein, ich werde ihn nicht schaffen, dazu ist er zu weit weg. Aber näher ran will ich noch kommen. Und so verabschiede ich mich von meinen beiden Mitläufern und ziehe das Tempo an - und ich habe noch Reserven. Der Applaus der Zuschauer tut ein Übriges. Ich sehe das Ziel, ADDI kündigt uns an. Und dann ist der Lauf zuende.

Natürlich lasse ich mir auch hier wieder die "Gurke am Band" umhängen und hole noch meine Urkunde ab. Auch das "Krombacher Weizen" alkoholfrei ist wieder mit dabei, nicht nur eins J .

Fazit:

Es sind nicht nur diese 10 km geschafft. Der ganze Spreewaldmarathon ist vorbei.

2 Tage bei bestem Laufwetter, mit einer hervorragenden Organisation, in einer tollen Atmosphäre, in einer tollen Umgebung, mit ausgezeichneten persönlichen Ergebnissen lassen mich zufrieden sein.

Den Veranstaltern, den Organisatoren, den Helfern und allen Beteiligten, ob Aktiver oder Zuschauer ein herzliches Dankeschön.

Spreewaldmarathon 2013 kann kommen. Aber erst einmal steht der "Lausitzer Blütenlauf in Kamenz vor der Tür

 

 

   

6. Mai 2012
 

(14.  Lausitzer Blütenlauf in Kamenz)

 

Kamenz hat mich wieder - nein, nicht beim „Lausitzer Blütenlauf". Hier nehme ich das erste Mal teil. Aber Erinnerungen an viele, „gleichgekleidete" junge Menschen verbinden sich bei dem Begriff Kamenz. Das ist nun fast 50 Jahre her.

Heute will ich hier aber laufen, stimmt auch wieder nicht - ich will Nordic Walken.
Wenn man unserer Fortbewegungsart das Prädikat „Laufen" zuerkennen würde, dann könnte man uns ja auch einen Platz auf dem Siegertreppchen, bei entsprechender Platzierung natürlich, gestatten. Aber auch hier macht Kamenz keine Ausnahme. Und so haben wir wieder einmal Lückenfüllcharakter.

In der Beschreibung zur Veranstaltung sind Parkplätze zugewiesen, die aber einen etwas längeren Fußweg zu Start und Ziel aufweisen. Und so krame ich wieder in meinen „grauen Zellen" und erinnere mich an die ehemalige Busabfahrtsstelle in der Haberkornstraße. Und hier werden wir, Alt-Walker Karl-Heinz ist mit im Auto, sofort fündig. Eine Behördeneinrichtung und eine Physiotherapie mit gekennzeichneten Parkplätzen laden uns zum Parken ein. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn in diesen Einrichtungen am Sonntag gearbeitet wird. Das wäre ein Novum in der deutschen „bunten Republik".

Also erst einmal die Anmeldeformalitäten erledigen. An der Klosterkirche St. Annen ist ein Info-Stand des „Dresdner Heidebogen" aufgebaut. Hier treffen wir auch gleich auf eine der guten Seelen des Orga-Teams, Kristina. Eine herzliche Begrüßung und dann geht es weiter zur Anmeldung in die Lessing-Schule. Hier erhalten wir die Startunterlagen. Aber momentmal - auf der Tüte steht 6 Euro Startgebühr, so stand es auch in der Anmeldebestätigung. Ich erhalte auch eine Startnummer mit meinem Namen und den bestätigten 6 Euro Startgebühr als Quittung auf einem Nebenabschnitt, aber ich muss noch eine Nachmeldegebühr bezahlen, weil meine Anmeldung nicht zählt. Dabei hatte ich lediglich nur den Zugriff auf mein Konto verweigert.  Für die Nachmeldegebühr bekomme ich aber keine Quittung. Das verstehe mal einer. Hoffentlich stimmt dann die Abrechnung.

Besser wäre, im kommenden Jahr bei der Anmeldung ein Schillerbild aufzuhängen. Wenn Schiller "Die Räuber" geschrieben hat, dann soll er auch auf sie aufpassen.

Wir laufen wieder zurück zum Auto und machen uns startklar. Aber wir haben noch etwas Zeit bis zum Start. Auf dem Platz vor dem Rathaus jede Menge Absperrgitter für die verschiedenen Veranstaltungen. Hauptveranstaltung ist das Duathlon - Laufen, Radfahren, Laufen.  Und Sicherheit geht vor.
Schließlich ist unsere Startzeit heran. Es ist ein kleines Häuflein (11 Walkerinnen und Walker), das Aufstellung nimmt. Und es geht auch sofort zügig los - nach dem Marktplatz links herum in Richtung Hutberg. Aber erst geht es einmal auf der gemeinsamen Strecke mit den 10 km-Läufern in Richtung Lückersdorf. Auch hier geht es schon hoch und runter. In Lückersdorf dann Kurve rechts und den Anstieg zum Hutberg hoch - für ungewohnte Flachländer schon eine kleine Herausforderung.
Der km 4 bis km 5 bringt dann eine kleine Erleichterung, es geht nur bergab. Aber auch das Bergablaufen muss gekonnt sein, vor allem, wenn man weiter sauber Walken will. Wir laufen den letzten Kilometer wieder über die Eisenbahnbrücke in die Altstadt von Kamenz mit ihrem „herrlichen" Kopfsteinpflaster. Die vorletzte Kurve vor dem Ziel lässt mich dann dieses Pflaster etwas näher betrachten. Aber es kommen ja noch Walker nach mir. Also den lädierten Stock in die lädierte Hand, wieder aufstehen und dann die letzten Meter bis zum Ziel im gewohnten Tempo laufen.
Ich habe nur einen Platz verloren, als ich über den Zielstrich laufe. Ich hole mir meine Medaille ab und dann brauche ich erst einmal einen Becher Wasser.
Ein Dankeschön an alle, die sich dann um mich bemüht haben. Ich glaube, Euer Schreck war größer, als mein eigener.
Was war es nun? Die Unebenheit des Pflasters, die Kurve selbst, etwas Sand auf den Pflastersteinen, das eigene Tempo? Ich weiß es nicht, auf alle Fälle ein kleine Unachtsamkeit. Der Adrenalinspiegel wird etwas heruntergefahren.
Wir holen unsere Wechselsachen aus dem Auto. Die Dusche in der Schule haben wir schon bei der Anmeldung entdeckt. Frisch geduscht, eine Bratwurst noch am Stand konsumiert („Kamenzer" in Kamenz gab es leider nicht) und dann machen wir uns auf die Heimfahrt.

4 Tage später:
Blessuren sind erfolgreich gepflegt, Korkbelag am Walkingstock repariert,
17 Trainings-km auf der Hausstrecke absolviert - es geht wieder.
Auf ein Neues - Bad Liebenwerda ruft am Wochenende zum „Elsterlauf" und ich bin wieder mit dabei

 

 

 

13. Mai 2012
(34.  Elsterlauf in Bad Liebenwerda)


 

Wieder einmal geschafft !  Wer- ich?  - nee, aber die 11,3 km in Bad Liebenwerda sind geschafft. Schließlich stand der 34. Elsterlauf auf dem Programm.
 

Die Anreise wie immer, rechtzeitig. Der Parkplatz befindet sich auf einer Wiese weiter als im vergangenen Jahr - also etwas weiter auch der Weg zur Anmeldung. Da bleibt also nichts weiter übrig, als alle Sachen, Stöcke und Tasche,  gleich mitzunehmen.
Anmeldung ist wieder in der Leerguthalle der „Mineralwasserdestille". Schließlich ist ja Brunnenfest in Bad Liebenwerda, und wir sind ein Bestandteil davon. Im Radio wurde ja auch in den Frühstücksnachrichten mehrmals darauf  hingewiesen.

 

Ich treffe Jürgen. Er hat sich schon angemeldet, leistet mir aber trotzdem Gesellschaft. Anmeldung ist schnell und komplikationslos vollzogen. Startnummer anbringen, Sachen ablegen - na ja, das Übliche vor dem Start. Aus der Anmeldung weiß ich, wer von der „alten Garde" noch kommt - und sie kommen auch: Gisela, Karl-Heinz,
Andreas, Volkhard. Ich nenne sie, wie ich sie getroffen habe.

 

In der Voranmeldung war Aufwärmung mit Konni angekündigt. Ist eigentlich jedes Jahr üblich. Das muss aber schon vorbei sein, zumindest bemerken wir davon  nichts. Auch der erhöhte Platz der „Vorturner" ist nicht zu sehen. Immer diese Einsparungsmaßnahmen.
 

Es ist inzwischen 10:00 Uhr. Die Läufer werden auf die Strecke geschickt. Eigentlich sollen wir 5 Minuten später starten. Aber wir werden unorganisiert am Schluss des Läuferfeldes losgelassen.
Liebe Organisatoren von BaLi - das war nix. Wir wollen in Zukunft wieder unseren eigenen Start haben.


Also walken wir los. Die Strecke wie immer - vom Betriebsgelände runter, Kurve rechts, auf der Straße stadteinwärts, noch einmal Kurve recht in Richtung Schwarze Elster, unter der Eisenbahnbrücke durch, links neben der Schwarzen Elster bis zur 3. Brücke, über die Brücke wieder in Richtung Stadt. Dann geht es durch den Kurpark, durch die Stadt, wieder in Richtung Schwarze Elster, über die Brücke am Verpflegungspunkt vorbei und jetzt wieder die schon gelaufenen Strecke zurück - fast bis zum Ausgangspunkt, aber nur fast. Wir biegen rechts ab in eine Seitenstraße, dann kommt der Wald mit einem Anstieg. Nach dem Anstieg Kurve links, raus aus dem Wald bis zur Straßenüberquerung, noch einmal eine Schleife durch den Wald mit Verpflegungspunkt, unter der Straßenüberquerung hindurch in Richtung Hauptstraße. Und jetzt haben wir nur noch 1 Kilometer.
Auch der wird noch geschafft und dann sind der 1000 Meter-Lauf mit 10,3 km Anlauf vorbei.


Die Glückwünsche der vor uns Angekommenen werden entgegengenommen, und den  nach uns auch Ankommenden weitergegeben. So ist das bei der Nordic Walking-Familie.
Der Flüssigkeitsverlust wird wieder aufgefüllt. "Liebenwerdaer Mineralbrunnen" bieten uns dafür einen Teil ihrer Produktionpalette an. Ein paar  Kraftreserven in Form von Bananenstückchen werden auch ergänzt. Dann geht es zum Urkundenempfang.

Die Urkunde gibt es wie immer - nur mit Namen und Zeit (wenigstens das), aber ohne Platzierung. Die Ausreden dafür sind wieder einmal hausgemacht.
Vielleicht sollte doch einmal ein Nordic Walking-Lauf für Verantwortliche und Organisatoren ausgerichtet werden, damit die Damen und Herren endlich einmal begreifen, dass Nordic Walking auch als Sport angesehen werden kann und jeder, der im Ziel ankommt, auch eine sportliche Leistung vollbringt. So sehen wir es jedenfalls.

 

Das BaLi-Intermezzo 2012 klingt dann mit duschen und Heimfahrt aus.

Ach so, BaLi ? - Wer es noch nicht weiß, das ist die Abkürzung von Bad Liebenwerda. Aber wer bei der Ankündigung des Gaudilaufes die Namen München und Schweinfurt liest - die Orte gibt es hier wirklich.

Na dann auf ein Neues bei Europamarathon in Görlitz.

 

 

3. Juni 2012

(9. Europamarathon in Görlitz)

 

 

Und da sind wir wieder in Görlitz. Der 9. Europamarathon steht auf dem Programm.

Für uns Walker sind wieder die 5 km und die 10 km ausgeschrieben, die 10 km sind bei uns in der Wertung. Also ist klar, auf welcher Strecke wir laufen. Die Temperatur ist laufmäßig, der Wetterbericht verspricht aber eine Regenwahrscheinlichkeit von 75%. Hoffen wir, dass wir unter die restlichen 25% fallen.


Wer es nicht allzu langsam angeht, hat das Problem mit der Parkplatzsuche. Auch wir drehen 2 Runden, bis wir in einer Seitenstraße das Auto abstellen können. Wir haben noch eine Stunde Zeit, ausreichend für Standortbetrachtung und Anmeldung. Die Anmeldung finden wir in einer anderen Schule, allerdings mit Umkleideräumen, Sachenaufbewahrung und Duschen unter einem Dach - ein Vorteil gegenüber dem vergangenen Jahr.


Wir holen unsere Sachen aus dem Auto, geben die nicht laufnotwendigen ab und machen uns für den Start fertig. Natürlich treffen wir auch hier wieder auf bekannte Gesichter der Walkingszene. Die Begrüßung fällt auch dementsprechend herzlich aus.


Die Startzeit ist heran. Den Richtungswechsel am Start kennen wir schon vom vergangenen Jahr und so können wir uns schon rechtzeitig einordnen. Aber auch die, die zu spät kommen, haben keine Nachteile. Schließlich wird hier die Nettozeit mitgemessen und auch dann gewertet. Natürlich gibt es auch hier wieder die „Selten-Wettkämpfer", die noch nicht wissen, dass die Läufer, die mit uns zeitgleich starten, sowieso schneller sind. Vielleicht klappt es noch einmal, dass wir erst starten, wenn die Läufer den Starbereich schon verlassen haben. Es wäre für die Läufer, aber auch für uns besser.


Tja, und dann geht es auch schon los. Die Strecke ist wie im vergangenen Jahr - ein Stück durch die schöne Altstadt von Görlitz bis herunter auf Neiße-Niveau und dann über die Brücke und schon laufen wir in Polen. Die Neißepromenade ist gut einzusehen und so können wir von hinten das jetzt schon weit auseinandergezogene Band der Läufer betrachten. Aber auch wir Walker/Nordic Walker sind ein nicht zu übersehendes Häuflein. Nur müsste ich mich umdrehen, um alle zu erfassen. Beim Laufen sich nach hinten zu orientieren macht man doch nicht. Nach 2 km ist für uns schon die erste „Straßenbar" aufgebaut. Etwas Flüssigkeit und schon geht es weiter. Irgendwann trennen sich die 5 km Walker von uns. Die Schotterpiste vom vergangenen Jahr nach ca. 4 km gibt es auch nicht mehr und so lässt sich fast alles ohne Padwechsel laufen.
Und Petrus hat immer noch ein Einsehen mit uns, die Strecke bleibt trocken. Wir laufen wieder auf der Hauptstraße in Zgorzelec und werden auch gleich in die zweite „Straßenbar" eingeladen. Dann laufen wir weiter bis zum Wendepunkt. Die Läufer kommen uns entgegen, die Ganz-schnell-Walker auch. Der Wendepunkt ist erreicht. Die, die uns jetzt entgegenkommen, laufen hinter uns. Die „Straßenbar",die wir vorhin schon passiert hatten, wird jetzt von der anderen Straßenseite aus angelaufen - ihr Angebot: Mineralwasser und ein Apfel am Stiel. Aber zum Schälen oder Ausschneiden des Apfels habe ich keine Lust und keine Zeit. Trotzdem ein Danke für das Angebot. Wir laufen wieder in Richtung Neißebrücke. Hinter der Brücke erwartet und noch einmal eine „Mobile Getränkeversorgungseingreiftruppe". Es ist alles Bestens organisiert. Dann kommt der Hinweis - Ziel 195 m -, die letzte Kurve und dann ist die Zielgerade erreicht. Das beste Gesicht aufsetzen, den Applaudierenden rechts und links der Strecke zulächeln und dann ist das Ziel erreicht. Hier warten die Mädchen mit einem Arm voll Medaillen. Es gibt von uns ein nettes Dankeschön für die Erinnerungsmedaille. Eine kleine notwendige Lockerung und dann werden im letzten „Straßenrestaurant" der Kalorien- und Flüssigkeitspegel wieder fast normalisiert.


Mein Ziel habe ich mit meiner Platzierung erreicht. Auch meine Zeit habe ich gegenüber dem vergangenen Jahr verbessert. Ich bin mit dem Lauf zufrieden.


Gibt es etwas Negatives von diesem Lauf? Na ja, Zieltreppchen ist für uns Walker/Nordic Walker noch nicht gebaut. Vielleicht müssen wir uns beim nächsten Lauf unser eigenes mitbringen - wäre einmal zu überlegen.


Aber sonst ein ganz großes Danke an die Stadt Görlitz, an den Veranstalter, an die Organisatoren und alle Helfer, an die Zuschauen und auch an die Aktiven.


Wir sehen uns wieder beim 10. Europamarathon 2013 an gleicher Stelle.

 

 

17. Juni 2012

(13. Lauf "Rund um die Schafbergschanze in Großthiemig)

 

Es ist ein Tag, wie für uns gemacht. Der Lauf „Rund um die Schafbergschanze" steht auf dem Programm.

Wir waren schon im vergangenen Jahr bei den 5,3 km dabei. Der Veranstalter hat unsere Bitte vom vergangenen Jahr erhöhrt und die 11,2 km ins Programm genommen. Dafür haben wir uns auch angemeldet. Die angekündigten  31 Grad bei strahlendem Sonnenschein sind ausgeblieben. Der Himmel fast bedeckt, die Temperatur etwas über 20 Grad. Was wollen wir also mehr.

Der Einweiser für die Fahrzeuge bekommt Schwierigkeiten, es scheint ein neuer Teilnehmerrekord für diesen kleinen Ort zu werden. Ich bin aber rechtzeitig angekommen und gehe somit der Parkplatzsuche aus dem Weg. Karl-Heinz kommt mir entgegen, Jürgen hat sein Kommen auch zugesagt und mal sehen, wer noch alles eintrudelt.

An der Anmeldung gibt es eine kleine Wartepause und als dann die „Offiziellen" eintreffen geht alles sehr schnell. Startnummer und Chip empfangen, 1 Euro !!!! dafür löhnen. Hier steht wirklich der Lauf im Vordergrund.

Inzwischen ist Jürgen eingetroffen, Frank zu uns gestoßen und Heinz von Schwielochsee ist auch zu sehen. Aber auch Großthiemig hat neben den Läufern Nordic Walker aufgeboten, besser Walkerinnen. Gegenüber dem Vorjahr ist hier also eine Steigerung von 83% insgesamt zu verzeichnen - Hut ab dafür.
 

Punkt 10:00 Uhr starten die Läufer aller Strecken (außer die 2 km), es gibt einen neuen Teilnehmerrekord. Der Startschuss klappt auch. 5 Minuten später sind wir dann an der Reihe mit den Läufern der 2 km-Strecke. Dieses Mal klappt der Schuss nicht ganz - erst beim zweiten Mal abrücken. Für uns wird die Strecke zum Teil neu sein, sind wir doch im vergangenen Jahr nur die 5,3 km gelaufen. Trotzdem ist es ein Lauf durch zwei Länder. Na ja, ich will nicht übertreiben - es sind nur zwei Bundesländer, Brandenburg und Sachsen.

Den Anstieg gleich nach dem Start kennen wir noch. Auch die lange freie Strecke mit den Kirschbäumen bis zur Landesgrenze auch. Die Kirschen sind reif und schmecken gut - soviel Zeit ist auch beim Walken. Dann biegt aber die 5 km-Strecke ab und wir nicht. Was jetzt kommt hat die Bezeichnung „anspruchsvolles Streckenprofil", wie in der Ausschreibung, verdient. Es gibt hier kurze und auch ein wenig längere steile Anstiege und auch ebensolche steile Bergab-Abschnitte. Es ist also alles drin. 3 Versorgungspunkte zwischendurch lassen uns immer wieder den Flüssigkeitspegel, genau im richtigen Moment, nach oben regulieren. Es ist eine Strecke, die viel von den Läufern und Walkern verlangt, aber viel zu wenig bekannt ist. Wir erreichen wieder den Punkt, an dem die 5 km-Läufer abbiegen mussten und sind wieder auf der Strecke, die wir schon gelaufen waren, also noch fast 2 km bis zum Ziel. Das Stadion ist in Sichtweite. Wir müssen noch einmal um das Stadion herum. Der letzte Streckenabschnitt ist sehr eng, lässt kein Überholen mehr zu. Und so laufen wir dann auch ins Stadion ein. Der Stadionsprecher begrüßt uns, wir sind über den Zielstrich. Ein anspruchsvoller, aber schöner, Lauf ist vorbei.

Die Gratulation untereinander im Ziel ist schon Tradition und auch Achtung vor der Leistung des anderen. Mit unserer Laufzeit können wir zufrieden sein, wir waren wirklich gut.
Ein paar Schlucke an der „Stadiontheke" und etwas Banane dazu runden den Lauf ab - fast.

Wie im vergangenen Jahr genehmigen wir uns in der Reihenfolge des Einlaufes ein Foto auf dem Siegertreppchen. Es ist ja nicht geschummelt. Danach holen wir uns unsere Urkunden ab und gehen unter die Dusche  - auch fast.

Plötzlich kommt Frank mit der Mitteilung: Auch für die Walker gibt es eine Siegerehrung - das ist neu. Also schnell noch einmal die alten Laufsachen anziehen und dann raus. Wir stehen auf dem Treppchen, der Bürgermeister gratuliert, auch der Organisationsverantwortliche. Wir nehmen Urkunden und ein kleines Präsent entgegen.

Wenn der Bürgermeister bei der Ehrung den Wunsch äußert, dass wir im kommenden Jahr wiederkommen sollen, dann sagen wir - Wir kommen.

Hier in Großthiemig, dem kleinen Ort ganz im Süden von Brandenburg, weiß man, dass Nordic Walking keine Bewegungsform für stockschwingende, ameisenpickende Hausfrauen und Rentner, sondern dass es ein Sport ist.

Dafür und für die ganze Organisation und Durchführung des Laufes allen Verantwortlichen und Helfern und den Einwohnern des Ortes unser herzlichster Dank.

 

 

29. Juni 2012

(1. Erikasee-Lauf in Laubusch)

 

Der Ort Laubusch, zur Stadt Lauta gehörend, hatte zum 1. Erikasee-Lauf eingeladen. Auch für die Walker waren wieder Strecken 5 und 10 km ausgeschrieben und auch ein Bestandteil der Walking-Serie 2012. Also musste, wer in die Punkte wollte, mit dabei sein.

Die Anfahrt war nicht so reibungslos, wie erwartet. Der Routenplaner gab vor, am letzten Abzweig vor Laubusch am Kreisel die zweite Abfahrt nehmen. Pustekuchen - die Abfahrt war gesperrt, eine Vorinformation gab es nicht. Also musste der Weg über Lauta genommen werden. Da zahlt es sich wieder aus, wenn man rechtzeitig losfährt.
In Laubusch selbst stimmte dann die Ausschilderung wieder, die Parkplätze waren vorbereitet. Alles Andere deutete auch darauf hin, dass es eine reibungslose, gelungene Veranstaltung wird, wenn - ja wenn die kleinen „wenn" nicht sein würden.

 

WENN, bedingt durch die Umleitung, alle sich rechtzeitig hätten anmelden können, dann hätte 18:00Uhr pünktlich gestartet werden können. Aber Sportler, wie wir es nun einmal sind, haben dafür auch Verständnis.
WENN, und dafür kann keiner was, wenn wir nicht um 18:00 Uhr noch 33° im Schatten gehabt hätten, dann wäre uns das Wasser nicht so aus allen Poren gelaufen. Das erinnerte an den Lauf zum „Lausitzer Seenland 100" im Juli 2010, dort hatten wir um 19:00 Uhr noch 36° und sind auch gelaufen. Und das war auch gleich hier „um die Ecke".

Also kurz nach 18:00Uhr war dann der Start, vorn die Läufer und dahinter die Walker/Nordic Walker beider Strecken. Die ersten fast 2 km auf der Straße, blanker Asphalt, wenig Schatten und viel warm. Nach dem 1. km schon der erste Verpflegungspunkt. Flüssigkeitsaufnahme war noch nicht notwendig, aber den nassen Schwamm im Nacken fixiert (hilft wirklich) und dann weiter. Der nächste km war dann eine festgefahrene Schotterstraße, danach kam wieder Asphalt. Na klar, etwas weicher Waldweg mit viel Schatten wäre auch ganz gut gewesen. Aber so etwas findet man in ehemaligen Tagebaugeländen, die zudem noch im Umbau begriffen sind, wohl sehr selten. Wissen wir - deshalb meckern wir ja auch nicht darüber. Am km 4 dann Flüssigkeitsaufnahme und Schwammwechsel.
Dann ging es wieder weiter auf Asphalt. Die Strecke kam mir bekannt vor.
Na klar, es war ein Teil der Strecke von der Hitzestrecke 2012 am Geierswalder See. Der Wendepunkt war dann ein kleiner „Kreisverkehr" für uns, nicht einfach ein Aufsteller oder ein Stuhl mit einem Streckenposten  - auch neu. Und dann ging es wieder zurück. Der kleine Wegweiser an der Seite „Geierswalde 3,2 km" betätigte, dass ich ein Teilstück dieser Strecke schon einmal gelaufen war.
Also runter vom Asphalt, wieder etwas Schotter, schließlich müssen wir ja auf unsere 10 km kommen und noch einmal den Verpflegungspunkt anlaufen. Ist zwar der gleiche von vorhin, nur ist er jetzt bei km 6. Sind wir bis jetzt im 3er-Pack gelaufen, trennen sich jetzt unsere Wege. Schließlich geht es jetzt dem Ende des Laufes zu, nicht genutzte Reserven wollen wir nicht zurückbringen und wir 3 wollen auch keine Massenankunft verursachen.


Und so erreichen wir dann auch das Ziel- immer schön einzeln.
 

An der Läufer-/Walker-Theke wird der Flüssigkeitspegel wieder etwas reguliert und die Körpertemperatur wieder in Normalform gebracht.
Auch hier gibt es wieder für die Walker eine Siegerehrung. Da sich das Ganze aber etwas länger hinzieht, erreicht mich die Siegerehrung unter der Dusche, wird dann aber später noch einmal nachgeholt.
Die Dusche, ein Zelt mit Duschköpfen, kennt nur zwei Temperaturarten des Wassers - heiß (40°) und kalt (ohne Warmwasserzusatz). Ich erwische die kalte Phase, bei 33° ist es mir auch recht. Und außerdem - Nordic Walker sind keine Warmduscher.

 

Fazit des Tages:
Es war eine gelungene Veranstaltung. Die äußeren Bedingungen haben den Aktiven viel abverlangt. Vielleicht hat auch gerade das den Reiz einer solchen Veranstaltung ausgemacht.
Ein Dankeschön an die/den Veranstalter, die Organisatoren, die vielen Helfer im Hintergrund oder an der Strecke und nicht zuletzt auch den Gästen und Einwohnern von Laubusch.
Und wenn im kommenden Jahr zum 2. Erikasee-Lauf aufgerufen wird, sollten alle, die hier dabei waren, im T-Shirt vom 1. Eriekasee-Lauf antreten. Schließlich sind wir von anfang an dabei.

 

 

07. Juli 2012

(1. Charity-Lauf in Cottbus)

 

An diesem Tag, der als internationaler Genossenschaftstag ausgerufen ist, findet der 1. Charity-Lauf zugunsten des Cottbuser Tierprkes statt.
Die Ausschreibung sieht vor, dass die Strecke von 2 km durch den Spreeauenpark und den Tierpark in Cottbus führt. Das symbolische Startgeld und 1 Euro für jede absolvierte Runde erhält der Tierpark Cottbus. Jeder Teilnehmer aus der Voranmeldung erhält ein Funktions-Shirt.


Das sind alles Gründe, die eine Teilnahme an diesem Lauf befürworten. Es kommt hier auch nicht darauf an, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen - nur die gelaufenen Runden zählen.
Aus den Listen der Voranmeldung ist hier schon zu ersehen, dass mit über 500 Aktiven in den Disziplinen Laufen, Walken und Nordic Walken zu rechnen ist. Dass es dann noch über 700 Aktive werden, damit konnte vorher keiner rechnen.


Der Start ist für 10:00 Uhr vorgesehen. Wir sind im Dreier-Pack hier mit dabei - drei Generationen einer Familie. In dieser Zusammensetzung sind wir bestimmt nicht die Einzigen.


Rechtzeitiges Erscheinen sichert gute Parkplätze und eine schnelle Abfertigung bei der Anmeldung. Und es wird auch gleich noch umgeplant. Aus den gedachten 2 Aktiven und 1 Familienfotograf machen wir aus letzterem noch schnell einen walk/wandernden Fotografen. Auch seine Runden zählen schließlich für den Tierpark. Auch dieser Entschluss ist nicht einmalig. Wir sehen später viele ehemalige Gäste, die sich und ihre Angehörigen zu Aktiven umfunktioniert haben. Man erkennt sie an der Freizeitkleidung mit dem Transponder an Handgelenk.


Dann kommt die Mitteilung: wegen der großen Anzahl der Läufer sind die Stöcke der Nordic Walker nicht zugelassen. Wir sollen nur walken. Traurig, wenn so entschieden wird, aber nicht zu ändern. Ich walke dann eben pur. Die Stöcke werden also am Garderobe-Zelt deponiert. Kurze Zeit später wird alles rückgängig gemacht - unsere Stöcke sind eben doch keine Gefahr. Holen wir eben die Stöcke wieder zurück.


Inzwischen sind auch ein paar Bekannte der Cottbuser Walkingszene eingetroffen. Ob der Veranstalter weiß, dass hier die Ranglisten-Erste bei den Frauen und die Ranglisten-Ersten der Ü60 und Ü70 der Lausitzer Walking-Serie mitlaufen? Ich glaube nicht.


Die Sonne, die steigenden Temperaturen und der Regen der vergangenen Nacht sind eine gute Kombination, um es den Aktiven nicht allzu leicht zu machen. Also wird schon vor dem Lauf die „Streckenbar der LWG" aufgesucht und eine Erfrischung zu sich genommen.


Punkt 10:00 Uhr wird das gesamte Feld auf die Strecke geschickt - na ja, nicht alle. Es sind immerhin 731 Aktive, die sich beteiligen. Und die Abfertigungen der Nachmeldungen braucht natürlich seine Zeit. Wer fertig ist, läuft dann eben hinterher. Wer hinterherläuft, muss aber nicht allein laufen. Die 2 km-Strecke ist bald rundum besetzt. Wir Nordic Walker werden die 10 km, unsere Standardstrecke laufen - also 5 Runden. Das war schon vorher klar. Bei dem Zeitlimit von 2 Stunden bleibt dann auch noch Zeit, ein paar Eindrücke vom Tierpark und vom Spreeauenpark während des Walkens aufzunehmen. Dabei bummeln wir nicht einmal. Es ist für uns eine Trainingseinheit, die sich einem guten Zweck untergeordnet hat.


Wir laufen dann in jeder Runde an der Messeinrichtung vorbei, halten den Transponder ran bis das Signal ertönt und nehmen dann die nächste Runde unter die Sohlen. Wir überholen, wir werden überholt. Wir beobachten die Tiere des Tierparkes, wir werden von ihnen beobachtet. Es ist eben ein Lauf einer anderen Art - eben ein Charity-Lauf.
Schließlich ist das gesteckte Ziel erreicht. Wir geben die Transponder ab und bringen uns erst einmal wieder in Normalform, erst mit etwas Wasser, später mit einer "Potsdamer".


Dabei betrachten wir den Letzten dieses Laufes. Er hat keine vollständige Runde absolviert. Er konnte auch nie an die Registriereinrichtung reichen. Manchmal lief er in die Gegenrichtung und musste immer wieder auf den richtigen Weg gebracht werden - der „Herr Hugo Lehmann", die presseerfahrene Schildkröte.


