Rückblick auf vergangene Jahre

 

Na ja, dann schreibe ich einmal wieder. Es ist schon eine Weile her, dass ich hier meinen Kommentar abgegeben hatte.


Es war nicht so einfach, bei den gleichen Strecken, den gleichen Aktiven und den gleichen Problemen, sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen. Auch ging es einfach nicht, eine passable Zeit bei gleichzeitigen Fotos von der Strecke zu bewerkstelligen. Dazu kam, dass mancher Veranstalter verlangte, dass nur er das alleinige Recht zum Erstellen und Veröffentlichen von Fotos hätte und jeder Zuschauer an der Strecke durfte auf „Teufel komm raus“ fotografieren. Woher sollte ich dann meine Bilder bekommen, um sie mit anderen zu teilen? Es wären dann nur Fotos vor dem Start und evtl. noch bei der Siegerehrung (wenn es einmal eine solche gegeben hätte) gewesen. Es wäre dann auf Kosten meiner Wertungspunkte gegangen..

Aber wären es dann auch die richtigen Aktiven gewesen, die ich fotografiert hätte – bei der Startvorbereitung – ja, auf dem Siegerpodest – nicht immer.

Wie das geht?
Nur zwei Beispiele - „Lauf rund um die Schafbergschanze“ in Großthiemig 2018:
Ein Aktiver führt bei den Startvorbereitungen das große Wort, vielleicht, damit er gesehen wird. Die Walker/Nordic Walker starten 5 min nach den Läufern. Jener Aktive ist da schon nicht mehr dabei. Er startet vielleicht später?!? Er überholt auch keinen Walker. Auf der teilweise gut einsehbaren Strecke ist er auch nicht zu sehen. Als die ersten, real gestarteten im Ziel ankommen – ist er schon da – der Aktive mit der Startnummer 226, Gottfried H. Ich vermeide hier die Bezeichnung Sportfreund. Er will in dem anspruchsvollen Gelände einen Schnitt von 9,49km/h erreicht haben und lässt sich mit einer Unverschämtheit als Sieger feiern. Ich muss mir später sagen lassen, er wäre ein fairer Sportsmann – na dann danke.


Beispiel 2: „Lauf in die Tropen“ im Tropical Island, auch 2018. Teilstrecke eine ehemalige Start- und Landebahn. Ein Nordic Walker startet vorn bei den Läufern, mit den Stöcken in der Hand – rennenderweise (lt. Startvideo). Auch auf der gut einsehbaren Betonfläche passt er sich den Läufern an. Warum er die Walkingstöcke mitgenommen hat, wird er selbst nicht wissen. In den Ergebnislisten wird er später als Sieger geführt werden. Als er später darauf hingewiesen wird, dass dieser Laufstil ein Betrug an allen anderen Walkern/NW ist, ist er der Auffassung – wenn er Stöcke in der Hand hat, ist er ein Nordic Walker – er, der rennende„Walker“ mit der Startnummer 1752, Olaf M. Ein seltsamer Zeitgenosse.


Beide gehören zu den Anderen, vom krankhaften Ehrgeiz zerfressenen, die einer besseren Platzierung wegen, jeglichen Anstand und jegliche Fairness vermissen lassen. Da werden die Stöcke schleifen lassen oder nur mit ihnen gewedelt, da wird heimlich oder ganz öffentlich gerannt, da wird abgekürzt. Und nur in den seltensten Fällen nehmen die Veranstalter oder Verantwortliche Kritiken und Hinweise zur Kenntnis und zeigen Konsequenzen.


Da ist dann die aufkommende Frage – Wofür mache ich das, wofür fahre ich viele km zu Wettkämpfen, wofür zahle ich Startgelder, die manchmal nicht unerheblich sind und auch immer mehr werden, wofür strenge ich mich überhaupt noch an?

In der „irrsinnigen Hoffnung“, dass alles einmal besser wird, mache ich weiter.
 

Also dann


- Auf ein Neues im Jahr 2019 –
 

ehrlich und streitbar

 

 

 

26. Januar 2019

13.Hallenmarathon 2019

Der erste offizielle Start im neuen Jahr. Es ist gleichzeitig der Abschluss des Walking-Jahres 2018. Wir müssen schon sehr frühzeitig ran. Wahrscheinlich sollen wir fertig sein, wenn die ganze „Rennerei“ mit den Läufern beginnt.

Austragungsort ist wieder die Niederlausitzhalle in Senftenberg – eine Tartanbahn. Da verbietet sich wie immer der Einsatz von Stöcken. Klar sind wir „Stockmenschen“ etwas im Nachteil, aber was soll´s. Das Wetter draußen – na ja, aber die Halle ist geheizt.

Der Wetterbericht sagt auch Straßenglätte voraus. Eventuelle Straßen-beschaffenheiten veranlassen mich, frühzeitig abzufahren. Aber die Straßen sind frei, ich bekomme einen herrlichen Sonnenaufgang mit und bin dann aber einer der Ersten, die in der Halle eintreffen. Zeit genug, um sich auf den noch leeren Rängen einen Platz zu suchen, die Anmeldungsformalitäten zu erledigen – und zu warten – und zu warten. So nach und nach treffen dann die anderen Mitwalker ein. Begrüßungen und verspätete Glückwünsche zum neuen Jahr sind an der Tagesordnung. Ein paar Gespräche, etwas einlaufen und schnell noch einen Schluck -so vergeht die Zeit bis zum Start ziemlich schnell.

09:40 Uhr stehen alle an der Starlinie und ADI schickt uns wieder auf die Strecke. 12 Runden müssen wir walken. Verständlicherweise ist dabei jeder mit sich selbst beschäftigt. Und trotzdem bleibt es nicht aus, dass einige Ungereimtheiten bei einzelnen Walkern wahrgenommen werden. Bei meinem „Reifegrad“ bin ich nicht mehr der Schnellste und kann somit einen rennenden Mitnutzer der Tartanbahn ausmachen. Das müsste aber auch dem Veranstalter auffallen – aber Fehlanzeige. Meine 12 Runden machen keine Schwierigkeiten. Ich muss sogar feststellen, dass ich auch schneller als in den vergangenen Jahren gewesen bin. Da habe ich ja wieder bei den kommenden Läufen hier in der Halle eine Perspektive – mit 90 dann Hallenrekord.

Natürlich reicht es nicht für das Treppchen, wo nur die Laufbesten stehen, ganz gleich in welcher Altersgruppe. Zuhause werde ich mir dann das Video unseres Laufes anschauen und