Fazit:
Allen Verantwortlichen, Organisatoren, Helfern, Aktiven und Zuschauern ein herzliches Dankeschön.
Eine gelungene Laufveranstaltung, die aber nicht allen Cottbusern bekannt war. Eine Wiederholung im kommenden Jahr sollte überhaupt keine Frage sein.

 

Über unbedingt notwendige Wasch-/Duschmöglichkeiten muss nachgedacht werden, wenn eine solche Laufveranstaltung Bestandteil der Laufszene dieses Ortes werden sollte.

Es muss dabei nicht immer der Tierpark, der Spreeauenpark oder der Branitzer Park sein. Auch außerhalb der Stadt gibt es reizvolle Strecken - man muss sie nur sehen wollen.
Auch muss der Hauptsponsor nicht immer die eG Wohnen sein. Es gibt noch einige andere Unternehmen in der Stadt und im Umland, die auf ihre Medienwirksamkeit großen Wert legen. Also sollte die   eG Wohnen einen Staffelstab weiterreichen und diesen Lauf zu einer Tradition werden lassen.

 

Vielleicht findet dann der nächste Charity-Lauf zugunsten der Spreewehrmühle statt - notwendig wäre es, und Möglichkeiten der Streckengestaltung gibt es hier ausreichend.

 

 

13. Juli 2012

(7. Lauf Lausitzer Seenland 100)

 

Es ist Freitag, der 13. - der Lauf „Lausitzer Seenland 100" steht wieder auf dem Programm. Kleinkoschen ist zum 2. Mal der Austragungsort. Für uns Walker sind die Strecken 8, 10 und 21 km ausgeschrieben. Die beiden letzten sind für uns Wertungsläufe. Ich werde die 10 km walken - natürlich mit Stöcken.

Auf der Hinfahrt begleiten mich immer wieder Regenschauer, hat der Wetterbericht ja auch für Abend angekündigt. Ankündigung für Abend ist schon richtig - die „Halbmarathonis" starten 18:00 Uhr und eine Stunde später sind wir dann mit den 5 km-Walkern dran. Bei der Ankunft ist der Parkplatz schon fast gefüllt, ich finde aber noch einen Platz. Also beginnt erst einmal das Übliche - die Anmeldung. Auf dem Weg dorthin treffe ich schon wieder einige, nun schon gute, Bekannte, die auch sofort begrüßt werden. Die Anmeldung läuft schnell und reibungslos ab.

Inzwischen ist der Start der Walker auf der Halbmarathon-Strecke. Es ist ein kleines Häufchen, das den Kampf aufnimmt. Eigentlich hatte ich mich hier auch gemeldet, habe dann aber umgeplant. Schuld daran ist die, für uns Nordic Walker, unverständliche Änderung des Reglements für 2012, die Kilometer-Wertung zu streichen. Das führt dann dazu, dass derjenige, der 700 Finish-Punkte auf seinem Konto erreicht, für den Rest des Jahres nicht mehr zu walken braucht, aber dann trotzdem ganz oben auf dem Siegertreppchen bei der Endauswertung steht.
Was für eine Motivationsbremse!

Das „Nordic Walking-Team Mittlere Dresdener Straße" aus Großthiemig ist zu sehen. In unserer Laufserie waren sie zum ersten Mal beim „Lauf um die Schafbergschanze" dabei. Wahrscheinlich haben die Mädchen jetzt Blut geleckt. Auch neu dabei sind die weißen Windjacken der Sparkasse Spree-Neiße Cottbus. Es tut der Walking-Szene gut, wenn immer neue Aktive zu uns stoßen.

Dann ist die Zeit für unseren Start heran. Mit uns starten die Läufer und die 5 km-Walker. Natürlich starten wir hinter den Läufern, soll ja auch so sein. Aber wenn es dann Läufer gibt, die sich aus lauter Höflichkeit ganz hinten anstellen und dann erst an uns vorbeilaufen müssen, soll man uns Nordic Walkern nicht die Schuld geben. Aber das Feld sortiert sich dann von allein.

Nach den Läufern setzen sich gleich zwei Aktive von uns ab. Ein lupenreiner Geher, mit einem Laufstil, der absolut nichts mit Walken zu tun hat, schlägt ein sehr hohes Tempo an. Ich erkenne seine sportliche Leistung an, aber in einem Walking-Wettbewerb ist er fehl am Platz. Es war aber nett für uns, einen ehemaligen Olympiasieger von hinten laufen/gehen zu sehen.
 

Tja, und der Zweite, der sich abgesetzt hat, gibt uns nur kurz ein Rätsel auf - ist er der letzte Läufer oder ein schneller Walker ganz vorn. Aber seine Körpersprache und sein meist rennender Walkstil kommen uns bekannt vor. Ob Bad Liebenwerda, Torgau oder jetzt auch in Kleinkoschen - er walkt nicht, er joggt oder läuft. Nur wenn ihm dann die Puste ausgeht, dann geht (walkt) er - unser „Freund" Heinz Barcik von der SV Klitschen 1920. Es kann ja sein, dass er in seinem Verein einen gewissen Artenschutz hat. Aber es gehört schon eine Portion Unverfrorenheit dazu, sich mit einer solchen Leistung mit einem vorderen Platz zu schmücken.

Unser Lauf ist sauber und schnell. Die Strecke ist uns auch bekannt. Die Verpflegungspunkte sind auch ausreichend. Und das Wetter spielt wieder mit uns mit.
Trotz einem 13. Freitag - die Regenwolken haben sich zumindest hier verzogen und sogar die Abendsonne kommt noch einmal hervor. Also bestes Laufwetter für uns.
Andreas steht auch wieder mit seiner Kamera an der Strecke und dann auch im Ziel.
Die erreichte Zeit ist gut, die Platzierung für mich nur noch untergeordnet. Es werden für mich nur noch Streichwerte kommen, ganz gleich, welche Platzierung ich erreiche.

Natürlich bekommen wir hier wieder die Erinnerungsmedaille, die Teilnahmeurkunde holen wir uns dann später ab.

Mit Schorle, einem Obstcocktail und einem Erdinger alkoholfrei wird der Flüssigkeitsverlust wieder reguliert. Dann wird das Duschzelt aufgesucht. Das Wasser ist natürlich kalt - wir haben ja Sommer. Die Jahreszeit zählt und nicht die Außentemperatur. Aber wir sind ja keine Weicheier oder uniformierte Wattebällchen. Wir duschen auch kalt.

Die Siegerehrung findet natürlich wieder ohne die Walker/Nordic Walker statt. Nach dem Hoch für uns in Großthiemig und Laubusch, wo die Leistungen auch in diesem Bereich anerkannt wurden, werden wir hier wieder auf den Boden einer traurigen Realität zurückgeholt - wir sind nur zahlende Aktive - mehr nicht. So konnte Achim seine Nudelpakete wieder mit nach Hause nehmen.

Die Heimfahrt entschädigt dann wieder mit einen farbenprächtigen Sonnenuntergang.

Ein Dankeschön an die vielen Helfer im Zielbereich und an der Strecke und an die applaudierfreudigen Zuschauer.
Eine Entschuldigung an die Gastronomen, denen man für die Zeit der gesamten Veranstaltung zu Zufahrtswege gesperrt hat. Wir Aktive können nichts dafür.

 

21. Juli 2012

(14. Haasower Waldlauf)

 

Eine kleine Überschrift und nur wenige Zeilen in der LR weisen auf eine Laufveranstaltung in Haasow hin. Wer die LR nicht aboniert hat oder in die Laufszene eingebunden ist, dem entgeht diese Mitteilung. Für Walker sind auch mit zwei Strecken vorgesehen. Also mache ich mich weiter im Internet sachkundig und entdecke auch gleich den Zusatz: für Walker/Nordic Walker ist keine Platzierung, sondern bei Abschluss nur eine Urkunde vorgesehen. Also auch hier nichts Neues.
 

Liebe Veranstalter, schlau seid Ihr ja auch schon immer gewesen. Aber nun werdet doch auch einmal klug. Begreift endlich einmal - Walking und Nordic Walking kommen aus der Sportszene und sind auch heute noch Sport.
 

Aber trotzdem! Laufwetter, Sonnabend Nachmittag - ich fahre hin. Ist ja auch gleich um die Ecke. Online-Anmeldung ging sowieso nicht mehr - Veröffentlichung am 18. und Anmeldeschluss am 17. Also auch den Zusatzobolus mitlöhnen. Passt alles irgendwie zusammen.
 

Ich bin mal wieder zu rechtzeitg da. Die Feuerwehr weist mich vor der Sportanlage auf eine Wiese ein. Es stehen erst wenige Fahrzeuge hier.
Mit dem ganz kleinen Gepäck (Geld) gehe ich mich zur Anmeldung. Die Formalitäten sind schnell erledigt. Es geht dabei sehr locker und freundlich zu, alles ohne Hast und Eile.
Die Laufveranstaltung ist in das Sportfest hier eingebunden. Auf dem Rasen des Sportplatzes findet ein Hockeyturnier statt. Ein paar organisatorische Arbeiten zur Sicherstellung des Laufes werden noch beendet. Ich habe also noch Zeit zur Vorbereitung. Die Aktiven und Gäste des Sportfestes treffen so nach und nach ein.
Es ist klar, bei  einem Sparkassen CupLauf sind die Läufer natürlich in der Überzahl. Aber ein paar Nordic Walker haben auch hierher gefunden. Die Nur-Walker kann man eben erst nach dem Start erkennen.

 

Pünktlich 15:30 Uhr wird der Start der 5 und 10 km-Walker angeschossen. Es sind 2 bzw. 4 Runden zu laufen.
Die ersten 1 ½ km laufen wir auf Asphalt, dann 500 m an einem Maisfeld auf Sandboden entlang  und dann wieder auf Asphalt. Padwechsel lohnt sich hier also nicht. Am Ende der Runde ist wieder eine kleine „Straßenbar" aufgebaut.

 

Eine einzelne Walkerin zieht sofort los, dann folgt eine Dreiergruppe. Was hinter uns dann passiert bekommen wir nicht mit. Da die Bedingungen gut sind, ist auch unser Tempo ganz passabel. Die einzelne Walkerin holen wir bald ein. Sie läuft die 5 km, wird uns also nach der zweiten Runde verlassen.

Die Haasower sind ein freundliches Publikum. Sogar zwei kleine Wannen mit kühlem Wasser zur Erfrischung stehen vor einem Haus. 

Während der zweiten Runde überholen wir ein Gruppe von Walkerinnen, die wohl die Vertreterinnen des Volkssportes sind. Ihre Gespräche unterwegs sind ihnen wichtiger als jede gelaufenen Zeit.
Wir drehen weiter brav unsere Runden.

Inzwischen sind eine halbe Stunde nach uns die Läufer gestartet. Wir werden von ihnen überholt, aber das ist ja normal.
Die 4. Runde ist absolviert. Wir erreichen den Zieleinlauf, wir haben es wieder einmal geschafft. Wir bekommen nach dem Zieldurchlauf unsere Urkunde übereicht. Sie enthält keinen Eintrag. Wir sollen das selbst zu Hause eintragen. Ich frage also noch schnell nach meiner Zeit. Es wird meine zweitschnellste  Zeit bisher über die 10 km.
 Es hatte auch alles gepasst, das Wetter, die Strecke und die Laufpartner.
 

Ein Danke an die Haasower. Vielleicht bin ich beim 15. wieder dabei.

 

 

11. August 2012

(24 km Nationalpark Trail-Walk

von Bad Schandau nach Hinterhermsdorf)

 

August und der Panoramalauf im Elbsandsteingebirge lassen sich nicht mehr voneinander trennen. Und so sitzen wir wieder im Bus, der uns von Hinterhermsdorf - dem Ziel - nach Bad Schandau zum Start bringt.
Dieses Mal standen die Busse schon bereit, im vergangenen Jahr war es ja noch ganz anders. Aber das wissen nur die, die schon im vergangenen Jahr mit von der Partie waren.

 

Eigentlich hatte ich mich ja auch für die 10 km mit angemeldet, aber habe mich dann noch am Vorabend noch einmal für den harten Kanten von 24 km entschieden. Ich will es einfach noch einmal wissen.
 

Mit uns Walkern im Bus sitzen die Läufer für die 30 und 24 km Strecke und auch die Wanderer. Schließlich wird ja hier keiner ausgeschlossen - zumindest nicht bei der jeweiligen Bewegungsform.
Bei der Anerkennung auf dem Siegertreppchen sieht das auch hier wieder ganz anders aus. Aber das  kennen wir auch schon vom vergangenen Jahr.
Zum Wetter sagt der Eine ja zum Regen, der Andere nein. Beide werden Recht haben.

 

Am Startplatz angekommen haben wir noch über eine Stunde Zeit, schließlich sollen alle fast zeitgleich im Ziel ankommen. Und so kommt es, dass die Wanderer als erste auf die Strecke geschickt werden - eine Stunde vor uns.
 

Bei ihrer Startaufstellung ist auch ein etwas älterer Aktiver zu bemerken, der sich schon von der Kleidung her von den Wanderern unterscheidet - kein Wanderstock, kein Rucksack, auch keine Wetterjacke. Dazu trägt er noch eine andere Startnummer. Sind doch die 700-er Startnummern den Walkern zugeordnet, und er trägt die 702.
Nach dem Start der Wanderer legt er auch gleich los - nein, er ist kein Wanderer. Aber er kommt noch einmal zurück - warum? Wir wissen es nicht. Und er geht gleich wieder auf die Strecke. Damit ist er in einer beobachtungsfreien Zone - hinter den Wanderern und vor den Läufern/Walkern. Ich möchte ihm hier nichts unterstellen, aber merkwürdig ist sein Verhalten schon.

 

Während wir auf unseren Start warten, bekommen wir noch einmal Besuch von der „Regentrude". Aber der Regen ist nur von ganz kurzer Dauer und soll auch der letzte für die nächsten Tage sein.
Als die Startzeit heran ist werden erst die 30 km-Läufer und dann wir mit den 24 km-Läufern auf die Strecke geschickt. Wie immer, ordnen wir uns hinter den Läufern ein. Der Kurs ist wie im vergangenen Jahr - vom Parkplatz an der Elbe, über den Marktplatz (im vergangenen Jahr war hier noch eine Baustelle), ein Stück durch den Kurpark und dann die Stufen hoch auf die Ostrauer Höhe. Für Flachländer ist das der erste Hammer, der in die Oberschenkel geht. Ostrau ist auch bald durchwalkt und dann erreichen wir die Straße, auf der uns im vergangenen Jahr der Wolkenbruch voll erwischt hatte. Aber heute meinte wohl Petrus - einmal ist genug. Es klart auch auf und wir werden auf der Strecke eine herrliche Aussicht haben - wenn es die Bäume zulassen.

 

Ich halte mich im Vorderfeld der Walker auf, laufe aber zeitweise allein. Es geht, wie auf dieser Strecke üblich, mal hoch, mal runter, mal steil, mal weniger steil. Die Verpflegungspunkte sind genau an der richtigen Stelle, immer dann, wenn man sie nötig hat.
Hier ein Dankeschön für die Aufmerksamkeit.
Die nach mir Walkenden sind ein ganzes Stück hinter mir. Es geht bergab zu nächsten Verpflegungspunkt, da sind zwei von ihnen plötzlich heran, mit einem normalen Nordic Walking eigentlich nicht möglich.
Es geht wieder bergauf, ich setze mich wieder etwas ab. Es geht wieder im Zickzack bergab und ich bekomme meine Erklärung - beide, die Startnummer 707 und 708 kommen in einem lupenreinen Laufschritt den Berg herunter. Meine Wertung hierzu gebe ich zum Schluss. Auch dass der männliche Teil dieser Zweiergruppe, ich vermeide hier den Begriff Sportler, noch ca. 60 m aufholt, während ich 25 m laufe, lasse ich hier unkommentiert.

 

Die letzten 4 km im Wald haben es in sich, es geht nur noch bergauf, auf die Ebene von Hinterhermsdorf.
Ich verlasse den Wald, Hinterhermsdorf ist erreicht. Ein Stück wird noch bergauf durch den Ort gelaufen, dann die Linkskurve und das Ziel ist erreicht. Der Moderator, der „Michael Buffer des Ostens" - Stefan Bräuer, begrüßt uns in seiner unnachahmlichen Art und Weise. Es ist schon ein schönes Gefühl, das Ziel erreicht zu haben.
Zugegeben, im vergangenen Jahr hatten wir das Handicap mit dem Regen. Aber das allein wird es nicht gewesen sein, dass ich meine Zeit um 22 min verbessert habe.

Fazit des Tages:
Wir haben das Phantom, die Startnummer 702,  des Laufes erlebt. Er meldete sich als Walker an, bekam die Startnummer als Walker, erschien in der Startliste als Walker, er lief aber nicht als Walker. Selbst bei der Startaufstellung der Wanderer stand er abseits. Seine gelaufene Zeit war selbst für gute Nur-Walker nicht nachvollziehbar. Als wir im Ziel ankamen, war von ihm nichts mehr zu sehen. Er wird das Rätsel des Laufes bleiben - der Werner G. aus Hannover mit der Startnummer 702.

 

Und da waren noch die Gewinner des "Unfairnesspokals" (wenn er vergeben worden wäre) dieses Laufes mit den Startnummern 707 und 708  aus Berlin. Sportlich sauberes Walken ist ihnen fremd. Sie geben sich nicht einmal die Mühe, ihren unsauberen Laufstil zu verbergen. Um ihre Platzierung zu verbessern, nehme sie die Stöcke in die Hand und legen einen lupenreinen Laufschritt hin. Das scheint für sie ein ganz normaler Vorgang zu sein. Sie gehören zu den Aktiven, die man bei weiteren Walkveranstaltungen nicht mehr in der Startaufstellung neben sich haben möchte.

Mein Dankeschön gilt den vielen ungenannten Helfern, den Betreuern, den Organisatoren und Verantwortlichen und nicht zuletzt den Gastgebern von Hinterhermsdorf.

 

(...) Korrektur vom 12.08.2013 nach einer Mail nach fast einem Jahr später von Herrn Ralf Orzalkiewicz (seine Unterschrift), in der er einen Beweis seiner Unsportlichkeit in Bild und Ton??? haben will, oder mir rechtliche Schritte androht. Besser wäre gewesen, er hätte sich beim gleichen      Lauf 2013 zum fairen sportlichen Vergleich gestellt.

 

 

12. August 2012
(8 km Walken Rund um den Weifberg
in Hinterhermsdorf)

 

Da sind wir auch gleich beim zweiten Teil des Panoramalaufes 2012.
 

Die 15 km Deutsch-Tschechischer Grenz-Walk kenne ich vom vergangenen Jahr und so habe ich mich dieses Mal für die „8 km Rund um den Weifberg" entschieden. Und schließlich - man soll es ja nicht übertreiben. Dieser Meinung scheint auch ein Christoph Höhne, Olympiasieger im 50 km Gehen von Mexico, zu sein. Er hat sich auch für diese Strecke entschieden. Lange Strecken bergauf und bergab scheint nicht sein Hobby zu sein. Na ja, vielleicht ist er auch schon in die Jahre gekommen. Das heißt aber für mich, ich werde in der AK-Wertung höchstens den Platz nach ihm belegen - na und?
 

Am Start und Ziel treffen so nach und nach alle wieder ein. Wir werden auch alle zusammen starten - fast alle. Die Wanderer, die Radfahrer und auch die Kleinsten kochen alle ihr eigenes Süppchen. Während wir noch auf den Start warte, haben wir noch Zeit, den kleinen Radfahrern zuzuschauen. Selbst die Allerkleinsten nehmen mit einen Holzlaufrad teil. Also um den Nachwuchs sollte uns keine Bange sein. Man sollte nur nicht versuchen, sie jetzt und auch später von einem Schreibtisch aus zu regulieren.
 

Die 15 und 8 km Läufer und Walker starten zusammen und wie immer, die Läufer vorn und wir hinterher. Der Startschuss kommt für uns und wir laufen die ersten 5 km auch gemeinsam. Vom Start weg führt der Kurs durch den Ort und dann geht es die Neudorfstraße steil bergab. Dieser Streckenabschnitt verlangt volle Aufmerksamkeit, aber auch einen besonderen Laufstil, der trotzdem den Anforderungen des Nordic Walkens gerecht wird. Für Kniebeschwerden ist er nicht förderlich. Im Tal angekommen verlässt uns dann auch der Asphalt - also die Pads runter.

Es geht ein Stück durch den Wald und dann wieder bergauf. Schließlich waren wir ja erst bergab gelaufen und gewalkt. Und außerdem heißt es ja auch „Rund um den Weifberg". Und das ist auch noch höher dann als Hinterhermsdorf - ist doch klar - oder?

Also nach dem Waldstück zwischen den Wiesen bergauf. Der Weg ist mit Ziegelbruch „gepflastert" und wieder ausgespült. Also kennt man auch hier die Möglichkeiten einer kostenfreien Bauschuttentsorgung.

So geht es bis zum Weifberg. Hier ist der Verpflegungspunkt und hier trennen sich auch die Wege der 8km und der 15 km Läufer und Walker - die einen nach rechts in Richtung Grenze und wir nach links in Richtung Hinterhermsdorf. Wir laufen noch ein Stück bergauf, fast bis an den Fuß des Aussichtsturmes und dann geht es nur noch bergab. Die ersten Häuser sind erreicht, Pads aufstecken lohnt sich nicht mehr. Das letzte Stück geht es dann auf Pflaster steil bergab. Die Stöcke werden hochgenommen. Die Gefahr, dass sie sich zwischen dem Pflaster verklemmen ist einfach zu groß.  Die letzte Rechtskurve wird genommen und wir sind im Ziel.


Was jetzt noch kommt, ist das Übliche: die Medaille empfangen, die Gratulation entgegennehmen und den halben Liter „Erdinger alkoholfrei" zur Flüssigkeitsregulierung schön langsam trinken. Hatte ich gestern nicht mit erwähnt? Macht nichts, war dort genauso. Sachenwechsel findet dann für mich im Quartier statt, ich bleibe noch einige Tage hier.
 

Damit ist auch dieser Panoramalauf wieder Geschichte. Mal sehen, wer sich im kommenden Jahr wieder hier einfindet. Ich bin sicher, dass einige Neue wieder mit dabei sind, dass aber auch einige nicht mehr mit uns laufen werden.

Schließlich werden wir auch älter.
 

Obwohl - Jana Thiel (40) sagte nach ihrer Silbermedaille von London:
„Wenn der Wille da ist, spielt das Alter keine Rolle."
Vielleicht sollten wir uns das merken.

Tschüß, bis zum nächsten Lauf.

 

 

07. September 2012

(1. Jamnoer SEELAUF)

 

Wo liegt eigentlich Jamno?
 

Wenn man von Cottbus nach Forst fährt und nicht schon auf dem Dubrauer Berg links abbiegt, dann muss man durch Groß Jamno fahren. Dass es auch noch ein Klein Jamno gibt, das noch viel älter sein soll, wie uns die Historie glauben lassen will, sei aber hier nur am Rande erwähnt.

Und so war dann auch im Internet zu lesen:

„Großes Sport- und Fitness-Wochenende am Jamnoer Waldsee
Wir starten am Freitag gegen 17.00 Uhr mit 5km- Walking rund um Wald und See, die schnelleren Jogger folgen uns um 17.30 Uhr im Wettkampf auf der 3 und 5 km Strecke. Anschließend ist Siegerehrung und lecker Grillen im Kuckuck.

Am Samstag bieten wir dann ab 10.30 Uhr alle denkbaren Sportarten, die man an frischer Luft ohne großen Aufwand treiben kann:
Beachvolleyball für Nichtprofis, Yoga am Strand, Qi Gong, Nordic Walking für Ungeübte, Zumba-Fitness, Thai Qi, Völkerball, Tischtennis, Federball, Boccia und Kindertanzen. In alle diese Disziplinen kann einfach nur reingeschnuppert werden. Sie erhalten außerdem wertvolle Tipps zur richtigen Ernährung und können vom gesunden Kuckucks-Büfett schlemmen. Dazu gibt`s flotte Musik und gute Laune von DJ Tobi. Also rein in die Turnschuhe und raus an den Jamnoer Waldsee. Wir werden viel Spaß miteinander haben!"


Und  so kommt es, dass hier der 1. Jamnoer Seelauf stattfinden soll.

Nun soll das erste Mal ja immer etwas Besonderes sein - erzählt man sich  - auch bei einer Laufveranstaltung. Aber Jamno und ein See? Dann ist es bestimmt keiner der bekannt/jetzt mitunter berüchtigten neuen Tagebauseen der binnenländischem Ostsee-nplatte.
Es gibt aber einen kleinen Badesee in Verbindung mit der Gaststätte „Zum Kuckuck". Das kennen nun wiederum nur Insider. Also ein Grund genug, um einmal den Weg dorthin in Angriff zu nehmen.


Der Parkplatz ist noch leer, als ich ankomme - na ja, wie immer zu zeitig. Ich gehe zur Anmeldung, auch noch keiner da. Also noch einmal zum Auto zurück, den Fotoapparat mitgenommen und auf Erkundungstour gegangen.

Vom Parkplatz an der Gaststätte „Zum Kuckuck" vorbei ist der See schon in Sichtweite. Die Gaststätte selbst ein kleines Schmuckstück hier im Wald. Die Speisekarte wird studiert - akzeptiert, wird aber heute noch kein Thema sein. Der See, mit einem Kiesuntergrund und feinsandigen Strandabschnitten könnte eine Badeerholung wert sein.
Farbmarkierungen, Absperrbänder und aufgestellte Pavillons zeigen an, dass hier etwas stattfinden wird. Aber ich sehe auch die Reste eines ehemaligen Strandkinos, das in seiner ursprünglichen Form kaum wieder betrieben werden wird - eigentlich schade.
Ich werde von einem der beiden Betreiber der Gaststätte über Inhalt und Streckenführung aufgeklärt. Der Rundkurs 1,2 km? - Zeit ist ja noch ausreichend vorhanden - ich laufe ihn einmal ab.

Der Kurs führt rund um den See. Der Untergrund ist Waldweg - also ohne Pads für mich. Eventuelle Äste, die Läufer und Walker behindern könnten, wurden entfernt. Sogar herausragende Wurzeln sind farbig gekennzeichnet. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Ein Blick über den See zeigt aber auch, er wächst langsam zu. Aber hier wird es wie überall sein, die kommunalen Töpfe werden immer weniger gefüllt. Kleine Notwendigkeiten bleiben dann eben auf der Strecke. Hier gibt es ja auch nur Ortsvereine und kein Training von „Energie Cottbus".
Die Strecke ist gut gekennzeichnet. Ein kurzes Stück führt parallel zur Autobahn. Für die Läufer und das Wild ist ein Zaun zwischen Laufstrecke und Autobahn, für Brummis dürfte er dagegen kein Hindernis sein. Aber die haben hier ja auch nichts zu suchen. Fünf Runden dürften dann auch für einen Walker keine Schwierigkeiten machen - denke ich. Aber es kommt wieder einmal ganz anders. Nein, nicht schon wieder negativ denken.

Am „Kuckuck", hat sich der  Start und Zielbereich schon etwas gefüllt. Manche der heutigen Aktiven habe ich schon bei anderen Laufveranstaltungen gesehen. Aber keine Cottbuser dabei? Das alles informierende regionale Tageblatt, die „Lausitzer Rundschau" (sollte eigentlich alle informieren), hat die Ankündigung nur in der Forster Ausgabe ausgedruckt. So kann man auch gut gewollte Aktivitäten kleinerer Vereine und kleinerer Orte behindern.

So kommt es auch, dass nur eine minimale Anzahl von Nordic Walkern am Start steht. Ich werde vorher aufgeklärt, dass die Strecke der Läufer nicht die Strecke der Walker ist - ach ja. Die Nordic Walker laufen eine (dieses Mal noch) geführte Strecke, auch über 5 km, aber ohne in ein Bummeltempo zu verfallen. Mal etwas ganz Anderes, lernen wir doch hier in der Nähe des eigenen Wohnortes noch viel Unbekanntes kennen. Wer weiß denn schon, dass es hier einen Urwald gibt, dass es für den Erschaffer dieses Urwaldes hier einen Gedenkstein gibt, der aber einer dringenden Renovierung bedarf? Wer kennt hier schon die kleine Quelle mitten im Wald? Es gibt hier einen ausgeschilderten Rundweg, sogar mit Bänken und Hinweisen über Besonderheiten.
Es ist ein schöner Lauf, bei dem nicht die zu erreichende Zeit im Vordergrund steht. Das Ziel wird erreicht, wir kommen von rechts, die Läufer, die schon auf ihrer Strecke unterwegs sind von links. Aber es gibt kein Chaos. Ein gelber aufgesprühter Strich markiert das Ende.

Als alle Aktiven das Ziel erreicht haben, gibt es die Siegerehrung. Alle bekommen ihre Urkunden, aber nicht die Besten bekommen die Präsente, sondern es wird ausgelost - auch eine Variante, die allen die Möglichkeit einräumt. Natürlich werde ich wieder von der Glücksfee gemobbt - ich gehe leer aus. Aber deswegen war ich ja auch nicht hier.

Das Fazit des Tages:
Für künftige Veranstaltungen ist hier noch ein ganz großes Potenzial vorhanden. Das gesamte Umfeld bei Zusammenarbeit aller Einrichtungen und Institutionen bietet sich dazu regelrecht an. Die Bereitschaft der bisher Beteiligten ist hier vorhanden und lässt sich bestimmt auch noch intensivieren.
Der Freundeskreis "Kuckuck" hat hier mit viel Mühe und Einsatzbereitschaft eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Dafür ein Danke Ein ganz großes Dankeschön aber auch an die beiden Hauptakteure der Organisation, Birgit und Peter Hendrischke.
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Wenn es einen 1. Jamnoer Seelauf gegeben hat, dann muss es auch mindestens einen zweiten geben.

 

 

 

20. Oktober 2012

(44. Branitzer Parklauf in Cottbus)

 

Nun einmal wieder ein neuer Laufbericht.
Es ist ja schon eine ganze Weile her, dass ich mich wieder hier gemeldet habe. Aber es gab ein paar terminliche Schwierigkeiten, und so musste ich auf einige Läufe verzichten, andere hatte ich nicht eingeplant.
Also dachte ich, ich nehme mal wieder einen Lauf mit, der nicht im Wettbewerb ist, der aber hier in der Nähe stattfindet. Im Terminkalender ist er schon seit dem vergangenen Jahr drin und als „44.Branitzer Parklauf" ist er somit ein Oldie.

Das Wetter ist wie gemacht für einen solchen Lauf - strahlendblauer Himmel, kein Wölkchen, Temperatur etwas niedrig und die Strecke trocken, obwohl in der Nacht noch ein paar Tröpfchen gekommen waren.
Der Parkplatz noch fast frei (soll sich ja dann ändern). Die Abholung der Unterlagen ist wieder im Sportlerheim, die Online-Anmeldung hat wieder funktioniert. Dabei hatte ich aber schon gesehen, dass nur hinter meinem Namen die Bezeichnung „Walker" stand. Sollte sich das Gleiche wiederholen, wie im Frühjahr 2010? Dort war ich auch der einzige Starter mit den Stöcken - und das bei einer Stadt, bei der die Stadtoberen immer wollen, dass der Stand von 100 000 Einwohnern gehalten wird. Was bin ich dann, wenn ich allein laufen muss? - 1 Prozent nicht, 1 Promille auch nicht, vielleicht 1 hundertstel Promille? -  ist ja auch egal.
Aber wo sollen auch die anderen Walker und Nordic Walker herkommen? In der Lokalpresse war nichts zu lesen, der örtliche Rundfunk hüllte sich auch in Schweigen. Es war wie immer in dieser Stadt. Wenn sich die sogen. „Stadtprominenz" nicht präsentieren kann, werden andere Aktivitäten totgeschwiegen.

Die Strecke ist wie immer - eine Runde um den Branitzer Badesee, dann die Kastanienallee entlang, ein Abschnitt im Branitzer Park und dann wieder zurück zu Start und Ziel - alles zusammen 5 km. Für die Läufer gibt es dann noch die 10 km dazu.. Ich habe noch etwas Zeit und genieße noch einmal diesen herrlichen Herbstmorgen.

Und dann wird es zur Gewissheit - ich bin wieder der einzige walkende Aktive. Natürlich stelle ich mich beim Start ganz hinten in die letzte Reihe. Schließlich sollen die Läufer nicht über meine Stöcke stolpern.

 

Man möge bitte entschuldigen, aber diese Argumentation für die Trennung von Läufern und Walkern bei Wettbewerben ist ganz einfach Blödsinn. Sie trifft eventuell für die Startphase zu, wenn die Organisation Mängel aufweist, aber nicht während eines Wettbewerbs. Auch dort, wo beide Laufarten zusammen starten, habe ich bisher noch niemand wegen Walking-Stöcken stürzen sehen. Ein kleinwenig Rücksichtnahme untereinander, und das Problem klärt sich von allein.
 

Also erfahre ich beim Start die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuschauer. Der erste Kilometer um den Badesee ist bald absolviert. Aber Hallo - ich überhole sogar schon einen der gestarteten Läufer auf der 5 km-Strecke. Na gut - er hat noch ein paar Jahresringe mehr im Gesicht aufzuweisen, aber er ist ein Läufer! Und ich „nur" ein Nordic Walker. Ich laufe wieder am Start und Ziel vorbei und bekomme Begleitung. Klaus möchte eigentlich nur unterwegs ein paar Bilder schießen. Wir kennen uns und so laufen wir gemeinsam weiter - ich in Sportkleidung und mit Stöcken und er in Straßenkleidung aber mit Fotoapparat. Auf der Kastanienallee kommen uns die Kinder der 2 km-Strecke wieder entgegen.
Auch sie sind mit vollem Einsatz dabei. Der Branitzer Park zeigt sich dann von seiner schönsten Seite. Der strahlendblaue Himmel und die schon vorhandenen Herbstfärbung geben gute Fotomotive. Auch das Branitzer Schloss ordnet sich in diese Farbspiele ein. Natürlich habe ich dafür auch einen Blick, soviel Zeit muss immer sein.
Nach dem Streckenabschnitt im Branitzer Park geht es auf der Kastanienallee wieder zurück zum Ziel. Ungefähr 100 m vor mir sehe ich noch einen Läufer. Ich wollte ihn schon auf der Strecke im Park erreichen, aber da legte er im Tempo wieder zu. Und nun ist er wieder in fast erreichbarer Nähe.
Ich lege einen Schritt zu. Er hört aber das „Klack-Klack" meiner Stöcke. Trotzdem komme ich immer näher. Als ich auf die lange Zielgerade einbiege, ist er noch ca. 20 m  vor mir. Von Sonne, Himmel und Herbstfärbung genießen ist bei mir nichts mehr da, ich will ihn erreichen - und ich schaffe ihn noch. Es war einer dieser vielen Zielsprints - auch bei Walkern - wo noch einmal die Reserven mitspielen mussten. Natürlich warte ich nach dem Zieldurchlauf und gratuliere.

Was jetzt kommt ist wieder „Branitz-typisch". Es war auch zu erwarten. Ich werde wieder bei den Läufern gewertet. So steht es auch auf der Urkunde. Da steht dann aber auch, dass ich den 3. Platz bei den Läufern erreicht habe - wow. Aber was sind schon Zahlen. Hier ging es mir um die Teilnahme, um den Lauf selbst - einfach um das Gefühl, dabei zu sein.

Ich danke "dem da oben" für das herrliche Laufwetter und den Branitzern für die Anerkennung der sportlichen Leistungen.

 

 

 


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08.Dezember 2012

(13.Nikolauslauf in Senftenberg)

 

Der Wetterbericht informiert für die vergangene Nacht -17 Grad in Bademeusel, gleich hier „um die Ecke“ und auf „Meiers Obsthof“ zeigt die Infosäule immerhin noch -13 Grad an. Die Sonne kommt gerade hoch und die Wolkentürme der Kraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg steigen kerzengerade nach oben.

Das könnte man alles noch weiter ausbauen, wenn - ja wenn es nicht so einen Verrückten geben würde, der bei diesem Wetter unbedingt an zwei Stöcken laufen will. Aber der 13. Nikolauslauf, rund um den Senftenberger See, steht nun einmal auf dem Terminplan und angemeldet habe ich mich auch. Die ganze Runde bin ich im vergangenen Jahr gelaufen, also habe ich mich dieses Jahr für die halbe entschieden. Schließlich muss man ja alles einmal kennenlernen.

Auf der Fahrt begrüßt uns ab Domsdorf dicker Nebel, Sichtweite teilweise unter 30 m. Hatte ich auch noch nicht, zumindest nicht in Verbindung mit einer Fahrt zu einer Laufveranstaltung. Also runter mit der Geschwindigkeit, schließlich möchte ich unfallfrei ankommen. Der gleichen Meinung scheinen auch die anderen Fahrer hinter mir zu sein, keiner überholt. Das ändert sich ab Sedlitz, dann ist die Sicht wieder klar und alles rauscht an mir vorbei. Aber nun Schluss mit dem Wetterbericht.

Stellplatz ist wieder die Schule - kennen wir schon vom vergangenen Jahr. Ich bin auch nicht der einzige Verrückte an diesem Tag, ich finde noch einen Parkplatz auf dem Schulgelände.

„Kleines Besteck“ mitnehmen (Geld für die Anmeldung) und dann hole ich mir meine Startnummer ab. Und da sind sie schon wieder, die bekannten Gesichter - Sabine, Karl-Heinz, Norbert, Jens, Dietmar, Heinz und Volkhard soll schon auf der großen Runde sein. Ich bin also nicht der einzige hier - ist ja auch kein Branitzer Parklauf in einer 100000 Einwohner-Stadt -chrrrr, wo nur ein einziger Nordic Walker am Start war.

Die Startvorbereitung ist schnell abgeschlossen. Wir warten auf den Bus, der uns zum Start bringen muss - kommt nicht. Uns wird ganz kurz mitgeteilt: Start und Ziel ist in diesem Jahr verlegt, wir starten am neuen zukünftigen Stadthafen, kommen dort auch wieder an. Also wird dorthin gelaufen – 1km zusätzlich, aber außerhalb der Wertung. Der Rückweg nach dem Zieleinlauf wird in der umgekehrten Reihenfolge ablaufen. Optimal ist das nicht, aber die Organisatoren laufen eben nicht mit.

Der Bus steht schon da, wir steigen ein und absolvieren die erste halbe Runde motorisiert. Am Wassersportzentrum auf der anderen Seite des Sees steigen wir wieder aus. Na ja, so um die -8 Grad werden es wohl auch noch sein. Also Finger, Hals und Ohren schützen und dann geht es auch schon los. Wie üblich, starten die Läufer zuerst und wir Walker hängen uns hinten dran. Es wird ein Lauf der „Individualisten“ - jeder walkt für sich. Der Eine braucht noch die Punkte, der Zweite will wieder schnell nachhause und der Dritte läuft eben zum Jahresabschluss noch einmal mit. Warm wird auf alle Fälle jedem von uns. Karl-Heinz mutiert vom Nordic zum gewöhnlichen Walker, ein Stock gibt seinen Geist auf. Vielleicht sind seine Lekis doch nicht so frostsicher J. Wer nicht so schnell läuft , hat auch noch genügend Zeit für die Schönheiten dieses Tages an der Strecke.

Fotografieren ist aber nicht - Stöcke ab, Handschuh aus, Foto und alles wieder rückwärts würde zu viel Zeit kosten. Und sooo langsam will ich auch wieder nicht sein. Trotzdem - der Blick für rechts und links von der Strecke bleibt. Den Versorgungspunkt unterwegs lass ich aus. Auf einer so kurzen Strecke ist das nicht notwendig. Obwohl – den „Schuss“ im Tee könnte man mitnehmen. Mach ich aber nicht. So geht es eben ohne weiter. Und dann ist das Ziel erreicht. Meine Zeit? - na ja, berauschend ist sie nicht.

Die fleißigen Helfer reichen uns sofort wieder eine Folie, damit wir warm bleiben.

Der Lauf ist vorbei, wir sind erhitzt, der Platz ist frei, der Wind kann agieren (heute nicht) - alles Bedingungen, um sich eine Grippe einzuhandeln. Und dem will man hier vorbeugen. Ein Danke dafür. Der Tee ist zwischen heiß und warm, also sofort und gut trinkbar. Der Kuchen schmeckt, nicht nur ein Stück.

Glühwein muss ich mir verkneifen, muss ja noch nachhause fahren. Die Urkunde wird abgeholt und dann im schnellen Tempo zurück zur Schule. Hier wartet dann die heiße Dusche. Eine kurze Verabschiedung von denen, die noch hier sind und dann ab nachhause.

 

Fazit des Tages:

Es war ein schöner Lauf zum Jahresabschluss, für mich jedenfalls. Meine Meinung über die letzte Wertung am Neujahrstag, mittags, habe ich nicht geändert. Ich wiederhole noch einmal - solche Läufe haben regional begrenzt ihre Berechtigung, sollten aber keine Wertungsläufe sein.

Den Organisatoren und Helfern dieses Laufes ein Dankeschön. Vielleicht fragt man einmal die Läufer und Walker nach ihrer Meinung über die Helfer auch solcher kleiner Läufe und vergisst sie einmal nicht bei der Jahresauswertung.

 

 

Damit enden meine Berichte der Laufserie des Jahres 2012

 

 

 

 

 

 

Laufberichte 2013

 

 

 

Epilog 2012



Wie jedes Jahr findet die Auswertung der Walking-Serie beim ersten Lauf der neuen Serie, dem Frostwiesenlauf , statt - sollte so sein. Nur dieses Jahr war es etwas anders.
 

Zum ersten Lauf der neuen Walking-Serie wurde der 2. RUN4ONE erklärt, obwohl er schon in der Abrechnung 2012 berücksichtigt war.
(Das sollte man vielleicht auch bei anderen Sportarten übernehmen. Wenn z.B. ein Springen bei der Vier-Schanzen-Tournee wegen schlechtem Wetter ausfällt, nimmt man einfach die Ergebnisse des vergangenen Jahres noch einmal).
Wir werden jedenfalls die Gedankengänge des Veranstalters überleben. Es waren ja auch nicht die einzigen Merkwürdigkeiten dieser abgelaufenen Walking-Serie.

Die Kilometer-Wertung war gestrichen worden, die Teilnahme-Wertung wurde nicht berücksichtigt. Das führte dazu, dass es auch keine Cup-Wertung mehr gab. Es gab nur die Wertung der erreichten Ergebnisse in Punkten, das aber auch nur mit einer Begrenzung für 7 beste Wertungen. Wer 700 Punkte erreicht hatte, wusste schon vorher, dass er am Ende der Serie ganz oben auf dem Treppchen stehen darf. Alle anderen Ergebnisse waren „Streichpunkte".

In den Ergebnislisten tauchten dann die „Eintagsfliegen" auf - gute bis sehr gute Walker/Nordic Walker, die sich, nur für sich selbst, attraktive Läufe aussuchten. Sie verhinderten gute Punktergebnisse derjenigen Walker/Nordic Walker, die sich den Bedingungen des Reglements für diese WALKING-SERIE untergeordnet hatten.
Um ihr gestelltes Ziel zu erreichen, mussten diese Aktiven nun mehr Läufe und damit mehr Kosten in Anspruch nehmen. Damit wurde die Passage des Reglements null und nichtig - breite Streuung der Austragungsorte, um Kosten für die Aktiven zu sparen. Dabei waren es aber auch die Aktiven auf den vorderen Plätzen, die auch an kleinen Wertungsveranstaltungen teilnahmen und ein Teilnehmerfeld erst einmal ermöglichten, auch wenn es ihnen dabei NICHT um die Punkte ging. Der „Spaßfaktor" dabei war, dass der Sieger eines  10 km-Laufes die gleiche Punktzahl erhielt, wie der Sieger eines Halbmarathons am gleichen Tag.

Die Unsportlichkeit einiger der Aktiven und ihren Eingang in die Wertung lass ich einmal unberücksichtigt. Es ist schwierig, bei der Vielzahl  und der Unterschiedlichkeit der Läufe (Läufer und Walker) ausreichend Offizielle einsetzen zu können, die dann auch die Ordnungsmäßigkeit des Bewegungsablaufes der Walker einschätzen können.

Was verändert hätte werden können, war die Trennung von Walkern und Nordic Walkern. Technisch unmöglich? - Nein. Gibt es doch auch über 20 Unterteilungen der Altersklassen bei den Läufern. Selbst ein Lauf dieser Wertung - Stienitzsee Open - verlangt bei der Anmeldung eine Unterteilung in Walker und Nordic Walker. Damit kann auch die Begründung des Veranstalters vom 01.11.2012 in der Mail an mich nicht stimmen:

 

... und zum Teil wissen selbst die Walker nicht, wohin sie gehören."(O-Zitat)

Alle Vorschläge, auch für die kommende Serie 2013, wurden dann am grünen Tisch entschieden, ohne die Aktiven. Um allen Fragen nach Unsportlichkeit, nach Trennung von Walkern und Nordic Walkern aus dem Weg zu gehen, wählte man als einzige Wertung die Wertung, die man 2012 eliminiert hatte - die Kilometerwertung.
Der sportliche Charakter der Walking-Serie bleibt damit auf der Strecke. Auch dazu gab es eine Begründung in der Mail vom 28.11.2012 an mich:

 

Aber einen Walkingchampion wird es wohl nicht wieder geben, weil wir dann in den Tabellen zum Schluss fast nicht mehr selbst durchgesehen haben.
Das wurde dann sehr unübersichtlich."(
O-Zitat)

 

Dabei wäre doch das Unübersichtliche jetzt geklärt!
Es sind ALLE Läufe jetzt in der Wertung. Es gibt keine Streichpunkte mehr. Wer aus sportlichen Motiven jetzt viele Veranstaltungen besucht, wird auch mit Punkten belohnt. Technisch gesehen wäre das Ganze jetzt nur noch eine einfache Excel-Tabelle mit einer Summen- und Reihenfolgefunktion.
Nur die Teilnahmepunkte sollte man dabei aufwerten.

Wir, die Walker/Nordic Walker, sehen dabei kein Problem. Unser Problem ist der Veranstalter selbst.

Und so schließt die Siegerehrung für die abgelaufene Walking-Serie 2012 den Kreis.

Der Start- und Zielbereich war für diesen Frostwiesenlauf ganz am Ende des Kleintiergeheges gelegt worden.
Dass die Siegerehrung dort stattfinden sollte erfuhren die Walker/Nordic Walker, und nur sie, kurz vor dem festgelegten Termin durch eine mündliche Mitteilung.
Das Podest für die Siegerehrung war eine etwas wackelige Angelegenheit. 10 Minuten waren eben zu kurz, um noch eine standfeste Unterlage zu schaffen. Aber wir haben auch das überlebt.
So wurde es eben eine Feier im kleinen „Familienkreis".

 

Der aktivste Nordic Walker, der es trotz aller Bemühungen nicht geschafft hatte, in der Punktewertung ganz oben zu stehen (auch wegen der „Eintagsfliegen") wurde als aktivster Teilnehmer ausgezeichnet und stand einmal ganz oben. Er hatte es sich verdient.
Die Frauen hatten es nur in einer Altersklasse in die Wertung geschafft. Die beiden ersten Plätze waren bekannte Gesichter, aber gefreut hat mich besonders der dritte Platz. Angetreten erst beim „Elsterlauf", schafften es die Mädchen des „Walking-Teams Dresdener Mittlere Straße" mit einer geschlossenen Leistung diesen Platz und die darauffolgenden zu belegen - Hut ab.
Bei den Männern wurden alle Altersklassen belegt. Hier machte es die Mischung zwischen alt und neu auf dem Treppchen.
Damit konnte das Walking-Jahr 2012 abgeschlossen werden.

Für das Walking-Jahr 2013 ist schon absehbar, dass sich einige der Walker/ Nordic Walker neu orientieren werden.
Wir sind Sportler und keine Gesundheitsanbeter. Der Sport lebt von Leistung und damit von Ergebnissen, in unserem konkreten Fall von den Zeiten. Uns ist auch von keinem Orthopäden eine Bewegungstherapie verordnet worden.
Also können wir verlangen, dass man seitens der Veranstalter uns als Sportler akzeptiert.

 

Hier sollten sich die Veranstalter einmal zusammensetzen und über das WIE im Interesse der Aktiven eine Klärung schaffen.
Dass dieses Problem auch bei anderen Veranstaltern besteht, zeigt mir eine Mail vom 04.01.2013 aus dem sächsischen Raum :


„Ich kenne Deine Seite .....ich habe zur Zeit eine andere Auffassung zum Walken."


Schade für diesen schönen Sport.


 

 

10.Februar 2013

(11.Frostwiesenlauf in Burg)

 

Es ist wieder einmal soweit. Die Gemeinschaft der Läufer, Walker und Wanderer hat sich zum Frostwiesenlauf 2013 eingefunden.
Was bisher immer der Auftakt des Laufjahres war, ist an die zweite Stelle gerückt. Der Veranstalter hat, wohl aus nur ihm bekannten Gründen, den Abschlusslauf der vergangenen Laufserie 2012 noch einmal als Wertungslauf erklärt und an die erste Stelle des Laufserie 2013 gesetzt. Na gut, steigen wir eben erst mit dem zweiten Lauf des Jahres in das Geschehen ein.
Lt. offizieller Verlautbarung sind 785 Aktive am Start.
Vor dem Lauf findet noch die Siegerehrung der Walker/Nordic Walker der abgelaufenen Walking-Serie statt. Die Ersten in der jeweiligen Altersklasse dürfen das Siegertreppchen besteigen.
Start und Ziel ist verlegt worden. Und so findet die Siegerehrung der Walker und Nordic Walker, von dem übrigen Läuferfeld weitestgehend unbeobachtet, im „engsten Familienkreis" statt.


Das Wetter spielt mit. Minus 3 Grad zum einem Frostwiesenlauf ist ein ideales Laufwetter.  Vor einem Jahr war die Temperatur noch 20 Teilstriche darunter (zumindest beim Start).

10:30 Uhr werden die Läufer auf die 2 km-Strecke geschickt. Sie sind auch wieder zurück, als das große Feld an der Startlinie Aufstellung nimmt.
Der Startschuss um 11:00 Uhr lässt die beiden Esel des Freigeheges in die hinterste Ecke galoppieren und uns auf die Strecke gehen.
Der Streckenverlauf ist wie im vergangenen Jahr - Weidenweg -> Ringchaussee -> Willischzaweg -> Nordweg -> Kaupen -> Byhleguhrer Kaupen -> Nordumfluter -> Ringchaussee -> Weidenweg -> Ziel. . Zuerst laufen alle, die Läufer und die Walker aller Strecken gemeinsam und später kochen dann die 10 km-Nutzer ihr eigenes Süppchen
Die Strecke ist überwiegend asphaltiert. Die festgefrorenen Fahrspuren auf dem Damm des Nordumfluters machen das Laufen nicht gerade angenehm. Der Wirtschaftsweg unterhalb des Dammes, der parallel dazu verläuft, lässt eine Ausweichmöglichkeit zu. Vom Nordumfluter aus geht es wieder auf Asphalt dem Ziel entgegen. Das Ziel ist erreicht, und wir haben es wieder einmal geschafft.
Ein kleines Blumentöpfchen für alle Finalisten ist eine nette Geste zum Schluss.
Ich verstaue meine Stöcke im Auto, hole mir meine Teilnehmerurkunde ab und verlasse dieses Mal gleich die Austragungsstätte.

Positiv:
Wir hatten Laufwetter, auch wenn die Sonne nicht zu sehen war.
Das Völkchen der Walker und Nordic Walker hat sich zum Jahresanfang wieder gesehen und wurde auch für die Ergebnisse der vergangenen Laufserie belohnt.
Die Einweiser und Versorger haben ausgehalten - wir konnten uns warmlaufen, sie nicht - an Euch ein Dankeschön.

Weniger positiv:
Nicht alle Aktiven waren NUR auf Volkslauf programmiert. Mancher von wollte für sich persönlich eine Standortbestimmung oder einen Vergleich seiner bisherigen Leistungen aufg dieser Strecke. Auf der Strecke ließ sich das schlecht machen. Bis auf die Halbzeitangabe (5 km) fehlten dieses Mal die km-Angaben.
Im Flyer noch aufgeführt (Zur Feststellung der erzielten Zeit steht eine große digitale Uhr im Ziel), fehlte auch die Zeitangabe im Ziel.
Das letzte „Straßencafe" noch vor dem Zielstrich behinderte diejenigen Aktiven, die noch den Zielstrich vor sich hatten.
785 Aktive + Hotelgäste und dann das Versprechen der Nutzung von Schwimmbad und Saunalandschaft liest sich gut, ist aber nicht zu verwirklichen.
Die Einrichtung von Start und Ziel auf diesem Zugang zum Weidenweg sollte noch einmal, auch hinsichtlich des Freigeheges,  überlegt werden.
Alles kann man nicht mit einem „Volkslauf" begründen.

 

 

 

13. April 2013

(12. Bergheider See Lauf)

 

Die kleine Gemeinde Lichterfeld mit der großen Förderbrücke F-60 hatte wieder zum Frühlingslauf eingeladen.

Der Lauf hatte jetzt auch einen anderen Namen bekommen. Früher war es der „Lauf um den Bergheider See", der aber nicht um den See gelaufen wurde. Die Rutschungsgefahr des ehemaligen Tagebaus machte eine andere Streckenführung notwendig. Und so wurde es jetzt der
„Bergheider See Lauf", der 12. Die Zählweise wurde beibehalten. Warum soll man auch alles ändern.

Dieser Lauf ist ja auch einer der kleinen, der sehr kleinen Läufe - ein Lauf ohne viel Aufwand.
Aber 112 Läufer, von U6 bis 75+, und 9 Walker/Nordic Walker waren schon ein gemischtes buntes Völkchen, welches die unterschiedlichen Streckenlängen in Angriff nahmen.

Das Wetter spielte mit. Es war nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm. Na ja, und der Wind? - der gehört eben zu einer freien Strecke in einem ehemaligen Tagebaugelände dazu.

Das veränderte Reglement bei den Walkern/Nordic Walkern machte sich auch bemerkbar.
Es wurde nicht mehr DIE Leistung abverlangt und auch nicht mehr gebracht. Ist ja auch normal, wenn die gelaufene Zeit bei der Laufwertung keine Rolle mehr spielt.
Und so blieb genügend Zeit für Gespräche untereinander. Es war sogar Zeit für ein paar Fotos vorhanden, auch wenn man dazu die Stöcke aus der Hand legen musste.
Aber wir waren da und sind mitgewalkt.
Da spielte es auch zum Schluss keine Rolle mehr, dass die gelaufene Zeit per Zuruf aufgenommen wurde und dass die Reihenfolge des Zieleinlaufs auch nicht sooo sattelfest war.
Es waren für uns ja auch nur 6 km - teure 6 km, wenn man die gelaufene Strecke mit dem Kraftstoffverbrauch in Verbindung bringt.

Bleibt uns nur noch der Ausblick auf die kommende Woche, wenn der „Spreewaldmarathon" wieder ruft. Und da geht es dann ganz anders zur Sache.

 

 

20. April 2013

(11. Biosphärenreservats-Walken)

 

So steht es zumindest im großen Terminplan. Aber das kennen wir ja schon. Die Streckenlänge ist auch immer noch mit 21,1 km angegeben, wird aber später in der Urkunde auf 21,5 km korrigiert. Das kommt dann auch hin, aber dazu später.

Aber auch 21,1 km - was ist das schon. Es ist ein 1 km-Walken mit 20,1 km Anlauf.
Kennen wir auch schon.

Es ist hier wie immer. Start und Ziel ist Lübbenau und rechtzeitiges Ankommen sichert einen guten Parkplatz - denke ich. Die Straße zum Fährhafen zum nächstgelegenen Parkplatz am Start und Ziel, die ich sonst immer benutze, ist eine ampelgeregelte durchgängige Baustelle.
Wenn aber die Ampel mir den Rücken zudreht, kann ich mich nicht regeln lassen. Also gilt dann auch hier der §1 unserer alten STVO - Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.
Ich komme durch.

Die Anmeldeformalitäten sind schnell abgewickelt. Wer nicht schon bei der Online-Anmeldung „gelöhnt" hat, wird hier zur Kasse gebeten - und das nicht zu knapp. Dazu komme ich an anderer Stelle noch einmal.

Stöcke sind noch im Auto, also habe ich noch genügend Zeit, das ganze Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten. ADI, das Urgestein der Moderatorszene, ist schon in Aktion. Schließlich werden die Wanderer auf der gleichen Strecke eine Stunde vor uns losgeschickt.
08:00 Uhr als Startzeit erfordert schon ein sehr frühes Aufstehen bei denen, die heute anreisen müssen.

So nach und nach treffen auch die Walker und Läufer ein. Unsere Startzeit ist 09:00 Uhr. Nach uns müssen die Knirpse auf die Kürzeren Strecken und 10:00 Uhr sind dann die Läufer dran. Mit denen weren wir uns dann ab der Hälfte die Strecke teilen müssen.

Die Streckenführung ist auch bekannt - Lübbenau -> Lehde -> Leipe - > Burg -> Wotschofska -> Lübbenau. Bis Lehde auf Asphalt, danach bis Leipe ein, naja nicht ganz, naturbelassener Rad- und Wanderweg, dann wieder ein Stück Asphalt und dann bis Burg wieder ein Naturweg. So geht es bis zum Abzweig Polenzschänke. Und dann kommt wieder der Hammer. Wir kennen sie noch - diese „Wirtschaftswege" aus Betonelementen mit den Maßen 200x60x40, querverlegt und in den Kurve auch manchmal längs. Das Ganze mit kaum Fugen, manchmal doch, Plan verlegt und auch verkantet, Oberfläche glatt und auch ausgebrochen, teilweise steht auch die Bewehrung heraus (das hätte beseitigt sein MÜSSEN). Und so geht es kilometerweit bist zur Gaststätte Wotschofska.
Zur Hälfte der Strecke werden die ersten Wanderer überholt. Das heißt, wir haben ihnen gegenüber schon eine Stunde aufgeholt. Walker können doch ganz schön schnell sein.

Das Führungsfahrrad weist uns jetzt die rechte Seite des Plattenweges wegen der Läufer zu.
Jetzt müssen wir alle Unannehmlichkeiten eines solchen Plattenweges in Kauf nehmen.
An der Wotschofska wird dann am letzten Wanderer vorbeigelaufen. Neeee, nicht weil sie so langsam sind, ab hier werden sie mit dem Kahn zurück nach Lübbenau gefahren. Wir laufen wieder weiter auf Naturweg gerade und über die vielen Brücken bis zum Ziel in Lübbenau. Der letzte Kilometer wird unheimlich lang, so kommt es vor. Hier täuscht das Laufgefühl, dass eigentlich ein Kilometer zu Ende sein müsste. Der Eintrag in der Urkunde klärt uns dann auf - 21,5 km. Also das war es.

Im Ziel angekommen, bekommen wir die obligatorische grüne Gurke am Band. Danach ist die Verpflegungsstelle aufgebaut. Und schon ist wieder der Stau da. Wer etwas haben möchte, muss sich anstellen, wer etwas hat bleibt stehen und wer nachfassen will steht auch. Also ordentlich zugreifen und dann an die Marktplatz-Bar von „Krombacher-alkoholfrei". Jetzt kann man geteilter Meinung sein, aber das „Weizen-naturtrüb" hat bestimmt die meisten wieder notwendigen Elektrolyte - meine Meinung. Und zwei Becher bringen eben die doppelte Menge.

Was bleibt also noch, ein paar Gespräche noch mit guten Bekannten, die Urkunde abholen,
einen Eimer Senfgurken noch einkaufen und dann nach Hause fahren.
Morgen warten dann die 10 km in Burg.
 
Die Laufzeit? Die war 7 min langsamer als im vergangenen Jahr. Das kommt davon, wenn man unterwegs noch fotografiert oder sein Pad zwischen den Betonplatten rauspopeln muss.

An dieser Stelle dann ein besonderes Dankeschön an die nette Radfahrerin, die ab und zu das Fotografieren für mich übernommen hatte.

Aber was ist schon die Laufzeit. Als Faktor wurde sie in der Walkingwertung gestrichen. Da ist es also auch egal, wann ich ankomme.
Bleibt die Frage noch: Worin unterscheide ich mich dann von einem Wanderer?
Eigentlich nur darin, dass ich eine Wertung habe und dass ich höhere Startgelder zahlen muss.
Und sonst? Ach ja, in den Augen des Veranstalters leuchten die Eurozeichen heller.
Anders ist die Höhe des Startgeldes für diesen Lauf nachvollziehbar nicht zu erklären.

 

 

21. April 2013

(11.Spreewald-Marathon 10 km Walken/Nordic Walken)

 

Der Wetterbericht hatte Recht - heiter bis wolkig, kein Regen, nur etwas kühler als gestern.
Ich habe nichts dagegen. Die 9 Grad um 08:00 Uhr sind ja sowieso nur vorübergehend.

Der gestrige Tag steckt noch etwas in den Beinen. Sollten das schon Alterserscheinungen sein? Diese Überlegung wird sofort weggesteckt. Es waren die Schuhe - basta.

Und so treffe ich dann in Burg ein - natürlich , wie immer zu zeitig. Ich gehe damit dann aber der Parkplatzsuche aus dem Weg. Parkplatz ist wie immer - "Schwarzer Hund auf gelbem Grund" - also bei „Netto". Von hier bis zum Start und Ziel sind es ja nur noch ca. 500 m.
Also Rucksack und Stöcke gleich mitgenommem und dann ab zur Anmeldung.

Auf dem Platz vor der Schule, wie immer, schon mächtig Betrieb. Schließlich sind die Skater schon auf der Strecke. Ich komme gerade zu deren Zieleinlauf  zurecht.     
Neee, das Tempo ist nichts mehr für den Mann mit den beiden Stöcken. Also hole ich mir meine Startnummer ab. Auch hier wieder die kleine Enttäuschung angesichts des Startgeldes. Aber wenn die 10 km vorbei sind, ist auch diese Veranstaltung abgehakt.

Meine Sachen deponiere ich wieder an der Kaffeebar, wie im vergangenen Jahr. Ich glaube, ich muss dem Mädchen mal helfen, ihren Umsatz zu steigern, wenn ich wieder in Cottbus auf dem Wochenmarkt bin.

Ich laufe die einzelnen Stände ab, treffe wieder Bekannte. Mit Stefan, dem Moderator, wechsele ich eine paar Worte. Wir kennen uns. Mir imponiert seine unnachahmliche Art der Moderation, darin ist er Spitze.

Diese Minuten vor dem Start, ohne Stress, ohne Verpflichtungen gehören hier dazu - und ich genieße sie. Dazu gehören sogar die „Peppinos" mit ihren Trommeln. Da vergisst man auch die kleinen Beschwerden vom Vortag. Ein paar Lockerungsübungen und etwas Einlaufen und dann ist die Startzeit auch schon wieder heran.

Wir starten wieder 5 Minuten nach den Läufern. Mit unseren 201 Walkern/Nordic Walkern sind es 1942 Aktive, die sich hier auf der Straße aufgestellt haben. 1942 Aktive? Man, die Zahl ist ja mein Geburtsjahr - was es nicht alles gibt.

Die Läufer sind auf der Strecke, wir rücken vor und dann wird auch für uns der Start freigegeben. Natürlich sind die Nur-Walker mit Geher-Ambitionen sofort weg vom Feld.
Ich achte ihre sportliche Leistung. Auch wenn es fast unmöglich ist, bei einer solchen Massenveranstaltung eine sauberes Nordic Walking zu garantieren, sollte man doch die Walker und Nordic Walker in getrennten Gruppen laufen lassen.

Ich ordne mich wieder sofort im vorderen Feld ein. Dabei weiß ich, dass ich mich noch oft überholen lassen muss. Aber ich gehe erst einmal dem Gedränge hinter mir aus dem Weg.Die Zeit vom vergangenen Jahr werde ich auch nicht erreichen. Hier fehlt auf Grund des veränderten Reglements, bei dem die erreichte Zeit keine Rolle mehr spielt, dieses persönliche „du musst".

Und dann laufe ich diese 10 km in Burg. Ich laufe bei bestem Laufwetter. Ich laufe bei einer phantastischen Kulisse in diesem Spreewald. Ich bekomme wieder den Beifall der vielen Einheimischen und Besucher. Und dann ist er wieder da, dieser verdammte Ehrgeiz. Und du läufst und du kämpfst um Deine Zeit. Du vergisst dann auch, das irgendwelche Schmalspurdenker an organisatorischen und entscheidenden Stellen behaupten: Nordic Walking ist nur ein „Gesundheitssport".

Die haben keine Ahnung. Sie sind nie mitgewalkt, hatten dabei nie Blasen an den Füßen, hatte nie abgelöste Zehennägel und standen nie, trotzdem, am nächsten Tag wieder an Start und Ziel. Ihnen fehlt der Ehrgeiz, sich einer solchen Prüfung zu unterziehen - aber sie entscheiden.

Und dann komme ich dem Ziel näher.  Die vielen Zuschauer kennen mich nicht, aber ich bekomme ihren Beifall. Die „Peppinos" mit ihren Trommeln peitschen noch einmal richtig auf. Ich nehme ihren Rhythmus auf, alle Anstrengung fällt ab und dann ist das Ziel da.

Der Spreewald-Marathon ist vorbei.

Ich bekomme die obligatorische „Gurke am Band" und gehe langsam an die Endzeit-Bar. Na klar - das „Krombacher Weizen alkoholfrei" ist jetzt auch ein MUSS, auch das zweite.

Ich hole mir meine Urkunde ab, sehe die Zeit. Es sind nicht einmal 3 Minuten, die ich, gegenüber dem vergangenen Jahr, langsamer war. Ich kann zufrieden sein.
Ein paar Gespräche noch mit alte und neuen Bekannten. Einige werde ich davon bei anderen Veranstaltungen wiedersehen. Ich suche die Duschmöglichkeit auf und dann ist alles vorbei.

 

Das Organisationsteam hat eine gute Arbeit gemacht.
Dieses Mal aber an dieser Stelle mein ganz großes Danke an die vielen kleinen und großen Helfer neben der Strecke, die Betreuer an den Verpflegungsständen, die Absperrposten, die Mädchen mit den Gurken am Band, die Cheerleaders, die Peppinos, die beiden Moderatoren ADI und Stefan, die Verantwortlichen der Stände im Start- und Zielbereich und die Zuschauer.

 

 

5. Mai 2013

(15. Lausitzer Blütenlauf in Kamenz)

 

„Lausitzer Blütenlauf" - der Name passt einmal wieder. Die Bäume stehen in voller Blüte und der Himmel schickt uns bestes Laufwetter - also alles ein Grund, um an diesem Lauf teilzunehmen.

Im Vorfeld gab es Unklarheiten wegen der Startzeit. Es waren zwei Zeitangaben vorhanden. Aber die sind jetzt auch ausgeräumt. Startzeit für uns ist 13:45 Uhr. Damit ist noch Zeit, das Mittagessen zuhause mitzunehmen und sich dann auf den Weg zu machen.

Den Parkplatz finde ich, wie im vergangenen Jahr, wieder in der Haberkornstraße, an gleicher Stelle.
Ich nehme wieder das „kleine Sturmgepäck" und suche die Anmeldung auf. Die Anmeldung ist dieses Mal vereinfacht. Die Unklarheiten vom vergangenen Jahr sind auch verschwunden. Es wäre schön, wenn alle Veranstalter auf Hinweise so schnell reagieren würden.

Also Startnummer und Transponder (ohne Mietgebühr !!!!) empfangen, zum Auto zurückgehen und die Startbereitschaft herstellen. Ich kann mir wieder Zeit nehmen, um zum Marktplatz, dem Start und Ziel, zu kommen. Die Organisation scheint die gleiche zu sein, wie im vergangenen Jahr. Es ist an alles gedacht. Die Wettbewerbe der Läufer und Radfahrer laufen schon. Es sind auch mehr Zuschauer und Gäste, als im vergangenen Jahr, zu sehen. Die Bedingungen sind damit auch für uns bestens.

Die Startzeit für uns ist heran und wir werden mit einem gut funktionierenden Startschuss auf die Strecke geschickt. Wir - das ist fast die doppelte Anzahl von Walkern/Nordic Walkern, als im vergangenen Jahr. Ich glaube, wir haben in unserer Disziplin die höchste Zuwachsrate. Nur schreibt darüber keine Zeitung.
Was dann kommt, ist schon bekannt. Die Nur-Walker setzen sich sofort ab und die „Stockmenschen" laufen in mehr oder weniger großen Abständen, einzeln oder grüppchenweise hinterher.
Das Auf und Ab der Strecke schafft etwas Abwechslung. Die Sonne von oben, die angenehme Temperatur, das satte, frische Grün und die volle Blütenpracht lassen den Lauf, bei aller Anstrengung, zu einem Lauferlebnis werden.
Am Streckenabschnitt, zwischen Kilometer 4 und 5, lässt sich wieder Zeit gutmachen. Und dann ist auch wieder der Stadtkern erreicht. Das Kopfsteinpflaster begrüßt uns wieder. Dann sind es noch zwei Hausecken, um die gelaufen werden muss und dann ist das Ziel erreicht.

Mit den Offiziellen wird ein „Tauschgeschäft" vollzogen - Transponder gegen Erinnerungsmedaille. Dann ist der „15. Lausitzer Blütenlauf" schon wieder Geschichte. Na ja, noch nicht ganz.
Abgelaufene Kalorien und verlorene Flüssigkeit werden wieder aufgefüllt. Die Urkunde wird abgeholt. Von den vielen netten Mitstreitern wird sich verabschiedet.
Die Dusche danach spült die letzten Schweißperlen herunter und dann wird alles wieder im Auto verpackt.

Fazit:
Eine schöne Lauf-/Walkingveranstaltung. Ein Danke an Kamenz, mit seine Offiziellen, den Betreuern, den Zuschauern und den Gästen. Es müssen nicht immer 10 km oder ein Halbmarathon sein, um einen Lauf zum Erlebnis zu machen. Dabei - etwas länger könnte eine Strecke hier schon einmal sein.
Für nächstes Jahr wünsche ich mir das gleiche Laufwetter und die gleiche Steigerungsrate

 

 

26. Mai 2013

(35. Elsterlauf in Bad Liebenwerda)


Es war ein Wetter, so wie man sich schlechtes Wetter für eine Laufveranstaltung vorstellt - Regen, Regen, Regen, Regen. Regen beim Aufstehen, Regen während der Fahrt, Regen während des Laufes und danach hat es auch nicht aufgehört. Na und? Ich bin trotzdem nach BaLi gefahren.

Der Parkplatz wie immer - eine abgemähte Wiese, ca. 1 km bis zur Anmeldung.

Parkplatzgebühr 1 Euro, aber auf der Quittung steht „Parkplatzgebühr - Spende für die Feuerwehr". Nichts gegen Spenden - aber hier in Bad Liebenwerda werden sie eben eingetrieben.

Da ich mit den Örtlichkeiten vertraut bin, nehme ich alle Sachen gleich mit. Ist auch besser so, bei dem Wetter.
Ich muss mich aber hier vor Ort erst anmelden, da ich dem Veranstalter nicht gestattet hatte, meine persönlichen Daten, einschl. Kontodaten, weiterzugeben. Und somit war eine Online-Anmeldung nicht möglich. Hier sollte man die Teilnahmebedingungen schnellstens überarbeiten.

Parallel zum Elsterlauf findet hier, wie in jedem Jahr, das Brunnenfest statt. Die Vorbereitungen dazu sind hier auch abgeschlossen, nur die Zuschauer und Gäste fehlen. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren fehlen hier einfach die Menschen. Und so sind wir, die Läufer und Walker/Nordic Walker, fast unter uns, wenn man von ein paar mitgereisten Angehörigen absieht.

Auch das Starterfeld der Walker ist etwas geschrumpft, waren doch im vergangenen Jahr 16 Aktive mehr am Start. Was so ein bisschen Wasser ausmacht. Ein paar bekannte Gesichter sind auch mit am Start, Volkhard, Heinz, Frank und natürlich die „Fraktion" der Mädchen der Mittleren Dresdner Straße. Aber die dürfen ja nicht fehlen, sie haben ja hier Hausrecht.

Als die Startzeit heran ist, stellen wir uns hinter den Läufern auf und gehen mit ihnen gleichzeitig auf die Strecke. Wir haben einfach keine Lust, auf einen Extrastart zu warten.
 

Die Streckenführung ist geblieben: Vom Firmengelände, rechts in Richtung Stadt, dann noch einmal rechts bis zum Elsterdamm und dann hört der Asphalt auf. Auf dem Elsterdamm, unter der Eisenbahnbrücke durch, über die 3. Brücke, wieder auf der anderen Seite der Schwarzen Elster (die jetzt wieder braun ist) bis zur Stadt, durch den Kurpark, am Lubwartturm vorbei wieder in Richtung Elster. Dort an der Elsterbrücke wird der Verpflegungspunkt zum zweiten Mal passiert. Bei so viel Wasser von oben kann ich den auch auslassen. Auf dem Damm wieder zurück, unter der Brücke durch, wieder ein Stück von der Stadt mitgenommen und dann wieder ins Gelände - berghoch, bergrunter, Kurve rechts, Kurve links, durch die Gartenanlage (oder zumindest dort vorbei), wieder auf die Straße und dann hören wir auch schon den Moderator. Es ist ja auch nur noch ein Kilometer.

Ein paar Unentwegte, die auf ihre laufenden Angehörigen warten, geben uns etwas Beifall. Und dann ist auch schon das Ziel mit dem Moderator und dem Zeitmesser.

Wer vor uns angekommen ist und noch etwas von den Getränken mitnehmen will oder auch noch Appetit auf etwas Obst hat, der steht noch unter einem Schirm - aber sonst im Ziel gähnende Leere. Alle Anderen haben sich unter das schützende Dach der Anmeldung (jetzt Urkundenausgabe, Umkleide und Dusche) begeben oder sind schon auf der Heimfahrt.

Auch die Siegerehrung für die Läufer findet in „abgespeckter" Form hier zwischen den Getränkekisten, und nicht. wie sonst, im Bereich des Brunnenfests, statt. Wir sind ja dabei sowieso ausgeschlossen.
Also hole ich mir meine Teilnahmeurkunde ab, lass den größten Dreck von den Schuhen gleich hier, nutze  das angewärmte Wasser der Duschanlage und gehe nach Wäschewechsel wieder den allerletzten Kilometer zu Fuß zum Auto - natürlich auch wieder im Regen. Die Frage nach dem Wetter während der Heimfahrt erübrigt sich wohl.

Fazit des Laufes:
Solche Läufe muss es auch einmal geben. Ich ziehe aber dieses Mal den Hut vor allen Ordnern und Richtungsweisenden dieses Laufes. Sie waren mit ihrer Aufgabe heute nicht zu beneiden.
Ihnen ein herzliches Dankeschön.

 

 

16. Juni 2013

(14. Lauf "Rund um die Schafsbergschanze in Großthiemig)

 

Als der Bürgermeister der Gemeinde Großthiemig den Wunsch geäußert hatte, dass wir wiederkommen sollen, hatten wir das versprochen. Das war bei der Siegerehrung zum 13. Lauf „Rund um die Schafsbergschanze".

Und als Walker und Nordic Walker haben wir unser Versprechen gehalten.

Der Wetterbericht sagt für heute „heiter bis wolkig" voraus und die Temperaturen sollen auch laufmäßig werden. Also wird das „kleine Kurze", bunt ist es ja sowieso, für heute zur Anzugsordnung erklärt.

In Großthiemig bin ich schon ortskundig. Links ist der Sportplatz und rechts die Parkmöglichkeit. Also wird das Auto abgestellt, Tasche und Stöcke genommen und dann werden erst einmal die Anmeldeformalitäten erledigt.

Die Aktiven, ob Läufer oder Walker, ob Männer oder Frauen, ob Kinder oder Erwachsene treffen so nach und nach ein. Auch das Walker"völkchen" versammelt sich so allmählich. Viele kennt man schon von vergangenen Veranstaltungen, einige Wenige sieht man nur einmal, eben eine örtlich begrenzte Teilnahme.

Die Strecke ist in der „Lausitzer Walking-Serie" mit 11 und 5 km angegeben, im Flyer des Veranstalters mit 8,5 km und wird in Wirklichkeit 9 km werden. Der Start ist für die Läufer auf 10:00 Uhr festgelegt, wir und die Knirpse der ganz  kurzen Strecke starten 5 min später. Natürlich betätigt für alle der Bürgermeister die Starterpistole - das lässt er sich nicht nehmen.

Vom Start weg, die Zufahrt zum Stadiongelände hinaus und dann die 180 Grad-Kehre gleich bergauf. Das Betonpflaster wird zum ausgewaschenen Feldweg. Auch hier hat die Unwetterperiode Spuren hinterlassen.

Die Olympiasieger von übermorgen auf der 2000 m Strecke kommen uns schon wieder entgegen.

Dann haben wir die erste km-Markierung erreicht. Eigentlich müssten jetzt die Kirschbäume rechts und links der Strecke reife Früchte tragen, aber nichts davon. In den letzten beiden Jahren war es aber so. Also geht es ohne weiter. Die ersten Läufer kommen uns entgegen. Die nächsten sehen wir dann von links den Berghang herunterkommen, ganz oben am Waldrand auch den letzten Verpflegungspunkt. Aber der ist noch nicht für uns, wir müssen geradeaus weiter - jetzt auf Asphalt. Später kommt wieder Kurve links bergauf, dann wieder Kurve rechts und bergab.
Unten ein weiterer Verpflegungspunkt, ich lasse ihn aus. Am ersten hatte ich etwas Wasser genascht. Wir laufen wieder auf Asphalt, nein nicht direkt. Asphalt ist darunter - wir laufen auf frischem Rollsplitt. Nichts ist bescheuerter, als auf Rollsplitt zu laufen. Wer dem Rollsplitt gesagt hat, dass er auch in Laufschuhen Platz hat, weiß ich nicht. Also laufe ich mit Rollsplitt weiter - und warum heißt das eigentlich Rollsplitt?

Aber schließlich hört auch das einmal auf und dann geht es wieder links ab in den Wald. Nein, nicht bergauf, sondern bergab. Dann ist der km 6 erreicht. Hier, hatte uns der Einweiser gesagt, müssen wir links abbiegen. Was nicht gesagt wurde ist, dass es der steilste Anstieg der Strecke ist. Schließlich ist auch dieser Anstieg absolviert und ich bin um eine Erkenntnis reicher - ich eigne mich nicht als Bergziege.
Der letzte Verpflegungspunkt wird mitgenommen. Egal, ob auf dem kommenden Teilstück das Gras gemäht ist oder nicht - nehmen wir eben die Stöcke hoch und laufen talwärts dem Ziel entgegen. Die letzte noch nicht gelaufene Kurve und wir sind wieder auf der Strecke, die wir heute schon gelaufen sind - nur eben in eine andere Richtung. Schließlich bin ich in Stadionnähe. Noch einmal das letzte Stückchen bergab und dann ist das Stadion erreicht. Das Stück auf dem Stadionrasen, die Stadionzufahrt und das Ziel sind dann der Abschluss.
Gut gelaufen? Ich denke - ja.

Wer ankommt empfängt die Glückwünsche der anderen. Vom vergangenen Jahr wissen wir, auch die Walker und Nordic Walker werden hier als Sportler anerkannt. Deshalb ist auch hier für uns offiziell ein Platz auf dem Siegertreppchen sicher. Ist doch schon ein schönes Gefühl, wenn man auch dort stehen kann. Auch das ist vielleicht ein Grund, dass wir Walker hier immer wieder gern herkommen. Aber das ist es nicht allein. Die Strecke ist sehr empfehlenswert - schwierig und leicht, abwechsungsreich in einer schönen Umgebung. Aber auch die Aufmerksamkeit, die Freundlichkeit, mit der nicht nur wir hier aufgenommen werden, sind schon bemerkenswert. Dafür ein Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung mitgeholfen haben.
Aber ein ganz großes Lob auch den „Mädels" an der Kuchenbar - der Kuchen schmeckt Klasse. Allein das ist schon ein Grund, im nächsten Jahr wiederzukommen.


Versprochen !!!

 

 

 

28. Juni 2013

(10. "Froschlauf durch die Biehlaer Nacht" in Biehla-Schönteichen)

 

 

Es war ein Lauf außerhalb der „Lausitzer Sportevents", aber ich wollte ihn einmal mitlaufen. Walker/Nordic Walker waren zugelassen, die Laufstrecke war hier die Standardstrecke über 9,6 km, Ergebnisse und Fotos der vergangenen Jahre versprachen viel Positives.
Es wurde aber ein Lauf mit Licht und Schatten.

Die Anfahrt war unkompliziert. Als Neuling eines solchen Laufes ist man natürlich immer etwas eher am „Tatort", um Eventualitäten auszuschließen. Die Einweisung durch die Ordnungskräfte funktionierte tadellos, 10-jährige Erfahrung war eben vorhanden.
Die Anmeldung war schnell gefunden. Das Startgeld wurde gezahlt und die Startnummer entgegengenommen. Auch hier war wieder zu bemerken, wie bei allen Läufen, die durch „Baer-Service" abgesichert werden, der Mess-Chip war gleich in die Startnummer integriert. Es musste keine Transpondermiete und keine Kaution gezahlt werden.
Das machte die ganze Anmelde- und Abmeldeprozedur einfacher.

Nun ist ja der Rahmen eines „Froschlaufes durch die Biehlaer Nacht" etwas weiter gefasst, als nur die Laufwettbewerbe. Hier ist der Sonnenaufgang des kommenden Tages mit einbezogen, ohne Stillstand in der Nacht. Also war hier auch an die „laufenden Partygänger" gedacht worden. Deshalb war auch verständlich, dass hier umfangreiche Versorgungseinrichtungen aufgebaut waren, dass ein vollbelegter Zeltplatz vorhanden war und dass bei meiner Ankunft schon ein reges Treiben zu verzeichnen war. Das Ganze dann auch auf dem Sportplatz des Ortes, am Sportplatz oder in seiner unmittelbaren Nähe. Den Ausrichtern hierfür ein großes Lob.

Ich hatte also noch Zeit, mir alles anzuschauen. Zeit war also auch noch für eine „Kamenzer", diese legendäre, gutschmeckende Wurst. Wer einmal mit Kamenz zu tun gehabt hat, kennt sie garantiert. Das was aber hier angeboten wurde, war ein gewürzloses Etwas, das den Namen „Kamenzer" nicht verdiente. Auch hier sollte man auf Qualität achten. Eine zweite habe ich mir dann nach dem Lauf verkniffen.

Ein paar gute Bekannte aus der Lausitzer Walking-Serie hatte ich aus der Anmeldung schon gelesen, also brauchte ich mich nicht ganz allein fühlen.
Zur Startaufstellung hatten sich knapp 100 Walker eingefunden, die offizielle Zahl wird später mit 96 angegeben, natürlich auch hier Walker und Nordic Walker nicht getrennt.
Die Straße am Start ist schmal und demzufolge auch der Pulk sehr zusammengedrängt.
Der Moderator zählt herunter, wir walken los und nach den ersten Schritten fällt erst der Startschuss. Kann passieren, wenn eine Frau die Pistole in der Hand hat.
Manche Nordic Walker laufen von den ersten Schritten an mit vollem Stockeinsatz, ohne sich darum zu kümmern, ob ihre Stockspitze den Erdboden oder den Fuß eines Laufpartners trifft - Rücksichtslosigkeit pur. Ich nehme die Stöcke erst einmal hoch und halte mich aber im vorderen Feld. Irgendwann sortiert sich das Ganze dann. Kleine Grüppchen, die sich schon kennen, nehmen die ganze Wegbreite ein. Wer schon auf dem ersten Kilometer auf den Stockeinsatz verzichten will, steckt die Stöcke einfach nach hinten durch. Hintermann? - uninteressant. Aber auch Volkssport sollte sauber gelaufen werden.

Ich laufe rechts und links an anderen Walkern vorbei, ganz wie man mir Platz lässt, und schließe zu einer Gruppe von vier Nur-Walkern auf. Es geht auf Feld- und Waldwegen an den ersten Teichen vorbei. Die Mücken schaffen es, sich sogar auf Walker in Aktion zu setzen. Bloß gut, dass ich „lang" angezogen habe. Der letzte Trainingslauf im Wald hatte mich dazu veranlasst. Später kommt anstelle des festen Sandbodens uralter Asphalt, zumindest als solcher erkennbar. Am Verpflegungspunkt auf der Hälfte der Strecke fülle ich etwas Wasser auf. Unsere Fünfer-Gruppe fällt etwas auseinander. Es geht aber trotzdem zügig weiter. Auf einem längeren Asphalt-Abschnitt geht es dem Lindenberg zu. Ich möchte meine Pads aufstecken und einer macht sich aber selbständig - und weg ist er im Gras. Nachschauen und nicht finden bringt mir Zeitverlust ein. Also bestimmt jetzt das Klack-Klack der Spitzen mein Tempo. Der Lindenberg ist erreicht. Läufer, die sich für ihren Start noch warmlaufen, kommen mir entgegen oder überholen mich, manchmal auch in meiner Laufspur. Die Stimme des Moderators ist zu hören, ich habe nur noch 600 Meter.
Der Zieleinlauf ist etwas enttäuschend. Die Uhr ist auf 00:00:00 gestellt. Die Stimme des Moderators war vom Start der Läufer zu hören. Ein offizielles Zielfoto wird es von uns auch nicht geben.
Wir sind wieder einmal die Lückenfüller einer Veranstaltung. Ich mache noch ein Foto von nach mir kommenden Walkern, hole meine Urkunde, später meine Sachen aus dem Auto und verschwinde unter der Dusche. Der Duschcontainer ist ohne Ablagemöglichkeit. Später sitze ich im Containereingang und ziehe Socken und Schuhe an - anders geht es nicht.
Als ich wieder zum Auto gehe und zurückblicke, sehe ich die mit Fackeln beleuchtete Strecke vom Lindenberg herunter - ein schöner Anblick. Ich bekomme auch noch den Zieleinlauf der ersten drei Läufer mit - alle drei mit Unterbietung der bisherigen Bestzeit.

Fazit des Tages:
Es war für mich ein Lauf, den ich noch nicht kannte. Es war eine Laufveranstaltung, die überwiegend nur auf die Läufer und die Party danach zugeschnitten war.
Für einen Walker/Nordic Walker, der nur aus sportlicher Motivation hier war, nicht unbedingt DER Wiederholungswert.

Das Ganze wird auch noch abgerundet durch die Tatsache, dass bei den Ergebnislisten von jedem Läufer, egal wie alt, zu welcher Zeit und auf welcher Strecke, ein „Finisher-Clip" abgerufen werden kann - auch hier sind die Walker/Nordic-Walker, obwohl in der Ergebnisliste angegeben, ausgesperrt.

Die Erklärung wird später als "technische Panne" nachgeliefert. Diese "technische Panne" dauert genau von ersten bis zum letzten Walker? Zwischendurch starten dann aber schon die Läufer und für diese funktioniert es dann?  Merkwürdig - diese Erklärung.

 

 

13. Juli 2013

(8. Lausitzer Seenland 100)


Wieder einmal etwas Neues beim „Seenland 100". Wir starten nicht an einem Freitag, sondern an einem Sonnabend und auch nicht in Geierswalde oder Kleinkoschen, sondern in Senftenberg am neuen Stadthafen. Zumindest ist die Anmeldung dort.
Aber erst einmal der Reihe nach.

Der Lauf ist ein ständiger Bestandteil der Lausitzer Laufserie und damit auch der Walking-Serie. Für uns Walker/Nordic Walker sind die 5, die 10 km und der Halbmarathon mit 21,1 km ausgeschrieben. Also mache ich einmal wieder die lange Strecke mit.
Hinweise auf Parkplätze bei der Anfahrt gab es im Vorfeld.

Aber bei meiner Anfahrt fiel mir dann gleich die Episode von den Fröschen und dem weisen Uhu ein.

Die Frösche beschwerten sich beim weisen Uhu, dass sie immer von den Störchen gefressen werden. Sie bekamen von ihm zur Antwort:
„Das Problem ist geklärt, ab morgen seid ihr auch Störche."
Das fragte aber der kleinste Frosch: „Wie werden wir aber Störche?"
Darauf der weise Uhu:"Das ist euer Problem - ich kläre nur Grundsatzfragen."


Was nützt also eine Angabe von Parkmöglichkeiten, wenn die Parkplätze nicht ausreichen. So war also ein Ausweichen auf Rasenflächen und Seitenstraßen, mit etwas Zeitverlust, vorprogrammiert. Ich hoffe, die Senftenberger Bürger hatten dafür Verständnis.

Die Anmeldung war unproblematisch - wie immer. Und so blieb noch etwas Zeit zum erneuten Erfahrungsaustausch mit den altbekannten Walkinggefährten.

Als Startzeit war für die „Halbmarathonis" der Läufer und Walker  19:00 Uhr angegeben.
Dabei war hier schon abzusehen, dass die Zielankunft der Nordic Walker bei Dunkelheit erfolgen würde. Altbewährtes - 21,1 km um 18:00 Uhr und 10 km um 19:00 Uhr - wurde hier über Bord geworfen. Aber unser Achim, als „großer weiser Uhu", wird sich schon etwas dabei gedacht haben.

 

Also wurden 18:00 Uhr in die Busse eingestiegen. Und dann ging es erst einmal durch Senftenberg und Sedlitz, über die B156 in Richtung Hoyerswerda bis zum Start am Sedlitzer See. Das hatten wir in ca. 20 min geschafft - und dann standen wir. Wir hatte ja noch 40 min bis zum Start.

Dann kamen die ersten Aktiven des 43 km - Run & Bike, dann kamen die nächsten - und wir standen noch. Es kamen noch weitere - und wir standen immer noch.
Dann kamen die ersten vom Wendepunkt (3 km) wieder zurück, die nächsten auch - und wir standen immer noch. Natürlich bekam jeder, der hier vorbeilief oder -fuhr, unseren Beifall. Hatten sie doch schon eine Strecke absolviert, die wir noch vor uns hatten - sie natürlich auch noch einmal.
Der Magen meldete sich langsam - und wir standen immer noch.

Und dann wurden wir endlich auf die Strecke geschickt - erst einmal in die Gegenrichtung bis zum Wendepunkt. Nach 1 km der erste Verpflegungspunkt. Ein paar Salzbrezeln und ein paar Waffelstücken reichten aus. Meine Abendbrotzeit war ja längst vorbei.
Am Wendepunkt wurden wir gezählt, kannte ich auch noch nicht. Und dann ging es wieder zurück. Es war alles noch eine neue Strecke, die wir noch nicht gelaufen waren. Der Streckenbelag war durchgehend Asphalt. Also waren gutgedämpftes Schuhwerk und Pads gefragt. In Lieske waren wir dann auf einer altbekannten Strecke wieder und auch am 3. Verpflegungspunkt. Der 2. War ja gleichzeitig der 1., nur in einer anderen Richtung.
Ab Lieske liefen wir dann zwischen dem Sedlitzer und dem Partwitzer See, am Geierswalder See vorbei in Richtung Kleinkoschen.
Wir konnten den neuen Verbindungskanal zwischen beiden Seen, dieses „superteure" Bauwerk betrachten, liefen zum Senftenberger See und wussten, wir haben es bald geschafft. Es wurde immer dunkler. Die Schwärme von Mücken und kleinen Fliegen standen auf der Strecke über uns und wir liefen, waren ja nur noch 5 km jetzt.  Als wir in den nutzbaren Strandbereich kamen, zeigten uns Schilder, was wir bei Tageslicht hätten sehen können - FKK-Strand (leer), Textil-Strand (leer). Ungefähr 1 km vor dem Ziel wurde ich noch von zwei Aktiven vom Run & Bike überholt. Auch wenn sie wahrscheinlich die letzten ihres Wettbewerbs waren, vor ihrer Leistung ziehe ich den Hut.

 

Und dann war aus dem Dunklen heraus das erleuchtete Ziel zu sehen. Ich hatte es geschafft. Von den sehr jungen Helfern bekam ich die Teilnahmemedaille und von den Schnelleren die Glückwünsche.
Die Zeit? - ich war schon einmal schneller auf dieser Strecke. Da war ich aber auch 2 Jahre jünger J.

 

Mein besonderer Dank gehört aber heute den Jungs vom „Erdinger alkoholfrei". Obwohl sie schon alles eingepackt hatten, bekamen ich und die noch nach mir Einlaufenden alle noch ihr volles Glas.
Der Rest ist dann schnell erzählt. Die Urkunde wurde abgeholt. Wartezeiten gab es dabei nicht, wir waren ja die Letzten des Tages.
Ein Danke auch an Angela, Sandra und Co., die auf uns warten mussten. Für die Planung waren wir nicht verantwortlich.
Und dann blieb nur noch - im Dunkeln zu Auto tasten. Ein trockenes T-Shirt anziehen und ab nach Hause.

Fazit des Tages:
Wer abends laufen muss, sollte schon früh einen Parkplatz suchen.
Wer zu spät losläuft, braucht sich nicht zu wundern, wenn er im Dunkeln ankommt.
Und wer eine bessere Zeit erreichen will, sollte unterwegs nicht so viel erzählen ;)

 

 

 

5.SPARKASSEN PanoramaTOUR 2013

09.August 2013

9. DAK Festungslauf in Königstein



„Die Läufer erwartet ein anspruchsvolles, bergiges Profil auf der 7,8 km langen Strecke. Der Start um 18.30 Uhr befindet sich in der Nähe der Königsteiner Stadtkirche. Bis nach oben müssen 255 Höhenmeter überwunden werden. Die letzten 1,8 km verlaufen auf dem Plateau, vorbei an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Dabei haben die Läufer entlang der Festungsmauer einen wunderbaren Ausblick auf die Sächsische Schweiz mit der unterhalb der Festung sich entlang schlängelnden Elbe."

So stand es in der Ausschreibung.
Vom Wetter hatte der Ausrichter vorsorglich aber noch nichts geschrieben.
Aber einmal der Reihe nach.

Der 9. DAK Festungslauf in Königstein war dieses Jahr mit Bestandteil der Lausitzer Walking-Serie und gehörte auch mit zur ETAPPENWERTUNG - auch ein Novum in dieser Serie.
Die Anmeldeunterlagen waren hierzu am Start abzuholen. Die Zeit dazu war ab 16:30 Uhr angegeben. Parkmöglichkeiten gab es in der Stadt nicht. Also Hinfahrt zum Parkhaus am Malerweg, das Auto abstellen und auf den Shuttle-Bus warten.
Und es regnete.
Jeder suchte sich eine Unterstellmöglichkeit.
Der erste Bus nahm uns nicht mit. Er hätte es können, war fast leer, fuhr die gleiche Strecke - aber es war eben nicht unser Bus.
Und es regnete.
Der nächste Bus war dann für uns bestimmt, ließ und aber auch noch warten, weil er erst mit 3 Personen zur Burg fahren musste. Als er zurückkam, konnten wir endlich einsteigen.
Aussteigen im Ort selbst und zu Fuß dann erst einmal zur Anmeldung.
Und es regnete.
Die Startunterlagen empfangen und dann auf den Start warten. Wir hatten ja noch über 1 Stunde Zeit.
Und es regnete.
Alle Unterstellmöglichkeiten wurden genutzt, aber nicht jeder fand eine, und auf den Start gewartet.

Dann ging es endlich los, die Läufer vorn, wir dahinter. Zuerst wurde noch eine Runde in der Stadt gedreht und anschließend der Aufstieg in Richtung Festung in Angriff genommen. Es ging hier stetig bergauf.
Und es regnete.
Asphalt und Pflaster aller Art war auch bald Vergangenheit - also Pads runter und weiter bergauf. Auf den nicht befestigten Wegen hatten die Läufer vor uns schon ihre Spuren hinterlassen. Der Boden war aufgeweicht, Pfützen und Erdreich hatten schon eine „Matschgemeinschaft" gebildet. Da mussten wir durch - wir wollten es ja so  haben J. Auf dem Festungsplateau angekommen, wurden wir erst einmal auf die große Runde geschickt.
Für die Aussicht von der Festung blieb wenig Liebe und auch kaum Zeit übrig. Die Runde war absolviert, aber das Ziel noch nicht erreicht. Der steile Anstieg in die innere Festung stand noch bevor. Der Holzbelag forderte volle Aufmerksamkeit. Dann tauchten wir in das Dunkel ein. Das steilste Teilstück, ein Pflasterbelag, unheimlich glatt geworden durch die Schmutzanhaftungen der vor uns Gelaufenen, verlangte noch einmal alles.
Und es regnete immer noch.
Die kleine Festungsrunde war dann der Abschluss. Irgendjemand sagte: noch 100 Meter bis zum Ziel!
Aber wo war das Ziel? Eine dichte Ansammlung von Läufern, Angehörigen, Burggästen nutzte das Ziel als Unterstellmöglichkeit ohne sich darum zu kümmern, dass noch Aktive da waren, die unbedingt ankommen wollten.
Dann war ich da, mir wurde der Transponder abgenommen und das war es dann schon gewesen.
Eine Freudenstimmung, dass ich das Ziel erreicht hatte wie bei anderen Läufen, kam nicht auf.
Informationen gab es keine mehr. Teilnahmeurkunde abholen? - unwichtig, würde ich mir später vom PC abholen. Ich wollte nur weg von hier.
Also mit dem Fahrstuhl auf unterste Festungsebene fahren lassen und dort wieder auf den Shuttle warten.
Der Bus kam, am Parkhaus wurde wieder ausgestiegen, für uns Läufer und Walker war dann die Ausfahrtschranke oben und dann wurde, immer noch im Regen über Bad Schandau und Sebnitz zurückgefahren.
Der matte rosa Schimmer am Himmel im Rückspiegel zeigte an, dass es noch irgendein Stückchen Sonne bis zu den Wolken geschafft hatte und uns für morgen besseres Wetter versprach.

Hut ab, vor all denen, die mit Schirm oder ohne, mit Regenjacke oder ohne, uns halfen, immer den richtigen Weg zu finden.
Das besondere Dankeschön aber der Person, die bei diesem Wetter auf der Festung die ganze Zeit auf mich gewartet hatte.

 

 

 

10. August 2013

24 km Nationalpark Trail-Walken


Ein Blick aus dem Fenster, und ein strahlendblauer Himmel. Hatten wir ja uns auch verdient, nach der Regenetappe von gestern. Temperatur noch im unteren Bereich, also wird Sachenwechsel bis zum Start noch gefragt sein.
Abfahrt in Hinterhermsdorf 07:50 Uhr und Start in Bad Schandau 10:15 Uhr. Die Strecke ist bekannt, bin sie schon mit Wolkenbruch unterwegs, aber auch mit Regen am Start gelaufen. Vom Elbe-Niveau müssen wir hoch nach Hinterhermsdorf. Dafür haben wir aber 24 km Zeit.
Nur - wenn wir über einen Bach oder über ein Flüsschen wollen, müssen wir auf der einen Seite erst runter um auf der anderen Seite dann wieder auf das ursprünglich Niveau klettern zu dürfen. Diese „Schikanen" hat man uns nicht erspart.

So nach und nach treffen alle Läufer und Walker ein. Es sind dann auch knapp 300 Aktive, die sich auf dem Parkplatz an der Elbe dem Starter stellen. Zuerst dürfen die
30 km Läufer los. Ihre ersten Kilometer absolvieren sie in Richtung tschechische Grenze auf dem Elbe-Radweg mit Wendepunkt. Für sie ist dann auch hier schon der erste Verpflegungspunkt aufgebaut.

Um 7:00 Uhr gefrühstückt, 10:15 Uhr erst Start und dann noch 24 km? Natürlich naschen wir hier auch schon mit. Etwas Flüssigkeit, ein paar gesalzene Erdnüsse oder Kekse bilden dann die Grundlage für unseren Start.

Dann sind wir, erst die Läufer und die Walker für das „24 km Nationalpark Trail-Walken" - was für eine Wortschöpfung - an der Reihe. Ein Stück Bad Schandau bis zum Kurpark und dann die 95 Stufen (die kleinen Anstiege dazwischen nicht mitgerechnet) bis auf die Ostrauer Höhe sind der Anfang. Kurz nach uns wurden noch die Biker auf die gleiche Strecke geschickt - keine gute Entscheidung. Mit einem geschulterten Bike ist man in der Regel langsamer als ohne, braucht aber auch in der Breite mehr Platz auf dem schmalen Aufstieg. Aber in unserer Wertung spielt ja Zeit keine Rolle mehr, deshalb dominiert hier unsere Höflichkeit J .
Nach Ostrau kommt wieder ein Teilstück Asphaltstraße. Erinnerungen an 2011 kommen wieder, als uns hier ein Wolkenbruch erwischt hatte. Aber heute lacht die Sonne und wir mit.
Und dann beginnt wieder das ewige Auf und Ab dieser Strecke - mehr auf als ab und nach jedem Ab wieder ein größeres Auf. In regelmäßigen Abständen sind wieder die Verpflegungspunkte aufgebaut. Mit einem „Hungerast" oder wegen Dehydrierung dürfte hier keiner ausfallen.

Der km 17 erinnert wieder an die Unsportlichkeiten des vergangenen Jahres einiger sogen. Nordic Walker. Damals spielte die Zeitwertung in jedem Lauf noch eine Rolle. Wegen solcher unkontrollierbaren rennenden Walker wurde sie abgeschafft. Damit blieb ein Teil des sportlichen Aspektes auf der Strecke. Für mich wäre das alles abgehakt gewesen, wenn ich nicht nach fast einem Jahr dazu von einem der Mitverursacher eine empörte Nachricht bekommen hätte. Es wird mir schwerfallen, sachlich zu bleiben, aber ich werde ihm antworten.

Der Streckenabschnitt ab km 20 verdient sich dann wieder 3 Sternchen - 4 km aufwärts, ohne Erholungspause. Immer wenn man denkt, nach der nächsten Kurve ist die Steigung vorbei, geht es etwas steiler weiter. Schließlich müssen wir ja auch in Hinterhermsdorf ankommen. Aus dem Wald heraus, den Zielort im Blickfeld, wird der letzte Kilometer absolviert. Ein letzter kleiner Anstieg, eine Linkskurve, an meiner Hausfotografin vorbei, das beste Lächeln dafür aufgesetzt und dann ist das Ziel erreicht. 24 km, fast nur als Alleinunterhalter auf der Strecke, mit einer annehmbaren Zeit - ich bin zufrieden. Emily, die reizende Sebnitzer Blumenfee, überreicht mir die Medaille.
Zwei halbe Liter „Erdinger alkoholfrei" runden den Tag ab - noch nicht ganz.

Nach dem Duschen im Quartier und einer kleinen Erholungspause wird das Abendessen auf der Terrasse einer Gaststätte eingenommen. Dabei haben wir die Möglichkeit, das Einzelzeitfahren der Rennfahrer hautnah mitzuerleben - tolle Leistung aller Rennfahrer.

Fazit des Tages:
24 km im Sonnenschein lassen sich besser ertragen, als 8 km im Regen.
Und - morgen wird der Zeh abgetapet und die letzte Etappe in Angriff genommen.

 

 

 

11. August 2013

15 km Deutsch-Tschechischer Grenzwalk



Es ist Sonntag, es ist ein Sonnentag und es ist der dritte Tag des Etappenwalkens während der diesjährigen Panoramatour im Elbsandsteingebirge.
Heute stehen noch einmal die 15 km auf dem Programm, zeitgleich mit den Läufern über diese Strecke, aber auch mit den 8 km Walkern. Die Regenetappe vom Freitag, aber auch die 24 km von gestern sind schon wieder vergessen.

Der Start ist für 10:30 Uhr festgelegt, die Startzeit wird auch eingehalten. Nach dem Start wieder das altgewohnte Bild - an der Spitze die Läufer, dann die Walker und die verkappten Geher und dahinter die Nordic Walker.

Die Strecke ist unverändert. Ein kleines Stück geht es im Ort noch bergauf, um dann nachfolgend steil bergab zu gehen. Das wird wieder ein Hochgenuss für die Kniegelenke.
Es ist schon paradox - bei einer Veranstaltung, bei der es um Zeit geht, muss abgebremst werden, damit man sich nicht selbst überholt. Am Ende dieses Abstiegs ist dann auch der Asphalt zu Ende und die Pads können runter. Nun kommt das ewige Spielchen dieser Landschaft, erst geht es hoch, dann wieder hinunter, dann wieder hoch, dann wieder .... Na ja, das kennen wir aber alles schon.

Am zweiten Verpflegungspunkt bei 6 km teilt sich dann das Feld. Die 8 km Walker dürfen nach links abbiegen und zum Ziel zurücklaufen. Für uns geht der Weg weiter auf tschechisches Hoheitsgebiet. Es wird ein Geländewalken - Waldwege breit und schmal, mit vielen Wurzeln und mit wenig Wurzeln oder auch vollkommen ohne Wurzeln, mal aufsteigend und mal abfallend, mal sacht und mal steil - es ist alles vorhanden. Sogar die tschechische Polizei lässt sich im Wald sehen. Dabei wollen wir nichts kaufen, haben aber auch nichts zu verkaufen. Auf alle Fälle ist hier Vorsicht geboten, um Stürze zu vermeiden. Dazu kommt auch noch, dass zeitgleich mit uns tschechische Mountainbiker diese Strecke in beiden Richtungen nutzen.
Der Streckenabschnitt zwischen dem zehnten und elften Kilometer lässt die Erinnerung an 2011 wieder wach werden. Die Treppenabschnitte steil und ohne Geländer sind noch nicht vergessen. Inzwischen haben auch zwei weitere Jahre am Holz genagt.
Aber auch das geht hier komplikationslos über die Bühne. Der ehemals zweite Verpflegungspunkt ist jetzt der letzte. Hier werden noch einmal kurz die Reserven aufgefüllt und dann geht es dem Ziel entgegen. Es geht jetzt fast nur noch bergab. Der Ortseingang wird erreicht. Das letzte Stück Straße ist noch einmal das walkingstockunfreundlichste Stück (wenn man die Pads nicht wieder aufgesteckt hatte), dann kommt die letzte Rechtskurve, das Ziel und die Panoramatour ist wieder Geschichte.

Na ja, noch nicht ganz.
Die Panoramatour 2013 konnte in den Einzeldisziplinen gelaufen und gewalkt werden, konnte aber auch als Etappenlauf oder als Etappenwalken absolviert werden.
Und für letztere gab es noch die Siegerehrung. Irgendwann durfte ich dann auch mit auf das Treppchen. Das war dann der Lohn für die Mühen dieser drei Tage und zugleich der Abschluss.

Die Panoramatour 2014 kann jetzt kommen.
Ob ich wieder dabei bin? - das kann ich heute noch nicht sagen.

 

 

 

17. August 2013

(2. Charity-Lauf der eG Wohnen Cottbus)


Heute findet der 2. Charity-Lauf zugunsten des Cottbuser Tierparkes statt.
Die Ausschreibung sieht vor, dass die Strecke von 2 km wieder durch den Spreeauenpark und den Tierpark in Cottbus führt. Das symbolische Startgeld und 1 Euro für jede absolvierte Runde erhält der Tierpark Cottbus. Viele Teilnehmer vom vergangenen Jahr haben ihr T-Shirt wieder mitgebracht.
Es kommt hier nicht darauf an, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen - nur die gelaufenen Runden zählen.


Aus den Listen der Voranmeldung ist hier schon zu ersehen, dass wieder mit vielen Aktiven in den Disziplinen Laufen, Walken und Nordic Walken zu rechnen ist
Der Start ist für 10:00 Uhr vorgesehen. Meine Mitstreiter vom vergangenen Jahr lassen mich dieses Mal im Stich. So wird es für mich nur ein 1-Generationen-Walk.


Rechtzeitiges Erscheinen sichert gute Parkplätze und eine schnelle Abfertigung bei der Anmeldung.
Es sind aber nicht nur Aktive, die ihren Obolus entrichten. Auch viele Familienangehörige zahlen den einen Euro und kommen somit in den Genuss, dafür den Tierpark besuchen zu können. Am Ende ihres Besuches lassen sie dann eine Runde registrieren. Aber auch das zählt dann für den Tierpark.


Inzwischen sind auch ein paar Bekannte der Cottbuser Walkingszene eingetroffen.
Die Sonne meint es wieder gut mit uns. Also wird schon vor dem Lauf die „Strecken-Bar der LWG„ aufgesucht und eine Erfrischung zu sich genommen.
Punkt 10:00 Uhr wird das gesamte Feld auf die Strecke. Und die Abfertigungen der Nachmeldungen braucht natürlich seine Zeit. Wer fertig ist, läuft dann eben hinterher. Aber das hatten wir auch schon im vergangenen Jahr bei der Premiere dieses Laufes. Wer hinterherläuft, muss aber nicht allein laufen. Die 2 km-Strecke ist bald rundum besetzt. Ich, als Nordic Walker, werde die 10 km, meine Standardstrecke laufen - also 5 Runden. Das war schon vorher klar. Bei dem Zeitlimit von 2 Stunden bleibt dann auch noch Zeit, ein paar Eindrücke vom Tierpark und vom Spreeauenpark während des Walkens aufzunehmen Es ist eine Trainingseinheit für weitere kommende Läufe, die sich aber einem guten Zweck unterordnet.


Ich laufe dann wieder in jeder Runde an der Messeinrichtung vorbei, halten den Transponder ran bis das Signal ertönt und nehme dann die nächste Runde unter die Sohlen. Wir überholen, wir werden überholt. Wir beobachten die Tiere des Tierparkes, wir werden von ihnen beobachtet. Es ist eben ein Lauf einer anderen Art - eben ein Charity-Lauf.


Schließlich ist das gesteckte Ziel erreicht. Ich gebe den Transponder ab oder besser, er wird mir abgenommen. Mit etwas Flüssigkeit und ein paar Stücken Banane wird dann wieder die Ausgangslage hergestellt.


Allen Verantwortlichen, Organisatoren, Helfern, Aktiven und Zuschauern ein herzliches Dankeschön.
Eine gelungene Laufveranstaltung, die ein fester Bestandteil werden sollte.
Auch wäre es zu wünschen, wenn einige Laufvereine über ihren eigenen Tellerrand schauen würden.
Wenn die „eG Wohnen" zum Charity-Lauf einlädt, muss man nicht immer Mieter der „eG Wohnen" sein, um hier mitlaufen zu können. Hier geht es um den Tierpark, um eine gute Sache.

 

 

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06. September 2013

(2. Jamnoer SEELAUF)

 

Die Frage, wo der Ort Jamno liegt, hatte ich eigentlich schon im vergangenen Jahr bei meinem Bericht vom 1. Jamnoer Seelauf beantwortet. Aber hier noch einmal für die Vergesslichen zum Mitlesen:

Wenn man von Cottbus nach Forst fährt und nicht schon auf dem Dubrauer Berg links abbiegt, dann muss man durch Groß Jamno fahren. Dass es auch noch ein Klein Jamno gibt, das noch viel älter sein soll, wie uns die Historie glauben lassen will, sei aber hier nur am Rande erwähnt.

Das war eben im vergangenen Jahr bei der Premiere.

Heute findet nun der 2. Jamnoer Seelauf statt.

„Tatort“ ist wieder der kleine Badesee in Verbindung mit der Gaststätte „Zum Kuckuck“.

Die Ausschreibung unterschlägt die Walker/Nordic Walker. Also frage ich lieber noch einmal nach und bekomme eine Bestätigung.

Der Parkplatz ist noch leer, als ich ankomme - na ja, wie immer zu zeitig. Ich gehe zur Anmeldung, wird gerade aufgebaut. Also habe ich noch Zeit, wieder auf Erkundung zu gehen.

Der Rundkurs 1,2 km? - Zeit ist ja noch ausreichend vorhanden - ich laufe ihn noch einmal ab.

Der Kurs führt rund um den See. Der Untergrund ist Waldweg - also ohne Pads für mich. Eventuelle Äste, die Läufer und Walker behindern könnten, wurden entfernt. Sogar herausragende Wurzeln sind farbig gekennzeichnet. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Ein Blick über den See zeigt aber auch, er wächst langsam zu. Aber hier wird es wie überall sein, die kommunalen Töpfe werden immer weniger gefüllt. Kleine Notwendigkeiten bleiben dann eben auf der Strecke. Hier gibt es ja auch nur Ortsvereine und kein Training von „Energie Cottbus“.Die Strecke ist gut gekennzeichnet. Ein kurzes Stück führt parallel zur Autobahn. Für die Läufer und das Wild ist ein Zaun zwischen Laufstrecke und Autobahn, für Brummis dürfte er dagegen kein Hindernis sein. Aber die haben hier ja auch nichts zu suchen.

Am „Kuckuck“, hat sich der Start und Zielbereich schon etwas gefüllt. Aber Walker/Nordic Walker sehe ich nicht. Also bin ich wieder der „Exot“ hier. Manche der heutigen Aktiven habe ich schon bei anderen Laufveranstaltungen gesehen. Aber, wie so oft, werden eben diese kleinen Veranstaltungen von der “allmächtigen“ Regionalpresse unterschlagen. Und so kommt es, dass nur die Eingeweihten, ob Läufer oder Walker, sich hier am Start einfinden.

Und dieses Jahr walke ich sogar allein. Aber das kenne ich ja auch schon vom Branitzer Parklauf her. Dort war ich auch schon zweimal „Alleinunterhalter“.Ich werde vorher aufgeklärt, dass ich dieses Mal auf der Strecke der Läufer mitwalken darf – auch gut. Bin ja die Strecke eben abgelaufen.

Es wird ein schöner Lauf.

Beim Start noch hinter den Läufern habe ich bald mein eigenes Tempo gefunden. Wenn Läufer in der zweiten oder dritten Runde mich überholen, ist der Weg breit genug für alle Aktiven. Das Profil der Strecke liegt mir auch. Die kleinen Mini-Anstiege sind aus dem Lauf heraus zu bewältigen, ohne dass es zum Tempoverlust kommt. Der Beifall der Zuschauer bei jedem Zieldurchlauf gibt sein Übriges dazu. So kommt zum Schluss eine für mich gute Zeit heraus.

Nach der Überquerung des Zielstriches gönne ich mir eine kurze Verschnaufpause.Aber wozu soll ich die vorhandene Dusche benutzen, wenn ein See vorhanden ist.Trockene Sachen im Rucksack, die nassen im Gras und ich im See – eine Wohltat.

Als alle Aktiven das Ziel erreicht haben, gibt es die Siegerehrung. Klar bin ich auch dabei.

Ich war der beste Nordic Walker.

Ich war der älteste Nordic Walker.

Und ich war der einzigste Nordic Walker.

Wenn das nichts ist?

Das Fazit des Tages:

Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Wenn es einen 1. und einen 2. Jamnoer Seelauf gegeben hat, dann muss es auch mindestens einen dritten geben.

Bis dahin aber ein Danke an den Veranstalter, an die Helfer und an alle Akteure.

 

 

05. Oktober 2013
(15.  Schwarzenberg-Lauf in Elstra)

 

Ich musste ja wieder einmal etwas tun. Stienitzsee-Open und Saale-Rennsteig-Marathon hatte ich ausgelassen. Da war der nächste Lauf der Schwarzenberg-Lauf in Elstra.
Den kannte ich schon. Also wieder einmal die Laufsachen angezogen, rechtzeitig ins Auto gestiegen und nach Elstra gefahren.


Wenn ich eintreffe ist man gewöhnlich vor Ort noch beim Aufbau. So war es auch wieder hier. Aber wenn ich Eventualitäten einplane und die treten dann nicht ein, dann bin ich eben zur zeitig da. Ist aber kein Problem, außer bei schlechtem Wetter - hatten wir auch schon hier.
Den Parkplatz kannte ich auch schon. Also Auto abgestellt, Sachen mitgenommen und zum Sportplatz gelaufen. Die Zufahrt zum Sportplatz ist schon der erste Anstieg, zählt aber noch nicht. Dann kam das Übliche, Laufobolus entrichten, Startunterlagen empfangen, Sachen ablegen.


Die Schar der Aktiven wurde auch immer größer. Aber wir Nordic-Walker beschränken uns immer auf ein Minimum. Zumindest ist immer einer dabei  .
Ein Stück der Strecke war ich abgelaufen, es hatte sich nichts verändert.


Die Startzeit war heran. Geplant waren erst die Kleinen, dann die Großen, wir sollten nach den Kindern starten. Aber dann waren wir vergessen worden, wir standen immer noch. Ja wann denn nun. Irgendwann wurde es geklärt, die Startzeit auch für uns eingerichtet und dann durften auch wir.


Eigentlich heißt die Erklärung zu diesem Lauf - Rund um den Schwarzenberg. Das ist  Unsinn, wir mussten da hoch!!!
Natürlich ging es dabei auch wieder einmal bergab. Aber nur, um danach wieder bergauf laufen zu müssen. Das Wetter war gut, die Laubfärbung in voller Pracht. Wer das nicht sehen konnte, hätte seine Sonnenbrille abnehmen sollen.
Es war eine 5 km-Runde, die wir demzufolge zweimal absolvieren mussten. Na ja, wer sich für die 5 km entschieden hatte, war eben schon nach einer Runde im Ziel.
Warum nehme ich eigentlich immer den längeren Kanten? Wenn ich Zeit habe, stelle ich mir noch einmal die Frage. Jetzt musste ich noch eine Runde laufen. Die einen waren mir zu langsam, die anderen zu schnell. Und so war ich auf der Strecke mein eigener Alleinunterhalter. Nee, Selbstgespräche führe ich dabei nicht, das kommt vielleicht noch in späteren Jahren. Ob ich dann noch laufe? Ist aber jetzt noch keine Diskussionsbasis.


In Zielnähe war der Moderator zu hören. Die eigene Startnummer wurde angekündigt und dann war der Zielstrich da. Es war eine, für mich annehmbare, Zeit herausgekommen.
Die anschließende Siegerehrung fand MIT den Nordic Walkern statt.
Nur die Urkunden der Platzierten ließen sich einfach nicht drucken und herbeischaffen.
Egal, also wurde erst einmal geduscht, alles reisefertig gemacht, die abgelaufenen Kalorien erneuert und dann trotzdem noch gewartet.
Bloß gut, dass man alles auf die Technik schieben kann, auch wenn es keiner glaubt.
Dann dürften wir auch auf das Siegertreppchen. Ich dürfte mir aussuchen, wo ich mich hinstelle - 2. Platz gesamt und 1. Platz in der Ak.
Und dann war auch dieser Lauf wieder Geschichte und ich um ein paar Pünktchen in der Walking-Serie 2013 reicher.


Trotz der kleinen Unregelmäßigkeiten, sie gehören einfach dazu, ein ganz großes Danke an die Organisatoren und die vielen Helfer, ohne die einfach eine solche Veranstaltung nicht möglich ist.
Ich war nicht das letzte Mal hier.

 

 

19.  Oktober 2013
(46.Branitzer Parklauf in Cottbus)

 

Ich bin wieder einmal beim „Branitzer Parklauf" in Cottbus-Branitz. Wer hier von den Läufern mitläuft, wird gleich in mehreren Cup-Wertungen geführt.
Das ist so wie bei den Politikern - nur einmal arbeiten (oder auch nicht) und trotzdem viel Geld bekommen. Nur die kleinen Leute, hier die Walker und Nordic Walker, lässt man dann draußen im Regen stehen.


Wer hier mitwalken will, muss sich bei den Läufern anmelden, aber hinter seinem Namen „Walker" schreiben. Dann weiß der Veranstalter gleich: Das ist der Böse, der bekommt nichts.


Aber ich bin trotzdem hier. Im vergangenen Jahr war ich Einzelkämpfer, oder noch besser: Der einsame Rufer in der Cottbuser Wüste.
Auch hier ist wieder das Markenzeichen von Cottbus zu erkennen: Mein Verein, meine Strecke, bloß nicht bei anderen mitlaufen. Der Lauf findet an einem Sonnabend statt. Am Sonnabend ist aber jede Woche, auch mit wenigen Teilnehmern die „rbb-Laufbewegung".
Darüber berichten ja auch rbb und LR, es ist ja IHR Lauf. Aber bloß nicht von anderen berichten und wenn, dann erst danach. Es könnte ja sonst passieren, dass jemand bei der „Konkurrenz" mitläuft. Und so wird es begreifbar, dass hier nur Läufer dabei sind, die in einer der  Wertungen integriert sind, oder es sind „ein paar verrückte mit Stöcken" dabei.


Eine furchtbare Stadt.


Das Wetter ist bestens, anders kann man es nicht bezeichnen. Eine leichte Kühle und Sonnenschein. Dazu kommt noch die bunte Laubfärbung. Die äußeren Bedingungen stimmen also. Meine Stimmung ist auch gut, zumal ich auch noch ein paar andere Stockträger sehe.
Bezahlen, Startnummer empfangen - na ja, es ist so wie immer. Ich bekomme die Startnummer 10. Will ich der 10. werden? - nee - das nun wirklich nicht. Kann ich auch nicht werden, so viele sind wir gar nicht. Aber wir haben uns gegenüber dem Lauf im vergangenen Jahr um 400% gesteigert. Die Zahlen immer positiv sehen. Mit Nichts die große Trommel schlagen - habe ich von unserem Regionalblatt LR gelernt.


Beim Start geht es zügig los. Es ist wie immer, Läufer voran und Walker hinterher. Es gibt auch hier höfliche Läufer, die uns den Vortritt lassen. Nur müssen sie uns dann überholen - auch ein Erfolgserlebnis. Bald habe auch ich die Läufer vor mir und den Rest der Walker hinter mir. Die Strecke, 5 km, ist ja auch einfach zu laufen. Einmal um den Branitzer Badesee, ein Stück Branitz, die Kastanienallee, ein Stück im Park, wieder auf die Kastanienallee, wieder im Ort und dann die letzte Gerade zum Ziel.
Nicht nur die Läufer, auch wir Nordic Walker bekommen von den Einwohnern, den Angehörigen der Aktiven und von den vielen Helfern an der Strecke unsere Anerkennung.
Und dann ist der Lauf vorbei.


Ich war der schnellste Nordic Walker, werde aber bei den Läufern gewertet. Jaaaa, aber bei den Läufern war ich auch in der Ü70 der Schnellste - da bin ich wieder Walker - und Walker müssen sich ihre Urkunde selbst abholen.


Was macht dann das Orga-Team im kommenden Jahr?
Ich melde mich dann nicht als Walker an, ich lasse dann auch mal meine Stöcke im Auto. Darf ein Walker laufen=rennen - nein, darf er nicht. Darf ein Läufer gehen= walken? - ja, das darf er. Wie lange und wie oft? - das ist ihm selbst überlassen. Es wird ja dann nur Einfluss auf seine Zeit haben. Auf alle Fälle werde ich am Start und Ziel nach der Seerunde und ins Ziel rennen.


Ich danke den Organisatoren und den Gästen dieses Laufes. Und nehmt bitte meinen Beitrag nicht soooo tierisch ernst.
Wir sehen uns beim kommenden Herbstlauf wieder.

 

 

07. Dezember 2013
(14.  Nikolauslauf in Senftenberg)

 

Das Orkantief „Xaver" der letzten Tage zeigt hier noch ein paar letzte Wirkungen in Form von abgebrochenen Ästen und umgeworfenen Schildern und Aufstellen und ich bin auf dem Weg nach Senftenberg zum Nikolauslauf, dem letzten Lauf des Jahres.
Das Wetter kann man wirklich nicht als Laufwetter bezeichnen, aber was ist schon richtiges Laufwetter?


Der Start ist für 08:30 Uhr angesetzt, alle sollen wahrscheinlich zum Mittagessen nicht auf der Strecke sein. Also wird im noch Dunkeln losgefahren und auf den Sonnenaufgang während der Fahrt gewartet. Der kommt aber nicht, ist zumindest nicht zu sehen.


Parkplatz und Anmeldung wieder in der nahen Schule und Start am neuen Seehafen.


Durch die widrigen Wetterbedingungen gibt es bei einigen Aktiven Verspätungen. Müssen wir eben warten - und wir warten, und warten. Der Wind kommt noch ziemlich stark über den See und dringt durch die Kleidung. Sind ja auch bloß 3 Grad, die wir noch ertragen müssen. Das Cape, das ich mir umhänge, lässt das Ganze dann außen vor. Als wir dann doch noch starten wollen, kommen auch die Verspäteten.


Wir starten dieses Mal in die andere Richtung, entgegen dem Uhrzeiger in Richtung Niemtsch.
Vom Seehafen auf dem Radweg an den Seglern vorbei, zum Badestrand Niemtsch. Auch hier hat sich viel getan, ich war schon lange nicht hier. Durch den Ort Niemtsch geht es dann durch das Waldstück zum Wassersportzentrum Großkoschen. Ein Lichtblick hier ist, dass der Wald den Wind abfängt. Am Wassersportzentrum, schon in Sichtweite von Großkoschen, ist dann der Verpflegungspunkt. Der warme Tee tut gut.
Von Großkoschen kommt nach Kleinkoschen dann das härteste Stück der Strecke. Es gibt eine freie Sicht auf den See. Und von dort kommt ungebremst der Wind und zerrt an der Kleidung. Eine Böe gewinnt gegen mein Cape. Bis zum Ziel sind es jetzt noch ca. 4 km.
Diese letzten Kilometer waren schon Bestandteil des Seenlauf 100. Je weiter ich laufe, desto näher kommen wir in „zivilisierte" Gegenden. Der Hundestrand ist ohne Hunde, der FKK-Strand ohne Badegäste. Nur am Textilstrand sieht man dick eingemummte Gäste, aber ohne Ambitionen, ins Wasser zu steigen. Und dann ist das Ziel erreicht.

Die undurchlässige Folie schützt gegen den Wind vor Auskühlung. Die Getränke sind warm und der Kuchen schmeckt einfach guuuuut.
So gestärkt hole ich mir meine Urkunde und laufe wieder zur Schule, dem Ausgangspunkt. Dort wartet die heiße Dusche.
So wieder aufgebaut, geht es dann nach Hause.


Ein ganz großes Danke an alle die zahlreichen Helfer an der Strecke. Bei solchem Wetter ausharren, auch ohne Verpflegungspunkt, verdient Hochachtung.


Dieses Lauf war einer der bisher härtesten, vergleichbar vielleicht (nur umgekehrt) mit den 36 Grad beim Seenland 100 im Jahr 2010.
Aber auch ein solcher Lauf hält uns nicht davon ab, im kommenden Jahr weiterzumachen.

 

In diesem Sinne - alles Gute für 2014.

 

 

Ich kann nichts dagegen tun, dass ich älter werde...
Aber ich kann verhindern, dass ich mich dabei langweile!!

 

Ich wünsche allen

ein erfolgreiches Jahr 2014

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

Epilog 2013

 

Das Walking-Jahr 2013 der Laufserie „im Osten Deutschlands“ war ein turbulentes Jahr in mehrfacher Hinsicht.

Es begann mit einem Paukenschlag und endete mit einem Wermutstropfen beim Frostwiesenlauf 2014.

Der Paukenschlag

Die Wertung wurde verändert. Der Leistungsgedanke wurde abgeschafft. Die Platzwertung suchte man vergebens. Die km-Wertung, die im vergangenen Jahr liquidiert worden war, wurde wieder hereingenommen. Eine Cup-Wertung gab es nicht mehr.

Die Wertung des Neujahrslaufes 2013, die schon in der Wertung des abgelaufenen Jahres 2012 als Wertung des letzten Laufes berücksichtigt worden war, erhielt noch einmal eine Berücksichtigung als Wertung des ersten Laufes 2013. Das verstehe mal einer. Ein aktiver Walker wurde zu diesen Wertungsänderungen nie gefragt.

So kann man dann auch die Formulierung im Reglement: „Um den Fahraufwand zur Teilnahme an der WALKING-SERIE nicht zu kostenintensiv werden zu lassen,sind Veranstaltungen aus verschiedenen Regionen in den Jahresplan 2013 aufgenommen worden.“ getrost unter Ulk verbuchen.

Die Wertung des sportlichen Vergleiches war abgeschafft worden.

Die Wahrheit ist jetzt, wer jetzt noch Wert auf eine Anerkennung legt, MUSS reisen. Sonst ist ein Eintrag in die Fleißwertung (Anzahl der Teilnahmen) , gleichbedeutend auch verbunden mit einer km-Wertung, nicht möglich.

Dieses Reglement wurde allen Walkern/Nordic Walkern erst im Februar 2013 bekanntgegeben.

 

Mit dieser veränderten Wertung walkten wir weiter im Jahr 2013. Der Anfang war ja der Neujahrslauf in Lauchhammer.

Veränderungen bei den Läufen des Jahres selbst gab es einige. Der Seenlauf 100 präsentierte sich mit neuer Strecke. Start und Ziel am neuen Seehafen in Senftenberg waren eine gute Lösung. Wer als Walker/Nordic Walker allerdings auf die große Strecke ging, erreichte das Ziel bei voller Dunkelheit fast unbeachtet.

Der Foschlauf in Biehla macht es aber vor, dass es auch anders geht. Aber hier gibt es ja auch einen anderen Organisator.

Auch der Nikolauslauf brachte uns eine Streckenänderung.

Beim Wetter stellte auch Petrus manchmal seine Walkingstöcke in die Ecke und bescherte uns nicht gerade das gewünschte Wetter. So fiel der Elsterlauf völlig ins Wasser, nicht nur für uns Aktive, sondern auch für die Angehörigen und die wenigen Zuschauer. Auch das Brunnenfest als Umrahmung hatte darunter zu leiden. Der Europamarathon in Görlitz war ebenfalls eine Regenveranstaltung.

Die Krone eines Regenlaufes war allerdings der Festungslauf in Königstein. Und trotzdem, nicht nur Läufer, auch Walker sind hart im nehmen. Das letzte Aufbäumen der Sturmtage um „Xaver“ erlebten wir beim Nikolauslauf um den Senftenberger See. Es war schon heftig, was uns da abschnittsweise ins Gesicht wehte.

 

Aber die Laufserie bestand eben nicht nur aus diesen Läufen. Und so konnten wir mit dem Wetter zufrieden sein. Vielleicht auch deswegen, weil wir bei der Sparkassen Panoramatour dieses Mal vom Regen verschont blieben.

Die Sparkassen Panoramatour „Sächsische Schweiz“ wartete mit einer Neuerung, dem Etappenwalken, auf. Unverständlich an diesen Tagen war allerdings – wer die 3 Strecken des Etappenwalkens einzeln buchte und darauf verzichtete, später bei der Siegerehrung zuschauen zu dürfen, konnte 13 Euro sparen. Eigentlich wäre das einmal erklärungswürdig, zumal beim Festungslauf für den Veranstalter der Walkingserie keine Arbeit angefallen war, außer der Übernahme der Ergebnisse.

Der Erikalauf, der ein Jahr vorher seine Premiere erlebt hatte, verschwand wieder in der Versenkung. Es gab keine Wiederholung. Schade für uns auch in doppelter Hinsicht - es war eine schöne Strecke und die Leistungen auch der Walker wurden anerkannt und gewürdigt. Allerdings aus den Kreisen des Veranstalters der Walking-Serie war zu vernehmen, die Siegerehrung der Walker war ein Irrtum. Hallo? - wie soll man das nun wieder verstehen?

Da sind ja die kleinen Veranstaltungen, die von örtlichen Veranstaltern organisiert und durchgeführt werden, mit viel weniger finanzieller Mittel, eine rühmliche Ausnahme. Hier steht wirklich der Aktive im Mittelpunkt, egal in welcher Disziplin. Und seine Leistung wird auch gewürdigt, auch wenn er als Letzter ins Ziel kommt.

Deshalb hier ein ganz großes Danke an den „Schwarzenberglauf“ in Elstra und an den „Lauf um die Schafbergschanze“ in Großthiemig.

Spaß konnte man auch haben beim „Branitzer Parklauf“ oder beim „Jamnoer Seelauf“, wo ich als einziger Nordic Walker am Start war. Da hatte ich die ungetelte Aufmerksamkeit der Außenstehenden. Und wenn dann beim nächsten Lauf auch nur einer mehr mitläuft, dann wird die Presse bestimmt schreiben, beim Nordic Walking 100% mehr Teilnehmer.

Allerdings sollte hier einige Vereine und örtliche "Einrichtungen" einmal über den eigenen Tellerrand schauen und das Denkschema, "MEIN Verein, MEINE Veranstaltung, MEINE Organisation", ablegen.

Dazu nur ein Beispiel: Die rbb-Laufbewegung ist eine lobenswerte Sache. Wenn aber der "Branitzer Parklauf" sich mit den Trainingszeiten  der Laufbewegung kreuzt, dann wird für die EIGENE wöchentliche Laufbewegung medienwirksam die Werbetrommel gerührt, aber das Jahres- oder Halbjahresereignis des Parklaufes in den Medien oft nicht erwähnt. Das ist aber typisch für diese Region, für diese Stadt.

Den Wermutstropfen dieser Walking-Serie 2013 "im Osten Deutschlands" bekamen wir dann zum Frostwiesenlauf 2014 bei der Auswertung der Walking-Serie 2013 serviert. Wir hatten viele Walk-Kilometer erreicht, wir hatten dafür viele Fahr-Kilometer absolviert, wir hatten an vielen Laufveranstaltungen teilgenommen und letztendlich damit auch, entsprechend dem gültigen Reglement, das Recht erworben, bei der Jahresauswertung der Fleißwertung mit auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Das bereits abgelaufene Reglement 2013 wurde nachträglich noch kurz vor der Siegerehrung verändert und zwei der drei Drittplatzierten wurde die Ehrung in der Fleißwertung verweigert.

Auf einen eingereichten Protest zu dieser Verfahrensweise erfolgte auch nach mehr als 4 Wochen keine Antwort.

So ist das eben, wenn Anstand und sportliche Fairness der Aktiven gegenüber Arroganz und Selbstherrlichkeit unterliegen.

 

Trotzdem wünsche ich allen Nordic Walkern und Walkerinnen viel Spaß in der neuen Walking-Serie 2014.

 

 

 

Ich kann nichts dagegen tun, dass ich älter werde...
Aber ich kann verhindern, dass ich mich dabei langweile!!

 

Ich wünsche allen

ein erfolgreiches Jahr 2014

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Epilog 2013

 

Das Walking-Jahr 2013 der Laufserie „im Osten Deutschlands“ war ein turbulentes Jahr in mehrfacher Hinsicht.

Es begann mit einem Paukenschlag und endete mit einem Wermutstropfen beim Frostwiesenlauf 2014.

Der Paukenschlag

Die Wertung wurde verändert. Der Leistungsgedanke wurde abgeschafft. Die Platzwertung suchte man vergebens. Die km-Wertung, die im vergangenen Jahr liquidiert worden war, wurde wieder hereingenommen. Eine Cup-Wertung gab es nicht mehr.

Die Wertung des Neujahrslaufes 2013, die schon in der Wertung des abgelaufenen Jahres 2012 als Wertung des letzten Laufes berücksichtigt worden war, erhielt noch einmal eine Berücksichtigung als Wertung des ersten Laufes 2013. Das verstehe mal einer. Ein aktiver Walker wurde zu diesen Wertungsänderungen nie gefragt.

So kann man dann auch die Formulierung im Reglement: „Um den Fahraufwand zur Teilnahme an der WALKING-SERIE nicht zu kostenintensiv werden zu lassen,sind Veranstaltungen aus verschiedenen Regionen in den Jahresplan 2013 aufgenommen worden.“ getrost unter Ulk verbuchen.

Die Wertung des sportlichen Vergleiches war abgeschafft worden.

Die Wahrheit ist jetzt, wer jetzt noch Wert auf eine Anerkennung legt, MUSS reisen. Sonst ist ein Eintrag in die Fleißwertung (Anzahl der Teilnahmen) , gleichbedeutend auch verbunden mit einer km-Wertung, nicht möglich.

Dieses Reglement wurde allen Walkern/Nordic Walkern erst im Februar 2013 bekanntgegeben.

 

Mit dieser veränderten Wertung walkten wir weiter im Jahr 2013. Der Anfang war ja der Neujahrslauf in Lauchhammer.

Veränderungen bei den Läufen des Jahres selbst gab es einige. Der Seenlauf 100 präsentierte sich mit neuer Strecke. Start und Ziel am neuen Seehafen in Senftenberg waren eine gute Lösung. Wer als Walker/Nordic Walker allerdings auf die große Strecke ging, erreichte das Ziel bei voller Dunkelheit fast unbeachtet.

Der Foschlauf in Biehla macht es aber vor, dass es auch anders geht. Aber hier gibt es ja auch einen anderen Organisator.

Auch der Nikolauslauf brachte uns eine Streckenänderung.

Beim Wetter stellte auch Petrus manchmal seine Walkingstöcke in die Ecke und bescherte uns nicht gerade das gewünschte Wetter. So fiel der Elsterlauf völlig ins Wasser, nicht nur für uns Aktive, sondern auch für die Angehörigen und die wenigen Zuschauer. Auch das Brunnenfest als Umrahmung hatte darunter zu leiden. Der Europamarathon in Görlitz war ebenfalls eine Regenveranstaltung.

Die Krone eines Regenlaufes war allerdings der Festungslauf in Königstein. Und trotzdem, nicht nur Läufer, auch Walker sind hart im nehmen. Das letzte Aufbäumen der Sturmtage um „Xaver“ erlebten wir beim Nikolauslauf um den Senftenberger See. Es war schon heftig, was uns da abschnittsweise ins Gesicht wehte.

 

Aber die Laufserie bestand eben nicht nur aus diesen Läufen. Und so konnten wir mit dem Wetter zufrieden sein. Vielleicht auch deswegen, weil wir bei der Sparkassen Panoramatour dieses Mal vom Regen verschont blieben.

Die Sparkassen Panoramatour „Sächsische Schweiz“ wartete mit einer Neuerung, dem Etappenwalken, auf. Unverständlich an diesen Tagen war allerdings – wer die 3 Strecken des Etappenwalkens einzeln buchte und darauf verzichtete, später bei der Siegerehrung zuschauen zu dürfen, konnte 13 Euro sparen. Eigentlich wäre das einmal erklärungswürdig, zumal beim Festungslauf für den Veranstalter der Walkingserie keine Arbeit angefallen war, außer der Übernahme der Ergebnisse.

Der Erikalauf, der ein Jahr vorher seine Premiere erlebt hatte, verschwand wieder in der Versenkung. Es gab keine Wiederholung. Schade für uns auch in doppelter Hinsicht - es war eine schöne Strecke und die Leistungen auch der Walker wurden anerkannt und gewürdigt. Allerdings aus den Kreisen des Veranstalters der Walking-Serie war zu vernehmen, die Siegerehrung der Walker war ein Irrtum. Hallo? - wie soll man das nun wieder verstehen?

Da sind ja die kleinen Veranstaltungen, die von örtlichen Veranstaltern organisiert und durchgeführt werden, mit viel weniger finanzieller Mittel, eine rühmliche Ausnahme. Hier steht wirklich der Aktive im Mittelpunkt, egal in welcher Disziplin. Und seine Leistung wird auch gewürdigt, auch wenn er als Letzter ins Ziel kommt.

Deshalb hier ein ganz großes Danke an den „Schwarzenberglauf“ in Elstra und an den „Lauf um die Schafbergschanze“ in Großthiemig.

Spaß konnte man auch haben beim „Branitzer Parklauf“ oder beim „Jamnoer Seelauf“, wo ich als einziger Nordic Walker am Start war. Da hatte ich die ungetelte Aufmerksamkeit der Außenstehenden. Und wenn dann beim nächsten Lauf auch nur einer mehr mitläuft, dann wird die Presse bestimmt schreiben, beim Nordic Walking 100% mehr Teilnehmer.

Allerdings sollte hier einige Vereine und örtliche "Einrichtungen" einmal über den eigenen Tellerrand schauen und das Denkschema, "MEIN Verein, MEINE Veranstaltung, MEINE Organisation", ablegen.

Dazu nur ein Beispiel: Die rbb-Laufbewegung ist eine lobenswerte Sache. Wenn aber der "Branitzer Parklauf" sich mit den Trainingszeiten  der Laufbewegung kreuzt, dann wird für die EIGENE wöchentliche Laufbewegung medienwirksam die Werbetrommel gerührt, aber das Jahres- oder Halbjahresereignis des Parklaufes in den Medien oft nicht erwähnt. Das ist aber typisch für diese Region, für diese Stadt.

Den Wermutstropfen dieser Walking-Serie 2013 "im Osten Deutschlands" bekamen wir dann zum Frostwiesenlauf 2014 bei der Auswertung der Walking-Serie 2013 serviert. Wir hatten viele Walk-Kilometer erreicht, wir hatten dafür viele Fahr-Kilometer absolviert, wir hatten an vielen Laufveranstaltungen teilgenommen und letztendlich damit auch, entsprechend dem gültigen Reglement, das Recht erworben, bei der Jahresauswertung der Fleißwertung mit auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Das bereits abgelaufene Reglement 2013 wurde nachträglich noch kurz vor der Siegerehrung verändert und zwei der drei Drittplatzierten wurde die Ehrung in der Fleißwertung verweigert.

Auf einen eingereichten Protest zu dieser Verfahrensweise erfolgte auch nach mehr als 4 Wochen keine Antwort.

So ist das eben, wenn Anstand und sportliche Fairness der Aktiven gegenüber Arroganz und Selbstherrlichkeit unterliegen.

 

Trotzdem wünsche ich allen Nordic Walkern und Walkerinnen viel Spaß in der neuen Walking-Serie 2014.

 

 

Laufberichte 2014 

 

 

9. Februar 2014
(12.Frostwiesenlauf in Burg)

Für mich ist es die Eröffnung meiner persönlichen Walksaison nicht. Das Trainingswalken hat schon in diesem Jahr stattgefunden.

Da ich den „Run4one Neujahrslauf in Lauchhammer" ausgelassen habe (wird auch so bleiben), ist das hier das erste offizielle Treffen unter Walkfreunden.
Als Ortskundiger bin ich wie immer rechtzeitig losgefahren und bekomme noch einen Parkplatz vor Ort. Anmeldung und Sachen vorbereiten sind schnell erledigt, und so habe ich noch genügend Zeit, nach Bekannten Ausschau zu halten. Sie treffen auch bald ein und es ergeben sich erste Gespräche über alles Mögliche.
Auch mein Leki-Pad, das ich beim Nikolauslauf unterwegs gefunden hatte, findet wieder dabei seinen rechtmäßigen Besitzer - so klein ist die Welt.

Vor dem Lauf  findet traditiongemäß die Auswertung der Walking-Serie des vergangenen Jahres statt. Die km-Wertung bringt mir einen Platz ganz oben auf dem Siegertreppchen, bei der Ehrung der Fleißwertung werden Volkhard und ich ausgegrenzt. Aber dazu habe ich schon an anderer Stelle geschrieben.
Ein Armutszeugnis für den Veranstalter der Serie.

Auch gibt es für die kommende Serie höhere Startgebühren, die vom Veranstalter mit höheren Mieten und höheren Treibstoffkosten UND dem Wegfall der Transpondermiete begründet werden. Hier werden wir in doppelter Hinsicht zur Kasse gebeten - denn die Treibstoffkosten haben wir auch. Vielleicht ist eine andere Überlegung auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Sehr viele Läufer und Walker sind in der Vergangenheit auf einen eigenen Transponder umgestiegen um die hohen Mietkosten bei vielen Teilnahmen zu vermeiden. Jetzt sind die Transpondermieten für ALLE wieder in den erhöhten Startgebühren versteckt, da der eigene jetzt zwischen allen Urkunden nutzlos an der Wand hängen darf. Über die unterschiedliche Bewertung vergleichbarer Streckenlängen kann man auch einmal nachdenken.

Ich habe mich heute für die 10 km angemeldet.
Die Startaufstellung ist wieder am Tiergehege.
Aber liebe Läufer - wenn Ihr Euch schon immer beschwert, dass die „bösen, bösen" Walker Euch mit den Stöcken behindern, dann kommt doch bitte rechtzeitig zum Start. Dann wissen nämlich auch wir Walker, wenn für das Läuferfeld Schluss ist und wir endlich starten können, ohne von den Läufern behindert zu werden - so kann man es auch sehen.

Der Streckenverlauf ist wie in den vergangenen Jahren - Weidenweg -> Ringchaussee -> Willischzaweg -> Kaupen -> Nordumfluter -> Buschmühle ->Ringchaussee -> und bis zum Ziel nocheinmal den Weidenweg.
Das Wetter ist für diese Jahreszeit das ideale Laufwetter -+ 6 Grad und ein Mix aus Sonne und Wolken. Die Strecke ist trocken. So kann ich zügig loslaufen. Es ist, wie auch gedacht, ein Saisonauftaktstrainingslauf. Die Zeit spielt eine untergeordnete Rolle, zumindest für mich. Andere sehen das gaaaaanz anders - sollen sie, wenn es sie glücklich macht.

Der Verpflegungspunkt nach dem Zieldurchlauf behindert dieses Jahr nicht mehr. Die angekündigte mobile Dusche entpuppt sich als ein Gartensprüher in einem nach vorn und unten offenen Zeltüberbau. Ich vermeide es zu testen, ob überhaupt warmes Wasser zur Verfügung steht.

So sage ich dem Frostwiesenlauf 2014 „Ade" und weiß schon jetzt, dass mich nicht alle Läufe dieser Walking-Serie sehen werden.

 
 
Frostwiesenlauf in Burg/Spreewald
 

Das ist super: So viele Menschen auf den angebotenen Strecken unterwegs, die entwender liefen, walkten oder per Nordic Walking sich selbst oder im Vergleich mit anderen einen Wettkampf boten.
Ich hatte mich für 10km Nordic Walking angemeldet.
Das Parken war vor Ort kein Problem, eine große Wiese stand den vielen Autos zur Verfügung, schnell wurde man eingewiesen. Die Anmeldung ging trotz der vielen Teilnehmer fix. Nur... naja die Damenschlange war wie meist sehr lang, daher kam ich als eine der letzten an den Start. Die Strecke war gut ausgeschildert, an entscheidenden Punkten standen Ordner. Ich versuchte, den Wolfgang irgendwie einzukriegen, aber da ist beim Nordic Walking schon ne Grenze, zumal er viel grössere Schritte macht und wohl weit vor mir los zog. Also konzentrierte ich mich
a) auf Landschaft
b) auf die Technik der anderen.
Fazit:
a) war wunderschön und b) nunnnjaaa- also ich zog an vielen vorbei und muss zugeben, nur zwei waren darunter,bei denen ich als Trainerin nichts zu kritisieren gehabt hätte. Ich hoffe natürlich, weit vorne liefen die, die die Technik drauf haben. Effektiven Stockeinsatz sah ich so gut wie nie. Leider.
Trotzdem: Prima überhaupt mitzumachen.

Ich knipste auch einige Fotos mit meinem Handy, musste dann natürlich "Gas geben", um etwas weiter nach vorn zu gelangen. Intervalltraining sozusagen.

Ich wollte 1:45 schaffen, naja, keine Traumzeit, aber es ist Februar und so - 1:42 brutto wurde es.
(MaBa)
 
 
 
 
 

22.März 2014
(5.  Schneeglöckchenlauf in Ortrand)

 

Es ist ein relativ junger Lauf, der „5. Schneeglöckchenlauf" hier in Ortrand. Aber wenn die Entwicklung weiter so anhält, wird es mal ein ganz großer - ein großer ist es jetzt schon.

Die Wetterankündigung für diesen Tag ist ein - „na ja". Hoffen wir einmal, dass wir von dem schlechten Teil der Prognose verschont bleiben.

Vorbereitung und Ausschreibung ließen keine Fragen offen. Wirklich keine? Den Lacher erntete ein Radfahrer, der die 110 km absolvieren wollte, die aber erst ein Tag später an der Reihe waren.
Heute waren erst einmal wir Läufer und Walker dran.

Die Anmeldung ging auch reibungslos. Wer rechtzeitig kam, hatte keine oder nur eine geringe Wartezeit, bis er seine Startnummer in Empfang nehmen konnte. Für die Vorbereitung danach standen die Räume der „Pulsnitzhalle" zur Verfügung. Allerdings wird man sich hier seitens des Ausrichters etwas einfallen lassen müssen, wenn die Teilnehmerzahlen in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

Wir Walker / Nordic Walker starten um 11:05 Uhr, nach den Läufern. Darauf wird bei der Startaufstellung mehrmals hingewiesen. Das hat den Vorteil, dass uns die Läufer nicht behindern können und zwischen unsere Stöcke laufen. Sonst müssten ja SIE aufpassen. Sehen wir es doch einmal so.
Die 6 km Walker waren schon eine halbe Stunde früher gestartet. Die 10 km und 15 km Walker starten gemeinsam. Irgendwann auf der Strecke werden wir uns schon trennen. Ich bin bei den 10 km Walkern gemeldet.

Ich stehe mit in der ersten Startreihe und kann die Sportfreunde zählen, die mich noch überholen werden. Zwei Hände reichen dazu aus. Vor mir läuft, nein walkt, ein Sportfreund in einem roten Radfahrertrikot und Radlerhosen. Er bringt wieder den verpönten WaLau-Mix (Walken mit Laufeinlage) in Erinnerung. Immer, wenn nach ca. 20 - 30 m seine Walkgeschwindigkeit nicht ausreicht, um mit den Walkern Schritt zu halten, verfällt er in einen Laufschritt. Warum hat er sich dann nicht gleich bei den Läufern angemeldet?
Liebe Freunde des RSC Bad Liebenwerda, wenn Ihr schon einen Radfahrer zu uns delegiert und ihm auch noch Walkingstöcke in die Hand drückt, dann bringt ihm doch auch bitte die Grundlagen des sauberen Nordic Walkens bei - dem walkenden Läufer (oder laufenden Walker?) mit der Startnummer 1455.

Als wir uns von den 15 km Walkern trennen, dürfte ich keinen Teilnehmer vor mir haben. Schneller waren zu diesem Zeitpunkt nur wenige 15 km Walker, aber die laufen jetzt eine andere Strecke. Und trotzdem sehe ich bald darauf vor mit ein weißes Trikot. Hat sich also doch ein Walker zwischen die Läufer am Start  geschummelt.
Ich gebe ihm hier einen Altersbonus. Ein Sportler, der in diesem Jahr das 8. Lebensjahrzehnt vollendet hat oder noch vollendet, verdient meine Hochachtung. Er darf auch mal schummeln, hätte sowieso keine Konkurrenz zu fürchten, zumindest nicht bei diesem Lauf.

Beim km 5 überhole ich ein violettes Trikot, noch eine Schummlerin, auch ohne Stöcke. Und wieder zwischen den Läufern beim Start versteckt, die Startnummer 1362 und dann noch aus Berlin.
Eine solche Auffassung von einem sauberen Walken war doch die Ursache, dass von den Veranstaltern der Leistungsgedanke bei Veranstaltungen gestrichen wurde. Die Kontrolle der Sauberkeit des Walkens war einfach nicht mehr gegeben.

Eine Walkerin überholt mich. Und dann sehe ich sie vor mir, die beiden „Perlen" dieses Laufes. Ich laufe an ihnen vorbei, obwohl sie mich nie überholt hatten. Sie zeigen auch jetzt bei 7,5 km eine erstaunliche Frische.
Ja ich weiß, das liegt nur an der Kosmetik.
Bei diesem Abstand, den sie am Start schon gehabt haben müssen, weil sie vorher auch freien Streckenabschnitten nie vor mir zu sehen waren, stellt sich die Frage: WANN und WO sind sie gestartet? Hier kommt die Vermutung auf, dass diese Beiden den offiziellen Startstrich an diesem Tag nie passiert haben.
Auch hätten sie ja als mitlaufende Nordic Walkerinnen beim Start der Läufer bemerkt werden müssen - die beiden „Perlen" des Tages mit den Startnummern 1351 und 1369 aus Großröhrsdorf. Sollen sie glücklich werden, mir ihrer zu Unrecht erworbenen Platzierung.

Das Ziel ist noch nicht erreicht, da wird uns Petrus böse, weil wir die Danksagung für das bisherige Laufwetter an ihn vergessen haben. Die letzten 1 ½ km schickt er uns Starkregen und viel Wind.
Auch da müssen wir durch, wir sind ja Nordic Walker. Dann kommt noch die ½ Runde auf dem Sportplatz und wir laufen in der „Pulsnitzhalle" ein.

Die neue Schneeglöckchenmedaille, die wir bekommen, ist gut gelungen. Etwas Flüssigkeit, ein paar Salzbrezeln und der halbe Liter „Erdinger alkoholfrei" runden den Lauf ab.

Der Abschluss hier ist dann Duschen, Sachenwechsel, die Urkunde empfangen und dann im Regen zurückfahren.

Fazit des Tages:
Es war eine gelungene abwechslungsreiche Veranstaltung. Die Vorbereitung und Absicherung war ohne Beanstandungen. Dafür allen Beteiligten und auch den Organisatoren ein ganz großes Danke. Im nächsten Jahr hole ich mir dann ein gelbes Glöckchen.
Die negativen Aspekte des Laufes sollen die Beteiligten mit sich selbst ausmachen - wenn sie dazu in der Lage sind.

 

 

29.  März 2014
(47.  Branitzer Parklauf in Cottbus)

Ich schaue aus dem Fenster - dicker Nebel. Aber der Wetterbericht verspricht noch für heute viel Sonne. Hoffentlich kommt sie dann nicht zu spät.
Heute findet der Branitzer Parklauf statt und ich will dorthin.
Als ich losfahre lichtet sich der Nebel etwas, als ich in Branitz ankomme, ist er noch weniger geworden. Dann wird ja die Sonne noch kommen. Die Temperatur ist jetzt schon laufmäßig.
Es hat auch schon anderes Wetter hier gegeben.

Die Anmeldung ist schnell erledigt. Auf dem Sportplatz treffe ich schon einen Mitwalker - Horst, ein alter Bekannter. Auf dem Parkplatz kommt mir noch Siegfried entgegen, wir kennen uns auch schon eine „Walk"-ewigkeit. Also bin ich hier nicht der einzige Nordic Walker. Auch das hat es schon hier gegeben.
Das Sportplatzgelände füllt sich langsam mit den vielen Läufern, die sich trotz der verminderten Bekanntgabe durch die Medien hier eingefunden haben. Der Branitzer Parklauf, und dieser hier ist der 47., ist inzwischen auch schon ein Klassiker geworden.
Aber es gibt, und das ist für die Region typisch, immer noch dieses stark ausgeprägte Ressortdenken mit einem engen Horizont.
Die führende Regionalzeitung bewirbt diese Laufveranstaltung erst einen Tag vorher. Wer hier aktiv sein könnte, und sein Wochenende schon verplant hat, kommt eben nicht.
Der regionale Sender, der seine „rbb-Laufbewegung" am Laufen halten will, unterschlägt diese Veranstaltung vollständig. Es weist aber auch noch am Lauftag NUR auf SEINEN Lauf hin. Ich höre diese/seine Werbung auf der Fahrt zum Sportplatz.
Aber auch hier, in Vorbereitung auf die kommenden Minuten, wird durch den Stadionsprecher des Veranstalters auf den Spendenlauf in Cottbus am 26. April hingewiesen.
Ja geht es denn noch? Am 26./27. April findet der Spreewaldmarathon statt, DAS Laufereignis der Region. Am 26. April findet aber auch der Crosslauf auf der Bärenbrücker Höhe statt. 3 Laufveranstaltungen zeitgleich in einem Umkreis von ca. 25 km ! Also wer wird dann wo laufen? Hat man das bei der Planung einmal berücksichtigt? War wieder der eigene Tellerrand zu hoch? Liebe Veranstalter oder besser, lieber Stadtsportbund, findet Euch für kommende Planungen und stimmt Euch ab. Dann braucht ein Herr Wernicke in der LR nicht rumzujammern, dass die Sportvereine den Bach runter gehen. Schuld sind die Sportpolitiker dieser Stadt selbst. Und jetzt erst einmal genug gemeckert - musste aber einmal gesagt werden.

Wir haben heute eine neue Streckenführung. Die Seerunde fällt weg. Die Kastanienallee wird nur ein kurzes Stück genutzt. Die Strecke im Branitzer Park wurde erweitert. Ich finde, es ist eine gute Lösung.
Der Start findet auf dem Sportplatz statt. Wir stellen uns hinter den Läufern auf, oder besser, wir warten, bis sie an uns vorbeigelaufen sind. Und dann greifen wir mit in das Geschehen ein. 6 Walker und Walkerinnen, mit und ohne Stöcken - das sind 20 % mehr, als beim letzten Lauf. Wir laufen durch das hintere Tor vom Sportplatzgelände. Der Stolperstein in der Mitte des Tores wird durch einen lebenden Sicherungspfosten entschärft. Wer jetzt denkt, Nordic Walking ist eine gemütliche Bewegungsform, hat uns noch nicht gesehen. Es wird gleich auf Tempo gedrückt. Das ist auch dem Nebel zuviel, die Sonne gewinnt mit ihm das Duell.
Das Stück Kastanienallee ist schnell passiert und wir laufen im Branitzer Park. Es läuft sich hier einfach gut. Das Branitzer Schloss, die Teiche im Park, die Pyramiden, ja selbst ein Stück vom Tierpark sehen wir mit. Nur die Vegetation steckt hier noch in den Schuhen, aber das kann man ja später nachholen.
Da unser Tempo nicht gerade gering ist, überholen wir sogar Läufer, nicht viele, aber immerhin. Wir fädeln uns wieder auf die Startstrecke ein und laufen dem Sportplatz entgegen. Die letzten 200 Meter werden wieder ein Walksprint. Nein - ich will mich heute nicht überholen lassen. Auch Nordic Walking kann zum Kampfsport werden. Noch eine Rechtskurve, noch 20 Meter und dann ist der Lauf vorbei. Ich belege bei den Läufern, bei denen ja die Walker / Nordic Walker mitgewertet werden, den 2. Platz. Aber ich weiß auch, dass der Erstplatzierte allein auf dem Treppchen stehen wird, weil wir bei der weiteren Auswertung wieder Walker sind - und die dürfen sich das Siegertreppchen nur anschauen.

Was jetzt noch kommt, fasst man unter dem Begriff „Warten" zusammen. Duschen und Sachenwechsel und Warten. Etwas Flüssigkeit auffüllen und Warten. Na gut, auch etwas Essen und Warten. Die ganze Prozedur der vielen Siegerehrungen erleben und Warten. Und dann bekommen wir endlich, häppchenweise, unsere Urkunden ausgehändigt - fast 2 Stunden nach dem Zieldurchlauf. Dazu kommt noch die räumliche Enge mit den Versorgungspunkten auf der Veranda des Sportlerheimes. Hier ist für den Veranstalter noch oder wieder großer Nachholebedarf.

Als der Branitzer Parklauf mit wenigen Aktiven begann, hat das alles noch gereicht. Aber mit einer steigenden Zahl von Aktiven ist hier ein Überdenken des aktuellen Konzeptes notwendig.

Und trotzdem - es war ein etwas anstrengender, aber schöner Lauf. Die Ausschilderung der Strecke, die Einweisung und Absicherung durch die Streckenposten war optimal.
Dazu ein Danke, auch im Namen der anderen Walker / Nordic Walker.

Wir sehen uns beim 48. Branitzer Parklauf wieder.

 

 

12.  April 2014
(13.  Bergheider See-Lauf in Lichterfeld)

Der Wetterbericht verspricht uns Laufwetter - nicht zu kalt, nicht zu warm und nicht zu windig. Für den Bergheider See-Lauf mit seinem längeren freien Streckenabschnitt ist es genau das Richtige für uns. Was nicht ganz zum heutigen Tag passt, ist der versprochene Nebel zwischendurch. Aber der muss ja nicht überall sein - hoffe ich.
Es wird auch wieder einer der kleinen Läufe werden, von der Anzahl der Läufer und Walker her.


So kommt es dann auch. Wir sind 15 Walker und Nordic Walker, die sich am Start einfinden. Das sind 6 Walker mehr als im vergangenen Jahr, eine schöne Steigerung für die Statistik.


Gestartet wird wie immer nach den Läufern. 6 km ist die Streckenlänge, da kann man gleich von Anfang an auf Tempo gehen, ohne sich dann am Schluss verausgabt zu haben.
Die Streckenführung ist auch nicht verändert worden: Nach dem Start vom Sportplatzgelände ein Stück Radweg, dann ein Stück bewachsenes ehemaliges Kippengelände und danach die große freie Strecke bis zum Wendepunkt und das Ganze wieder zurück - das Ganze, bis auf den Anfangs- und Endabschnitt sehr übersichtlich.


Da fällt es wieder auf, wenn der vor uns laufende „Radsportler" (wie er sich später selbst bezeichnen wird) keine Bodenunebenheit, keine selbst so kleine Pfütze auslassen wird, um darüber hinwegzuspringen und um die nächsten Schritte im Laufschritt absolvieren zu können. Hatten wir doch schon beim Frostwiesenlauf bei ihm gesehen. Auch vorhandene Kurven lässt er laufschrittmäßig nicht aus.
Mit seinem unsauberen Laufstil wird er auf dem letzten Kilometer noch ca. 300 m !!! auf die vor ihm Walkenden gutmachen und sie auch noch überholen. Später wird er ihnen unterstellen, dass sie selbst Schuld sind, dass sie überholt wurden, weil sie langsamer geworden sind. Ein Mensch mit einem übersteigerten Geltungsbedürfnis - der laufende Walker mit der Startnummer 393.


Dann ist das Ziel da. Ich kann zufrieden sein, bin 8 min schneller, als im vergangenen Jahr.
Nun zwischendurch noch etwas laufen und dann kann der Spreewaldmarathon in 14 Tagen kommen.


Nach dem Lauf gibt es dann wie üblich die Teinahmeurkunde, dieses Mal in veränderter Aufmachung. Gefällt mir gut.
Der Tee an der „Eimerbar" schmeckt auch zum Abschluss. „Eimerbar"? - nein, keine Kritik. Ist nur ein Beispiel, dass auch bei kleinen Veranstaltungen eine effektive Versorgung gewährleistet werden kann.


Dafür und an die vielen Helfer an der Strecke ein Dankeschön.

Und der Nebel vom Anfang hatte uns auch verschont.

 

 

 26. April 2014
(22. Frühjahrscross auf der Bärenbrücker Höhe)

 

Ich habe wieder die Walkingstöcke eingepackt. Auf dem Programm stehen heute die ... (ja wieviel km eigentlich?). Aus der Ausschreibung war nicht so richtig ersichtlich, ob die Nordic Walker mit eingeplant sind, und wenn ja, wieviel km sie dann auch walken können. Bei der telefonischen Nachfrage kam dann das - Ja, wir dürfen. Alles Andere war dann eine Vor-Ort-Klärung.

Der Austragungsort ist bekannt, fahre ich doch oft daran vorbei. Aber auch zu Fuß kenne ich die Bärenbrücker Höhe. Die Höhe ist dann auch erreicht. Vor mir fährt die Feuerwehr, also schließe ich mich an. Sie wird mich schon zum Start führen.  Ganz so weit darf ich dann doch nicht hinterherfahren. Ich parke aber in Sichtweite von Start und Ziel.

Der Lautsprecher weist uns ständig zum Ort der Anmeldung hin. Also kann hier nichts falsch gemacht werden. Ich habe jetzt die Möglichkeit, mich in 2,5 km Schritten für eine Laufstrecke zu entscheiden. Ich nehme die goldene Mitte -7,5 km, das sind drei Runden. Nach der Anmeldung darf ich dann auch gleich ein T-Shirt, als Erinnerung an diesen Lauf, in Empfang nehmen.

Bis hierher war das alles kostenlos. Tja liebe Freunde vom Spreewaldmarathon, wenn ich mich heute bei Euch angemeldet hätte, wäre ich schon um 34 Euronen leichter geworden, allein nur um mitlaufen zu dürfen - natürlich ohne T-Shirt.

09:30 Uhr erfolgt dann der Start für den Schnupperlauf 2,5 km - und es ist wirklich ein Schnupperlauf. Hier ist alles vertreten - die Enkel, die Kinder, die Erwachsenen, der Hund, der Buggy. Und so zieht sich dann auch das Feld auseinander. Mitmachen ist hier das Ausschlaggebende. Die Krönung dieses Laufes ist aber ein ganz kleiner Mann. Ich weiß nicht, ob er überhaupt schon über jeden Tischrand schauen kann. Er läuft mit seinem Vater. Und obwohl er für sich nur allein läuft, lässt er einen Großteil des Feldes hinter sich. Ich glaube, wir werden ihn noch oft sehen.

10:15 sind dann alle übrigen Läufer an der Reihe. Wir Nordic Walker stellen uns wieder hinten an, damit die Läufer uns nicht stören. Ich zähle allerdings nur 6 Stöcke, Stöcke - keine Paare. Und so sind wir dann die einsamen Rufer in der Walking-Wüste.
Ja, lieber Veranstalter ein klein wenig mehr Öffentlichkeitsarbeit, und es würden bestimmt auch mehr Nordic Walker am Start sein. Aber es wird ja auch noch den 23. Frühjahrscross geben, also bis dahin fleißig die Schularbeiten machen.

Die Strecke ist abwechslungsreich, mal Sonne, mal Schatten. Ein paar kleine Höhenunterschiede sind dabei. Die 20 m Betonplatten fallen kaum auf, es kann ohne Pads gelaufen werden. Die Flüssigkeitsergänzung unterwegs ist an der richtigen Stelle. Und die vielen Zuschauer im Zielbereich runden das Ganze ab. Es ist ein Lauf, der gefällt. So absolviere ich ich meine 3 Runden. Die Zeit ist dabei für mich Nebensache, ich bin aber zufrieden.
Der zweite Nordic Walker kommt dann auch ins Ziel.
Und dann ist noch SIE, eine kleine Frau (von der Körpergröße her). Sie läuft allein als Nordic Walkerin die 15 km. Sie kommt nach 6 Runden allein ins Ziel und wird vergessen. Die Zeitnahme ist schon abgebaut, sie wird auch nicht mehr registriert und erscheint auch nicht mehr in der Ergebnisliste. Dabei ist sie, als letzte Aktive auf der Strecke, die Beste des Tages.
Lieber Veranstalter, lasst nicht zu, dass so etwas wieder passiert.

Nach dem Lauf nutze ich die vorsorglich mitgenommene Wasserreserve zur „kleinen Wäsche", wechsle das T-Shirt und genieße noch die Kalorienauffüllung aus der Gulaschkanone.

Das Fazit des Tages:
Es war ein schöner Lauf, die Streckenorganisation ohne Mängel.
Mein Danke an alle mit der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten.
Das Wetter spielte mit. 
Die Inanspruchnahme, nicht nur durch die Aktiven, war gut.

Es ist eine Veranstaltung, die auch weiterhin Zukunft hat. Nur dann ist der organisatorische Bereich gefordert.

 

 

 

27.April 2014
(12. Spreewald-Marathon 10 km Walken/Nordic Walken)

 

Der Wetterbericht hatte wieder Recht - heiter bis wolkig, am Anfang noch nebelig trüb - aber kein Regen, nur etwas frisch. Aber gestern war es ja ebenso. Und die Temperaturen werden noch steigen.

Der gestrige Tag macht sich nicht mehr bemerkbar. Es waren ja auch nur 7,5 km und heute wird es davon noch 1/3 mehr, allerdings auf einem total ebenen Parcour.

Und so treffe ich dann in Burg ein - wie immer rechtzeitig.
Meinen Parkplatz nutze ich auch wieder - Schwarzer Hund auf gelbem Grund - also bei „Netto„. Von hier bis zum Start und Ziel sind es ja nur noch ca. 500 m.
Rucksack und Stöcke werden gleich mitgenommen und dann ab zur Anmeldung.

Ich hole mir meine Startnummer ab. Auch hier wieder die kleine Enttäuschung angesichts des Startgeldes. Ich „löhne" 17 Euro für die kommenden 10 km. Die doppelte Summe wäre es gestern geworden, wenn ich gelaufen wäre, aber das hatte ich mir verkniffen. Aber wenn die 10 km vorbei sind, ist auch diese Veranstaltung abgehakt.

Meine Sachen deponiere ich wieder an der Kaffeebar, wie im vergangenen Jahr. Die Mädels dort sind ja auch in Ordnung.

Ich laufe wieder die einzelnen Stellplätze ab, treffe wieder Bekannte. Der Moderator hat langsam Museumswert - ADI, ein uralter Bekannter. Im geistigen Fahrwasser des Veranstalters versucht er nebenbei, uns Walkern/Nordic Walkern zu vermitteln, dass wir NUR VOLKSSPORTLER sind. Deshalb werden wir bei den Startgeldern mit den Läufern gleichgestellt, haben aber sonst für den Veranstalter nur meine Quotenfunktion. Seine Definition der Walker hätte er sich sparen können.

Die Minuten vor dem Start, ohne Stress, ohne Verpflichtungen gehören hier dazu - und ich genieße sie. Dabei vermeide ich auch, das Mißverhältnis zwischen sanitären Einrichtungen und Bedürftigen vor dem Start zu vergrößern. Wenn ich die Warteschlange sehe, weiß ich, dass Einige nicht pünktlich den Start erreichen werden.
Schnell noch ein paar Lockerungsübungen und etwas Einlaufen und dann ist die Startzeit auch schon wieder heran.

Wir starten wieder 5 Minuten nach den Läufern. Wir, das sind 190 Walker/Nordic Walker - etwas weniger als im Vorjahr.

Ich ordne mich wieder sofort im vorderen Feld ein. Dabei weiß ich, dass ich mich noch oft überholen lassen muss. Aber ich gehe erst einmal dem Gedränge hinter mir aus dem Weg.
Auch wenn die erreichte Zeit keine Rolle mehr spielt, dieses persönliche „du musst„, möchte ich doch heute im vorderen Viertel ankommen. Ich fühle mich einfach gut.
Ich weiß auch wieder, ich laufe diese 10 km in Burg. Ich laufe bei bestem Laufwetter. Ich laufe bei einer phantastischen Kulisse in diesem Spreewald. Ich bekomme wieder den Beifall der vielen Einheimischen und Besucher. Und dann ist er wieder da, dieser verdammte Ehrgeiz. Und du läufst und du kämpfst um Deine Zeit.
Der Pulk der „Jungen" hat sich gleich nach dem Start abgesetzt - ist ja auch normal. Ich weiß nicht, wieviel es waren. Ich schließe zu einer Walkerin auf, wir laufen ein paar Kilometer zusammen. So ungefähr nach 8 km muss ich sie dann auch ziehen lassen. Dann werde ich noch einmal überholt, eine Nordic Walkerin mit großen, raumgreifenden Schritten. Das macht sie mit mir fast jedes Jahr, bleibt aber dieses Mal immer in Sichtweite.
Ein kurzer Blick zurück, und dann sehe ich noch dieses Grüppchen näher kommen. Nein - die nicht auch noch.
Die letzten Reserven werden ausgespielt. Das Ziel in Sichtweite macht alles leichter.
Die letzten Schritte, ich weiß, es ist geschafft, alle Anstrengung fällt ab und dann ist das Ziel da.
Der Spreewald-Marathon ist vorbei. Ich bekomme die obligatorische „Gurke am Band„ und gehe langsam an die Endzeit-Bar. Na klar - das „Krombacher Weizen alkoholfrei„ ist jetzt auch ein MUSS. Auch das zweite passt noch rein.
Ich hole mir meine Urkunde ab, sehe die Zeit - wow. Es ist die beste Zeit, die ich bisher in Burg gelaufen bin. Gegenüber 2012 habe ich mich um 12 Hundertstel !!!!!!! verbessert. Ich bin als 19. von allen 190 ins Ziel gekommen. Was will ich noch mehr - mein 72. morgen kann kommen. J
Ein paar Gespräche noch mit alten und neuen Bekannten. Einige werde ich davon bei anderen Veranstaltungen wiedersehen.
Ich suche die Duschmöglichkeit auf und verzichte !
Was hier den Aktiven angeboten wird ist unterstes Niveau. Es passt sich nahtlos an eine der Möglichkeiten  vom Frostwiesenlauf an.

Es hat auch an manchen Stellen den Anschein, dass hier nur der Gewinn und ein Statement in der Presse und nicht die Aktiven im Mittelpunkt stehen. Der Clou dabei sind dann die geforderten 2,50 Euro für eine Fassbrause an einer Versorgungseinrichtung - mehr Nepp geht nicht.

Trotzdem an dieser Stelle ein ganz großes Danke an die vielen kleinen und großen Helfer neben der Strecke, die Betreuer an den Verpflegungsständen, die Absperrposten, die Mädchen mit den Gurken am Band, die Cheerleaders, die Verantwortlichen der Stände im Start- und Zielbereich (natürlich nicht allen) und die Zuschauer.

 

 

 25.Mai 2014
(35. Elsterlauf in Bad Liebenwerda)

Es gibt etwas ganz Neues in der Medienlandschaft.
Nach dem Abstieg in die 3. Liga sind die Spieler von Energie Cottbus nicht mehr das Zugpferd der Region. Und plötzlich erinnert man sich auch wieder, dass es auch noch andere Sportarten in der Region gibt.

Seit einer Woche werden wir regelmäßig darauf hingewiesen, dass in Bad Liebenwerda ein Brunnenfest stattfindet und dass zu diesem Brunnenfest auch der Elsterlauf gehört. Soviel Aufmerksamkeit hatte die „Lausitzer Laufserie" noch nie in den Medien.
Allerdings muss diese massive Art der Bewerbung nicht die Ohren von „lausitz-timing", dem Verantwortlichen für Anmeldung, Zeitnahme und Urkundenausgabe, erreicht haben. Sonst hätte man sich hier schon Gedanken bei der Vorbereitung machen können - nicht nur können, sondern auch müssen. Dazu später noch etwas mehr.

So fahre ich dann bei herrlichstem Laufwetter gen BaLi. Petrus stand ja noch für sein Versagen im vergangenen Jahr in unserer Schuld und ließ sich dieses Mal nicht lumpen. Ein Blick nach oben und ein „Danke" von uns Aktiven.

Der Elsterlauf selbst wartete auch mit einer Neuerung hinsichtlich der Streckengestaltung auf. Brunnenfest und Laufveranstaltung sollten ihren Mittelpunkt auf dem Markt der Stadt haben und nicht mehr nur auf dem Betriebsgelände der Mineralquellen. Eine gute Entscheidung für die Aktiven, aber auch für die Einwohner und Gäste der Stadt.
In BaLi angekommen wird mir ein Parkplatz zugewiesen und auch der Weg zum Startplatz gezeigt. Auch das klappt, wie immer. Noch ca. 500m Weg? - also alle Sachen gleich mitgenommen. Unterwegs wird registriert, dass es auch  noch Parkplätze gibt, die näher sind. Also merken für nächstes Jahr.
Die Anmeldung in der Schule ist schnell gefunden und die Formalitäten sind auch schnell erledigt. Die nicht benötigten Sachen werden zurückgelassen und dann wird wieder die Wettkampfluft geschnuppert. Es muss ja auch Platz gemacht werden für die, die sich noch anmelden wollen - und das sind nicht Wenige. Also weg vom Schulgelände und hin zu Start und Ziel. Unterwegs treffe ich wieder viele bekannte Gesichter. Es wird sich begrüßt und es werden auch ein paar Worte gewechselt. Die Lauf- aber auch die Walkingfamilie hat sich wieder.

Es ist etwas Besonderes, diese Laufveranstaltung mitten in der Stadt. Viele Menschen, Aktive und Gäste auf einem relativ engen Raum, jeder mit eigenen Vorstellungen von den kommenden Stunden, schaffen eine besondere Atmosphäre.
Wir, die Aktiven der Voranmeldung, haben Startnummern mit unserem Namen erhalten. Es gibt auch Startnummern ohne Namen, das sind dann die Nachmeldungen. Aber es kommen auch immer mehr Aktive mit handgeschriebenen Startnummern. Das sind bestimmt Diejenigen, die die Werbung im Radio gehört hatten. Auch angelockt durch das schöne Wetter wurde dann ganz kurzfristig umgeplant. Es wurde eine Herausforderung für den Veranstalter.
 
Geplanter Anmeldeschluss war eigentlich 09:00 Uhr - so war es ausgeschrieben. Aber konnte man sich daran halten? Sollte man die vielen angereisten Laufwilligen dann abweisen und sagen jetzt ist Schluss? Hier ein ganz klares NEIN, auch von uns Aktiven. Es hätte dem Charakter dieser Veranstaltung widersprochen. Also haben wir brav auch auf unseren Start gewartet.
Dass wir hinter den Läufern starten, ist ja nun schon üblich. Aber auch unsere Startzeit wurde stark nach hinten verschoben. Es sollte aber auch nicht die letzte Wartezeit des Tages werden. Selbst als wir Walker hätten starten können, mussten wir noch warten. Wir bekommen dafür einen eigenen Start mit Startschuss, aber die Starterpistole musste auch erst noch geladen werden.
Diese kleinen Besonderheiten nehmen wir ja gern in Kauf. Und dann dürfen wir 39 Walker auch los. Der Streckenverlauf ist neu. Ein Teil neue Streckenführung, ein Teil der alten Streckenführung integriert, aber immer abwechslungsreich. Es lässt sich ausgezeichnet laufen. Wer nicht unbedingt einen neuen persönlichen Rekord aufstellen will, kann diesen Lauf auch genießen. Die Verpflegungspunkte unterwegs stehen genau an der richtigen Stelle, die Zuschauer auch.
Es gibt nicht viele Läufe, bei denen auch eine große Anerkennung durch die „Nichtaktiven" vorhanden ist. Dieser Lauf  ist eine der lobenswerten Ausnahmen.
Dann ist auch das Ziel erreicht. Wir bekommen eine Erinnerungsmedaille.
Die abgelaufenen Kalorien und verlorenen Flüssigkeiten werden wieder aufgefüllt, zumindest teilweise.
Dusche aufsuchen und Sachenwechsel und Urkunde abholen sollten dann das Nächste sein - sollten. Duschen und Sachen klappt. Aber Urkunde? - wir reihen uns in die Warteschlange ein und warten. Hektik in einem Nebenraum und wir warten.Irgendwann sickert dann eine Information durch, dass ein PC ausgefallen ist und dass die vielen Nachmeldungen per Hand eingegeben werden mussten. Damit war man dann auch überfordert. Und wir warten immer noch. Wer nicht mehr in der Schlange stehen wollte, macht es sich draußen auf dem Rasen gemütlich und wartet weiter.
Nach über einer Stunde halte ich dann endlich die Urkunde in den Händen. Damit kann dann auch dieser Lauf abgehakt werden.

Fazit des Tages:
Den Elsterlauf als Bestandteil des Brunnenfestes in die Stadt zu verlegen, war eine richtige Entscheidung - richtig für die Aktiven, die Gäste, aber auch für die Einwohner von BaLi. Dafür ein großes Dankeschön.
Die Unterschätzung des Elsterlaufes in Fragen der Zeitnahme, der evtl. Nachmeldungen und dann auch der Urkundenausgabe reiht sich ein in die Mängel, die schon bei der Auswertung der der Walking-Serie 2013 in Burg aufgetreten waren und bis heute noch nicht geklärt sind. Hier sollte „lausitz-timing" die eigene Arbeitsweise einmal überprüfen.

 

 

 27. Juni 2014
(11.Froschlauf durch die Biehlaer Nacht
in Biehla-Schönteichen)


Im vergangenen Jahr zum ersten Mal dabeigewesen, da war es für mich ein absolutes MUSS, dass ich in diesem Jahr wieder auf der Matte stehe.
Die Standardstrecke von 9,6 km ist geblieben, es wird ein Lauf ohne Abstriche werden.


Ein Zeitpolster nach vorn eingeplant, stehe ich eine Stunde vor Start auf dem Parkplatz. Empfang der Startunterlagen, die vorherige Löhnung dazu und dann habe ich noch genügend Zeit. Die obligatorische „Kamenzer" gehört dabei dann auch zur Zeitüberbrückung. Und dieses Jahr schmeckt sie auch. Das kleine Sport- und Kulturprogramm nehme ich im Vorbeigehen mit.
Der Rahmen dieses „Froschlaufes durch die Biehlaer Nacht" ist ja etwas weiter gefasst. Es ist hier nicht nur die Laufveranstaltung allein, das Ablaufen/Abwalken der Kilometer. Hier sind die Startzeit und vorhandene Sportvereine mit ihren Möglichkeiten mit einbezogen worden.


Zur Startaufstellung sind wir dann mit über 100 Aktiven angetreten, lt. Statistik 107. Walker und Nordic Walker sind nicht getrennt und auch die langsamen Wanderer haben sich mit eingereiht. Sie stehen aber auch „geschwindigkeitsregulierend" in der 2. Reihe in breiter Front. Vielleicht lernen sie es noch.


Wir zählen herunter, der Startschuss fällt und dann geht es los.
Manche Walker laufen auch dieses Jahr ohne Rücksicht auf die hinter ihnen Walkenden mit vollem Stockeinsatz los. Dabei ist es ihnen egal, ob ihre Stockspitze den Erdboden oder die hinter ihnen Laufenden trifft. Hier hat diese Veranstaltung noch Nachholebedarf.
 Ich nehme die Stöcke hoch, halte mich aber im Vorderfeld. Ich laufe rechts und links an Walkern vorbei. Ich überhole noch und werde überholt. Irgendwann habe ich dann mein Tempo gefunden. Eine Nur-Walkerin, die sich am Start gleich verabschiedet hatte, kann ich ein- und überholen. Auf  zwei  andere laufe ich auf und an ihnen vorbei, muss sie dann aber später wieder ziehen lassen. Ich überhole Dreiradgespanne und lasse mich von ihnen auch wieder überholen. Es ist ein abwechslungsreiches Spielchen. Ab dem km 4 laufe ich dann allein. So ist das eben, wenn man der zweitälteste Walker des Feldes ist.
Ich nehme die Schönheit der Teichlandschaft in der Dämmerung noch mit und lasse mich auch noch von der Schar Graugänse vor den Verpflegungspunkt begrüßen. Der Schluck Wasser am Punkt in Weißig kommt dann genau zur richtigen Zeit. Die lange Wegstrecke danach mit dem ausgefrorenen und noch teilweise erkennbaren Asphalt, verlangt dann die ganze Aufmerksamkeit. Das Stück Asphalt mitten im Wald läuft sich gut. Es zeigt aber auch an, dass gleich der Abzweig nach links kommt und der letzte Kilometer in Richtung Lindenberg gelaufen werden muss. Läufer, die sich warmlaufen, kommen mir entgegen, überholen mich auch wieder. Meist ist auch noch ein kurzer Gruß an uns Walker dabei - Sportlichkeit pur. Das Teilstück zum Lindenberg hinauf nehme ich erstaunlicherweise leicht mit. Dann geht es hinunter, dann die Linkskurve und danach der Zieleinlauf. Die Zeitanzeige ist schon auf Null gesetzt für die Läufer, aber die Messeinrichtung funktioniert noch für uns. Und so werde auch ich mitgezählt.


Ich schaue mir noch ein paar Zieleinläufe meiner Mitwalker an und hole mir dann meine Urkunde ab.
Ich habe wieder die gleiche Platzierung, wie im vergangenen Jahr, die Zeit ist um 46 Sekunden langsamer, aber dafür bin ich ein Jahr älter geworden und war am Vortag noch Teilnehmer einer Geburtstagsfeier.


Fazit des Tages:


Als zweitältester des Walkingerfeldes darf ich mit Platzierung und Zeit zufrieden sein.

Die Veranstaltung zeigte für mich keine Mängel. Und auch der „Finisher-Clip" hat dieses Mal funktioniert und ich konnte meinen eigenen Zieldurchlauf sehen - wenn das nichts ist.
Wahrscheinlich komme ich nächstes Jahr wieder (und das sage ich nicht bei allen Läufen)

 

 

 

28. Juni 2014
(3.  Charity-Lauf der eG Wohnen in Cottbus)


Es ist heute der 3. Charity-Lauf  zugunsten des Cottbuser Tierparks, der von der eG Wohnen Cottbus
organisiert und vorbereitet wird. Die Medien haben darüber auch schon informiert.

Der Wetterbericht will sich für heute auch nicht so richtig festlegen, bleibt aber mehr auf der negativen Seite. Aus dem Fenster während der Vorbereitung geschaut - Regen. Also wird noch einmal im Internet das Regenradar „gefragt". Und siehe da, die Wolken ziehen ab. Also wird kurz angezogen und vorsichtshalber die Regenjacke doch noch mitgenommen.

Rechtzeitiges Ankommen sichert einen guten Parkplatz und erspart die Warteschlange bei der Anmeldung.
Es sind nicht alles Aktive, die sich schon eingefunden haben. Aber jeder entrichtet seinen Obolus, um entweder mitzulaufen oder auch nur, um bei einer Runde die Schönheiten des Tierparks anzuschauen oder auch den Spreeauenpark zu genießen. Warum auch nicht? Auch sie leisten einen Beitrag für den Tierpark.

Ein paar bekannte Gesichter von den beiden vorangegangenen Charityläufen, aber auch aus der Walkingszene sind inzwischen auch eingetroffen. Dabei werden die ersten Gespräche über das Wetter und die Lügen des Wetterberichtes geführt. Denn wer dem Wetterbericht geglaubt hat, ist einfach zu warm angezogen. Petrus meint es eben gut mit uns - wir laufen ja auch für eine gute Sache.

Nicht ganz pünktlich werden wir auf die Strecke geschickt. Es müssen ja noch alle Nachmeldungen berücksichtigt werden. Auch die Stadtprominenz muss ja noch begrüßt werden.
Nach dem Start geht das einfädeln los, der Startbereich hat nun einmal nur Wegbreite. Ist ja auch egal, hier werden Runden gezählt. Bis wir, die disziplinierten Nordic Walker, unser Tempo aufnehmen können, müssen wir noch eine Weile warten. Später werden wir dann die undisziplinierten ein- und überholen. Das sind jene, die mitten im Pulk der Läufer nicht warten konnten oder wollten.
So nehme ich dann irgendwann mein Tempo auf. Die Strecke ist bekannt. Langsamere Jogger, Läufer und Walker werden überholt, Läufer überholen mich. Die 2 km-Runde wird bald lückenlos besetzt sein.

Nach ca. 1 km sehe ich IHN, gestartet in der ersten Reihe. Ein weinrotes T-Shirt, rechts einen Ordner mit Umarmung begrüßend, wenn links geklatscht wird, nach links händehebend grüßen, in einem sehr gemäßigten Joggerschritt. Nach einer Runde wird er aus dem Laufgeschehen aussteigen, ohne einen Tropfen Schweiß vergossen zu haben. 2 Euronen werden nur für ihn zu Buche stehen, nicht einmal das Lauf-Shirt der eg Wohnen wird er sich gönnen. Irgendwie scheint er falsch informiert gewesen zu sein. Auch gelaufene Runden können eine Leistung sein, und die wurde hier von den Aktiven verlangt und gebracht, nur nicht von IHM.  
Er hatte sich mal wieder dem Volk gezeigt - unser Oberbürgermeister, mehr aber auch nicht.

Ich überhole ihn und werde ihn nicht mehr sehen, auch nicht in der nächsten Runde. An der Messeinrichtung im Zielbereich lass ich meinen Transponder den Ton auslösen und dann nehme ich die nächste Runde unter die Sohlen. Ich erreiche mein gestecktes Ziel für diesen Tag und gebe meinen Transponder ab. Zwei Becher Wasser, ein paar Stücken Banane und die Ausgangslage ist wieder hergestellt.

Allen Verantwortlichen, Organisatoren, Helfern , Aktiven und Zuschauern ein herzliches Dankeschön.
Eine gelungene Laufveranstaltung, die ein fester Bestandteil der Sportszene Cottbus bleiben sollte.

Aber muss es immer die eG Wohnen als zahlender Ausrichter sein. Vielleicht gibt man einfach einmal die Verantwortlichkeit an andere „Einrichtungen" weiter.

 

 

 

06. Juli 2014
(1.  Ritter Wormlitz-Lauf
in Großräschen OT Wormlage)


Es war eine Laufveranstaltung mit Licht und Schatten. Aber erst einmal der Reihe nach.

Einen Ritter Wormlitz-Lauf hat es bisher noch nicht gegeben. Beim erste Lauf dabei zu sein und die 16 km mitzuwalken, konnte schon eine kleine Herausforderung sein. Also fahre ich nach Wormlage.
Angekommen, musste man sich zum Start- und Zielort durchfragen, die Ausschilderung war nicht sehr aussagekräftig. Aber auch das war das Geringste des heutigen Tages. Der eine Parkplatz mit Schattenmöglichkeit war dann schon belegt, also nahm ich den auf der Sonnenseite.
Die Anmeldung wurde schnell erledigt. Ein bekanntes Walkergesicht war auch schon da, Sven-Torsten. Ihn werde ich aber während des Wettkampfes nur kurzzeitig von hinten betrachten können - er walkt eben in einer ganz anderen Liga. Dafür bin ich der Ältere, oder schon der Älteste?
Die Sonne scheint reichlich von oben, vorhandene Wölkchen machen ihr immer wieder den Weg frei und der Wetterbericht hat auch versprochen, dass es warm wird - sehr warm. Und er hat nicht gelogen.

 

Punkt 10:00 wird gestartet, mit dem Ur-ur-ur-ur-Enkel des Ritter Wormlitz hoch zu Ross an der Spitze. Läufer und Walker auf allen Strecken (6 und 16 km) starten zusammen. Nur die 6 km-Läufer werden uns einmal entgegen kommen.
Bis Saalhausen laufen wir auf dem Radweg, Belag Asphalt. Von Saalhausen geht es dann nach Barzig rüber, Belag Asphalt. Sonne von oben und Wärmestrahlung von unten, werden wohl so 30/34 Grad sein.


Danach geht es ins freie, schattenlose Gelände. Erst noch auf Asphaltwegen, dann zwischen Wiesen und Feldern. Der Wegebelag teilweise gemäht, aber immer noch Wiesencharakter, teilweise mit geschreddertem Bauschutt verfüllt, fester Sand, lockerer Sand - es ist alles vorhanden. Nur die Wiesenwege sind nicht gerade padfreundlich.
 

Haben wir am Anfang in regelmäßigen Abständen Verpflegungspunkte, um etwas Wasser aufzunehmen, wird der Verpflegungspunkt ab km 8 eingestellt. Wir haben aber jetzt noch 8 km vor uns, und das bei diesen Temperaturen. Das wissen wir aber nicht, dass nichts mehr kommt. Eine kleine Denkpause des Veranstalters bei der Organisation.


Ab dem km 5 walke ich allein. Ich weiß, dass noch 2 Walker vor mir sind, aber hinter mir? - ich weiß es nicht.
Am km 14 kommt mir die Feuerwehr entgegen und reicht mir eine Flasche Wasser. Sie hatten erfahren, dass hier wohl ein Versorgungsengpass aufgetreten war. Auch wäre es hier, bei diesen Temperaturen, ratsam gewesen, eine Streckenkontrolle zu organisieren.
Ich überquere eine Straße 1 km vor dem Ziel. Hier ist wieder eine „Wassertankstelle". Die Wegeführung durch den Park bis zum Ziel ist jetzt ein hin und her des Weges.
Ich höre den Sprecher im Zielbereich, der die Siegerehrung für das 16 km Walken ankündigt. Aber Hallo, ich als möglicher Drittplatzierter bin doch noch auf der Strecke? Ich höre auch die Stimme von Sven-Torsten, der den Sprecher darauf aufmerksam macht. Zu diesem Zeitpunkt bin ich noch ca. 500 m vom Ziel entfernt - umsonst.
Dann überquere ich den Zielstrich während schon allgemeiner Aufräumarbeiten im Zielbereich. Jemand drückt mir sofort meine Zielurkunde in die Hand. Ich bekomme als Plat
zierter eine falsche Medaille umgehangen - die Aufschrift darauf ist 6 km Walken, ich habe aber die 16 km absolviert. 

Und wie stand es noch in der Ankündigung des Laufes geschrieben?

„Bei allen Wettbewerben erhalten die 3 Erstplatzierten Sportler in der Gesamtwertung Männer & Frauen Pokale und Präsente."

Davon merke ich aber nichts mehr. Bloß gut, dass mir noch ein Becher Wasser gereicht wird. Einen kleinen „Restvitaminstoß" finde ich versteckt durch Zufall, aber auch nur Rest... .


Tja, und das war´s auch schon.


Anreise fast 50 km, Temperaturen über 30 Grad und 16 km. Da war mir dann schon die Frage gestattet, wo der Aktive dann wieder seine Ausgangslage herstellen kann (duschen und umziehen).  Die Antwort ist einfach und ernüchternd - „beim km 1 ist das Sportlerheim, da kann man sich duschen".
Also nicht 16, sondern 17 km heute oder den letzten km fahren? Ich fahre. Bloß gut, dass ich mir noch etwas Humor behalten habe - das Sportlerheim ist verschlossen.

 

Ich trete durchgeschwitzt die Heimreise an und denke dabei über den Wiederholungswert nach. Ich komme zu keinem positiven Ergebnis. Doch eines darf ich nicht vergessen: Ich habe  eine der schönsten Urkunden für meine Sammlung bekommen.

Deshalb mein Dank heute nur an die fleißigen Helfer unterwegs, vor allem aber den Jungs von der Feuerwehr, die mir am km 14 mit einer (oder mehr) Flaschen Wasser entgegen kamen.

 

Später wird es in einer Erklärung des Veranstalters heißen:

Was die Ehrung betraf. Ja vielleicht nicht so glücklich gewesen! Aber die ersten Zwei wollten los!
Die Präsente sind etwas untergegangen in der Hektik. Sie waren am Verpflegungsstand deponiert.
Aber die Kinder haben wir mit den vielen Präsenten glücklich gemacht! Sie durften sich selber bedienen.
Ich hätte für den Zielbereich 1-2 Personen mehr planen sollen!
Daher bestimmt auch die falsche Medaille! Aber kein Problem.Ich habe noch Ersatz-Aufkleber. Ich würde diesen per Post zusenden.
Adresse bitte!
Die Verpflegung hatte ich zum Schluss noch weggebracht! Es bringt ja nichts noch zum Schluss, wenn fast keiner mehr da ist, alles aufzufüllen.
Wenn man uns gefragt hätte, wären wir gerannt um Nachschub zu holen.
Bei sportlich aktiven Leuten sollte es eigentlich kein Problem sein, 1 km zur Dusche zu laufen.

 

 

 12. Juli 2014
(9. Lausitzer Seenland 
in Senftenberg)

 

Es ist wieder soweit. Das „Lausitzer Seenland 100" ruft wieder, allerdings mit einigen Veränderungen. Senftenberg ist jetzt Startort für alle Läufe geworden. Gestartet wird jetzt am neuen Stadthafen. Parkmöglichkeiten müssen jetzt mit Besuchern des Stadthafens geteilt werden. Parkplatzsuche ist also vorprogrammiert.
Also wird es wie immer sein - rechtzeitig losfahren und ankommen.

In Senftenberg angekommen und zwei erfolglose Runden gedreht, wird dann doch einer direkt am Stadthafen frei - Glück gehabt. „Kleines Sturmgepäck" genommen und erst einmal angemeldet - Startnummer 640.
Ich habe mich auch „nur" für die 10 km angemeldet, schließlich möchte ich auch noch im Hellen ankommen. Bei der Startzeit 19:00 Uhr ist das dann auch möglich. Bei den HM-Walkern bin ich mir dann aber nicht ganz sicher, ob das Tageslicht noch ausreicht. Kenne ich noch vom vergangenen Jahr.

Wir starten zusammen mit den Läufern, also auch 10 km und HM zusammen. Und es ist so wie immer. Der krankhafte Ehrgeiz zwingt einige Walker regelrecht dazu, sich in den Pulk der Läufer hineinzudrängen und mit ihnen schon zu starten und nicht erst am Schluss des Läuferfeldes. Aber anständig, wie wir nun einmal sind, starten wir am Schluss des Läuferfeldes.

Unsere Strecke geht dieses Mal im Uhrzeigersinn am See entlang in Richtung Kleinkoschen bis zum Koschener Kanal. Dort nehmen wir noch die Straßenunterquerung mit, erreichen unseren Wendepunkt und dann geht es wieder zurück. Wir walken ausschließlich auf Asphalt und auch das Wetter meint es gut mit uns. Also ist auch eine annehmbare Zeit zu erwarten.

Vor dem Wendepunkt kommen uns die ersten Walker/Nordic Walker schon wieder entgegen - erst eine Dreiergruppe und dann noch ein einzelner Nordischer (655).
Wir sehen ihn dann nach dem Wendepunkt ganz weit vor uns. Ich laufe mit Karl-Heinz zusammen. Wir kennen uns, haben auch unterwegs schon wenig miteinander gesprochen. Wir wissen, Unterhaltung unterwegs kostet immer Zeit.  Es kommt auch jetzt zwischen uns zu keiner Absprache, aber wir sind ähnlich gestrickt  Und den da vorn, den müssen wir haben - zumal sein Laufstil uns nicht „gefällt". 10 Schritte walken und dann wieder 20 Schritte laufen ist Unsauberkeit pur. Wir werden hier zum Jäger und bei km 9 haben wir ihn eingeholt. Ein kleiner Hinweis auf seinen Laufstil bringt dann das Ergebnis, dass wir ihm auf den letzten km noch ungefähr 200 m abnehmen.

Wir erreichen unbeobachtet das Ziel. Auch wieder nicht richtig, die elektronische Zeitmesseinrichtung hat uns wenigstens registriert. Vielleicht sollte man in Zukunft auf selbstverliebte Moderatoren verzichten.

Das „Alkoholfreie" gibt uns wieder ein paar Nahrungsmittel, dann wird die Urkunde abgeholt, die Dusche aufgesucht und dann ist nach dem Lauf auch schon wieder vor dem Lauf.

Fazit des Tages:
Die Wahl für den Senftenberger Stadthafen ist eine gute Wahl gewesen.
Es lässt sich manches noch verbessern und die „Grenzwertigen" sind noch nicht ausgestorben.

 

 

 

 09. August 2014
(6. Sparkassen Panoramatour Sächsische Schweiz
in Hinterhermsdorf)

 

Na ja, diese Veranstaltung kann man eigentlich nicht ganz auslassen. Von geplanten 3 Tagen habe ich mir zumindest einen Tag noch „organisiert".
Die 10 km Kirnitzschtal-Walken kenne ich noch nicht und so fiel die Entscheidung leicht. Die angegebene Startzeit 12:15 Uhr (oder 11:45 ?) ließ auch eine stressfreie Anreise zu. Allerdings musste man sich hier schon wieder zwischen mehreren Zeitangaben entscheiden, welche die richtige ist. Dass dann beide nicht gestimmt haben, liegt halt in der Dynamik einer solchen Veranstaltung. Man kann es aber auch anders nennen - es muss nicht immer stimmen, was geschrieben wurde.
(Kennen wir ja auch schon - siehe Auswertung der Walking-Serie 2013).

Auf alle Fälle treffe ich wieder in Hinterhermsdorf rechtzeitig ein, trotz einiger gesperrter Zufahrtsstraßen. Das „gewusst wie und wo" hilft eben doch immer wieder.
Die Anmeldung ist schnell erledigt, aber nicht problemlos - kommt aber später noch.

Bekannte treffen noch ein, andere sind schon auf der 24 km-Strecke von Bad Schandau aus. Die Bratwurst muss auch noch sein. Die Zeit zwischen Frühstück und Start ist doch ein wenig zu lang. Wetter - Regen unterwegs ja oder nein? - also schnell noch einmal für alle Fälle Kopfbedeckung gewechselt - ist ja erst 12:00 Uhr.

Ich bin noch am Auto, da höre ich schon den Startschuss für MEINEN Lauf.
Hier macht eben jeder, was er will. Kofferraum zu und hinterher. Die Zeit werde ich aber bestimmt nicht gutgeschrieben bekommen.

Die ersten des Feldes habe ich bald eingeholt. Ich wußte gar nicht, dass ich noch so schnell sein kann. Irgendwann laufe ich dann ganz vorn im Feld wieder mit. Und dann ist SIE vor mir - und sie rennt. Immer wenn es bergab geht rennt sie. Die Stöcke benutzt sie nur, damit sie nicht zu schnell wird. Schnelligkeit scheint ihr Markenzeichen zu sein - schon beim Schneeglöckchenlauf war sie schon weg, noch bevor der Startschuss ertönte. Oder habe ich jetzt Schnelligkeit mit Ehrlichkeit verwechselt? Aber irgendwann laufe ich auch an ihr vorbei. Und dann geht es auch wieder bergauf. Von der Tiefe der Kirnitzsch müssen wir wieder die 4 ellenlangen Kilometer bergauf bis Hinterhermsdorf. Dann ist der letzte Anstieg da, die letzte Kurve und dann das Ziel. Die Erinnerungsmedaille ist eine der schönsten, die es bisher gab.

Ich gehe meine Urkunde abholen - und bekomme sie nicht. Die Startnummer, die ich bei der Anmeldung erhalten habe, ist eine für den nächsten Tag und nicht in der Zeitmessung integriert. Die Startnummer 640 ist demnach gar nicht gelaufen, läuft erst morgen. Da habe ich ja eine Minuszeit, bin im Ziel und noch nicht gestartet. Was es nicht alles gibt.
Sollen die Verantwortlichen klären, ich gehe dann erst einmal duschen. Auch hier nur Überraschungen. Für Läufer und Walker, auf verschiedenen Strecken, die fast alle mehr oder weniger gleichzeitzig eintreffen gibt es nur 1 (in Worten - EINE) Dusche.
Der Ablauf des Duschens ist:
Anstellen, wenn man an der Reihe ist - nassmachen und Dusche für den nächsten freimachen, einseifen, anstellen, abspülen. Und das bei Teilnahmegebühren zwischen 12 und 30 Euro. Aber auch das ist dann überstanden.
Inzwischen ist dann auch meine Urkunde erstellt und ich kann zufrieden und in aller Ruhe, um Erfahrungen wieder reicher, die Heimreise antreten.

Fazit des Tages.
Das Leben ist voller Überraschungen.
Aber all denen, die nichts dafür können, ein Dankeschön von mir.

 

 

 

 23. August 2014
(2. Vetschauer Seenlauf in Laasow)

 

Eine Laufveranstaltung vor meiner Haustür - wenn das nichts ist. Angesagt ist der 2. Vetschauer Seenlauf. Die Strecke führt rund um den Gräbendorfer See. Bei Badefreudigen ist dieser See so etwas wie ein Geheimtipp - klares Wasser und mehr oder weniger kleine Badestellen für die individuelle Freizeitgestaltung.
Aber heute sind Skaten und Walken und morgen Laufen angesagt.

Unser Start ist für 12:00 Uhr festgelegt - ungünstig für uns. Muss eben für die Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen eine Zwischenmahlzeit, egal wie, eingelegt werden. Vor uns absolvieren die Skater ihre Einzelzeitdisziplin um den See. Aber wir sind ja großzügig in solchen Fragen.

Beim der Anmeldung und dem Empfang der Startnummer muss der volle Nachlösebetrag  gezahlt werden, auch wenn man sich sehr zeitig angemeldet hat und nur den Zugriff auf seine Kontodaten verweigert hat. Andere Veranstalter habe das schon längst wieder abgeschafft. Aber hier haben wir es auch mit der Spreewaldbank als Veranstalter zu tun und Finanzer sind und bleiben Gauner.
Ist aber nicht die einzige Unregelmäßigkeit. Der Veranstaltungsplan der Walking-Serie hat die Wettkämpfe der Walker für den 24., also den Sonntag ausgeschrieben. Eine Mitteilung der Änderung bzw. Korrektur erfolgte nicht. Bloß gut, dass der Buschfunk funktioniert hat. Muss ja mal gesagt werden.

Also starten wir eben am Sonnabend und das dann auch 12:00 Uhr - na ja, auch nicht genau. Es geht dann aber dafür gleich zügig zur Sache, wandern um den See ist da nicht drin. Nach knapp einem Kilometer fällt mir ein, dass ich ja noch den Fotoapparat bei mir habe, und Laufzeit spielt ja keine Rolle mehr. Also mache ich Bilder von den Schnellsten in der Rückansicht und alle Anderen verewige ich von vorn. Ich muss natürlich warten, bis alle mich auch erreicht haben. Und damit bin ich dann der Letzte des Feldes.

Ich, und Letzter? - das hat es noch nicht gegeben. Also Kamera eingepackt und dann geht die Aufholjagd wieder los. Man, hatte ich das nicht gerade erst beim Panoramalauf gehabt? - egal. Die letzte Gruppe habe ich bald hinter mir. Immer, wenn ich dann auf den oder die Nächsten aufgelaufen bin, ein kurzes Luftholen und dann wieder den Nächsten vorgenommen. Kann auch Spaß machen.
Irgendwann erreiche ich dann einen einzelnen „älteren Jahrgang". Ich habe ihn auch erst einmal bei einer der anderen Veranstaltungen gesehen. Er zieht gleich mächtig mit den Spitzenwalkern los, lässt dann aber nach. Er hängt sich bei mir an und lässt sich ziehen. So laufen wir dann die letzten 3 km zusammen. Ich bleibe fair, auch in den Kurven, lass ihm die Innenbahn, auch wenn ich mir einen Vorteil verschaffen könnte. Auf der Zielgeraden liefern wir uns einen Sprint. Er kommt aber an mir nicht vorbei. Die letzten 6 Meter rennt er dann, nur um einen Schritt vor mir im Ziel zu sein.
Ein armseliges Menschlein, wahrscheinlich wird er es nie begreifen.

Das Positive, was dann kommt ist - wir Walker bekommen unsere Siegerehrung. Das Negative dabei - nur die Sieger bekommen eine Erinnerungsmedaille der einfachsten Ausführung.
Keine Medaille für alle Aktiven, keine Getränkestand unterwegs, Absperrposten waren auch nicht notwendig, Feuerwehr bzw. Rotes Kreuz waren nicht erkennbar und das bei vollem einkassierten Teilnehmerbetrag - geiziger kann sich eine Bank nicht präsentieren. Also Kunde werde ich dort nicht.

Der Hinweis auf das klare Wasser des Gräbendorfer Sees und die noch annehmbare Wassertemperatur (um 20 Grad oder weniger?) fehlten ganz. So bin ich dann im Wasser ein Alleinunterhalter bei meiner nicht ganz jugendfreien Darstellung .

Mal sehen, was sich im kommenden Jahr beim 3. Lauf verändern wird. Auf alle Fälle bin ich dann wieder dabei.

 

 

 

 

 30. August 2014
(16. Haasower Waldlauf in Haasow)

 

Und noch eine Laufveranstaltung vor meiner Haustür - die nehme ich auch noch mit in diesem Jahr.


Es ist eine der vielen regionalen Veranstaltungen, die, unbeachtet von den regionalen Medien, aber gut organisiert, stattfinden. So ganz unbekannt ist dieser Lauf nun auch wieder nicht. Er wird aber in den Medien nicht erwähnt.


Mindestens zehnmal in der Woche berichtet der rbb in seinen Werbeblöcken über die rbb-Laufbewegung. Es ist ja auch „seine" Laufbewegung, die unbedingt am Leben erhalten werden muss. Wenn man aber das Häuflein der Aktiven sieht, gemessen an der Einwohnerzahl der Stadt, dann muss man sich schon im statistischen unteren Promillebereich bewegen. Da haben dann solche Laufveranstaltungen, wie der Vetschauer Seenlauf am Gräbendorfer See, der Jamnoer Seenlauf in Groß-Jamno und eben auch der Haasower Waldlauf in den Medien keine Lobby.
Aber bei solchen kleineren Veranstaltungen können sich unsere Stadtoberen und ihre Sprachrohre nicht ausgiebig genug zur Schau stellen. Oder sollte es daran liegen, dass die kleineren Vereine für die Medien nicht zahlungskräftig genug sind, oder dass sich Haasow von Cottbus nicht hat "eingemeinden" lassen? In einer Sportfamilie muss doch kein Geld gezahlt werden? Außerdem gibt es im Internet einen oder mehrere Laufkalender, in denen auch dieser Lauf angezeigt ist. Wenn Medieninteresse vorhanden gewesen wäre, hatte man diesen Termin auch einfach übernehmen können und veröffentlichen. Tja, wenn.
Dabei habe ich noch ein quer über die Straße getragenes Banner mit der Aufschrift - Wir sind eine Sportfamilie - und dem Oberbürgermeister daneben, in Erinnerung. Wenn das dann aber meine städtische Sportfamilie gewesen sein soll, mit meinem sportlichen Stadtvater - dann lass ich mich lieber adoptieren.

Und so kommt es, wie ich es bei diesen kleinen Läufen schon mehrmals erlebt habe. Aber nun der Reihe nach. Ortseingang Haasow passiert, Rechtskurve und da werde ich auch schon zum Parkplatz eingewiesen. Viele Fahrzeuge stehen schon da. Meine Erwartungen als Nordic Walker habe ich nicht allzu hoch geschraubt. Ich gehe zur Anmeldung, trage mich für die 10 km ein und entrichte meinen Obolus, sprich Startgeld. Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit, aber weitere Walkingstöcke? - Fehlanzeige. Ich gehe noch einmal zur Anmeldung und bekomme die Bestätigung - es hat sich bisher niemand weiter als Walker angemeldet. Kurze Überlegung und dann plane ich um.
Als Starter mit den Läufern zusammen müssten dann alle noch ca. 40 min weiter warten müssen, bis ich ins Ziel komme.  Das möchte ich allen nicht zumuten 
und gehe auf die 5 km. Die ausgelassenen Kilometer kann ich dann auf meiner Trainingsstrecke (16 - 22 km) wieder absolvieren.


Inzwischen sind die kleineren Aktiven gestartet. Sie können beim Zieldurchlauf sofort ihren Namen auf der elektronischen Zeitnahmetafel sehen. Ein Novum bei Achim Weidner. Ich hoffe, dass wir Walker auch einmal in den Genuss kommen.


Die Starzeit rückt heran, das Läuferfeld stellt sich auf und ich hintenan. Es ist jetzt Gewissheit - ich bin der einzige Nordic Walker an Start - na und? Ist doch nichts Neues für mich.


Der Startschuss und ich bin wieder voll dabei. Natürlich sind die Läufer gleich weg und ich hinterher. Aber ich gehe wenigstens nicht im Läuferfeld unter. Die erste Läuferin überholen ich noch vor der ersten Kurve in Richtung Haasow-Mitte. Ja doch, sie läuft nicht schnell, aber sie läuft mit !!! Viele könnten es und tun es nicht - zu faul, zu bequem. Nach ca. 1km habe ich die zweite Läuferin passiert. Es bleiben aber die beiden einzigen. Es läuft sich gut durch den Wald auf dem Asphalt. Die Pilzsammler am Rande der Strecke waren sehr erfolgreich. Die Strecke parallel zur Umgehungsstraße ist dann Sand-/Wiesenbelag und danach dann wieder Asphalt. Die Straßenbar 50 m vor dem Ziel lasse ich aus. 2,5 km sind passiert und ich nehme die nächste Rund unter die Sohlen. Ich weiß, es wird nicht die schnellste, aber eine ganz passable Zeit werden. Dann ist die zweite Runde vorbei und ich laufe in den Zielbereich. Ich darf aber nicht in der Gasse der Läufer einlaufen und meine Zeit messen lassen. Ich habe eine Extra-Einlaufgasse, breiter als die der Läufer (nur für mich), aber ohne Zeitmessung. Die kann ich mir an der großen Uhr selbst ablesen. Mache ich auch.
Jeder, der hier im Ziel ankommt, bekommt den Beifall der Zuschauer und der Aktiven, die schon angekommen waren. Auch das macht die besondere Atmosphäre dieser kleinen Läufe aus.


Ich fülle meinen Flüssigkeitspegel wieder auf und hole mir meine Urkunde ab. Und dann ist auch dieser Lauf für mich wieder vorbei.

Fazit des Tages:
Ein schöner Lauf mit einer guten Organisation. Deshalb auch meinen Dank an die Organisatoren, die Helfer, die Aktiven und die vielen Gäste des Laufes aus Haasow und Umgebung.

Und wie heißt es?
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf ! Und der ist schon kommende Woche - der
3. Jamnoer Seelauf .

 

 

 

 05. September 2014
(3. Jamnoer Seelauf in Groß Jamno)

 

Ich hatte ihn ja vor einer einer Woche angekündigt - IHN, den 3. Jamnoer Seelauf.
Und da aller guten Dinge 3 sind, bin ich auch hier wieder mit von der Partie.
Natürlich wurde auch dieser Lauf wieder in den Medien unterschlagen, aber die „Meinungsmacher" können eben nicht über den Schatten springen, nicht über ihren und nicht über den ihrer Geldgeber. Dabei ist dieser Lauf etwas Besonderes und gerade das macht seinen besonderen Reiz aus.
Der Jamnoer Seelauf ist kein Lauf der großen Plätze oder der großen „Säle", mit unheimlich viel Aufwand. Es ist ein Lauf im Wohnzimmer der Lauffamilie - eine Gaststätte als Start und Ziel, Tisch und Stühle für die Anmeldung, ein See, eine Strecke von 1,2 km und eine kleine begeisterte Lauffamilie, die auch Fremde gern aufnimmt.

Und so bin ich auch wieder mit dabei, wie beim ersten Mal, wie beim zweiten Mal und jetzt beim dritten Mal.

Parkplatz ist kein Problem, den gibt es hier. Anmeldung im Freien ist auch wie in den vergangenen Jahren. Wir haben hier einen Wetterbonus von Petrus bekommen. Also dann das Startgeld bezahlt und eine wiederverwendungsfähige Startnummer bekommen.
Eine kurze Absprache mit einem der Organisatoren. Ich starte mit den Kurzstrecklern, aber für die lange Strecke (6 km), damit ich dann nicht als Alleinunterhalter noch 2 Runden zu absolvieren habe. Auch das geht problemlos. Es gibt eben hier keine Probleme.

Tja, und dann starte ich eben wieder nach den Läufern in der letzten Reihe. Ich nehme mein Tempo auf. Die Strecke ist wieder gut vorbereitet. Selbst hervorstehende Wurzeln sind wieder farblich gekennzeichnet. Ich laufe auf Wald-  und Wiesenboden, kann also die Pads weglassen. Minimale Höhenunterschiede sind auch dabei. Läufern, die mich nach ungefähr einer Runde wieder überholen, mache ich an engen Streckenabschnitten den Weg frei und wenn es geht, werde ich eben recht und links vorbei überlaufen.

Die Kurzstreckler haben ihren Lauf beendet. Irgendwann bekomme ich den Startschuss der anderen Läufer mit und weiß dann, dass ich bald wieder „Besuch" auf der Strecke bekommen werde. Da habe ich aber nur noch eineinhalb Runden vor mir. Bei jedem Zieldurchlauf werden mir meine Noch-Runden angesagt. Wo hat man das schon. Aber auch unterwegs kann ich Fragen von Nicht-Läufern beantworten. Und so bin ich dann auf der letzten Runde und bekomme dann den Beifall im Ziel. Meine Zeit ist 36 Sekunden langsamer als im vergangenen Jahr, aber immer noch ein ganz passabler Durchschnitt.

Ich nehme dann meine Sachen und steige wieder nicht ganz jugendfrei in den See.
Etwas herunter"temperiert" und mit trockenen Sachen nehme ich die Siegerehrung mit, bekomme meine Urkunde und ein kleines Präsent.
Ich war der älteste Nordic Walker und ich war der Schnellste. Ich war aber auch der jüngste und der langsamste - ich war wieder der EINZIGSTE Nordic Walker.

Die Frage nach der Teilnahme im kommenden Jahr erübrigt sich wohl - natürlich bin ich dann wieder mit dabei.

 

 

 

 04. Oktober 2014
(16. Schwarzenberglauf in Elstra)

 

Es ist ein Bombenwetter, wie gemacht für uns - strahlendblauer Himmel, kein Wölkchen und angenehme Temperaturen.

Die Startzeit 12:00 Uhr ist etwas gewöhnungsbedürftig, Mittagessen muss dann eben ausfallen. Aber wir können uns ja auf soetwas einstellen.
Der Parkplatz ist wieder die große Wiese am Ortsausgang. Also werden auf dem Weg zur Anmeldung alle notwendigen Utensilien mitgenommen. Bis dahin werden schon die ersten 500 Meter und die ersten Höhenmeter unter die Füße genommen, aber die zählen noch nicht.
Die Anmeldung ist schnell absolviert. Noch eine halbe Stunde Zeit? - na dann geht auch noch eine Bratwurst rein. Schließlich will ich auf der Strecke keinen „Hungerast" bekommen.

Wieder sind es auch die bekannten Mitwalker, die keine Langeweile aufkommen lassen. Zu erzählen gibt es immer etwas.
 

Pünktlich wird der Lauf angeschossen. Es funktioniert sogar (soll ja nicht immer und überall so gewesen sein). Die Walker der 5 und 10 km starten zusammen. Wir laufen auch zusammen. Der Unterschied ist nur, dass für die 10 km zwei Runden gelaufen werden müssen.
Eine Runde bedeutet, nach dem Start sofort bergauf. Da wird gleich das Feld sortiert. Als Nur-Flachländer weit jenseits des Jugendalters lässt man der Jugend dann eben den Vortritt.
Nein, nein - nicht allen. Dann könnte ich ja gleich den Stock nehmen, der oben so gebogen ist.


Der Untergrund ist trocken und fest, die Laufspuren teilweise ausgewaschen und mit Geröll bedeckt. Forstfahrzeuge mit großen Profilreifen habe auch ihre Spuren hinterlassen und den Waldweg ein Stück geformt. Es gibt aber auch breite, mit Laub bedeckte Abschnitte, ein Stück Wiesenweg ist auch dabei und wir können kurz vor dem Ziel sogar noch auf Asphalt laufen. Es ist also an alles gedacht worden, damit es auf der Strecke nicht langweilig wird.
Sogar die Blätter an den Bäumen sind hier angemalt worden, damit nicht alles grün aussieht.


Das wechselnde Höhenprofil wirkt sich auch auf meinen Lauf aus. Eine Walkerin der jüngeren Generation läuft vor mir. Bergauf ist sie weg, bergab komme ich näher, bergauf dann wird der Abstand wieder größer. So geht das Spielchen die ganze Strecke. Ich werde sie bis zum Ziel nie einholen. Ist aber auch kein Wunder, hat sie doch mindestens 25 Kilo weniger über die Strecke zu tragen. Die letzte Linkskurve wird gelaufen, der Zielsprecher kündigt mich an und dann ist dieser Lauf auch wieder Geschichte.


Aber auch dieser Abschluss des Laufes ist wieder ein anderer. Unmittelbar nach dem Zieldurchlauf werden uns an der Zeitnahme die Urkunden überreicht. Geplant war das vom Veranstalter allerdings nicht. Damit wird für uns 5 km Walker die hier in Elstra übliche Siegerehrung verhindert. Ein kleiner Wermutstropfen eines schönen Tages.

Fazit des Tages:
Ein schöner Lauf, bei schönem Wetter, in einer schönen Umgebung mit netten Aktiven, Organisatoren und Helfern - Daumen hoch. - Danke. Einen besonderen Dank dieses Mal an die Conny von der "laufszene-sachsen", die komplikationslos uns die Fotos zur Verfügung gestellt hat.

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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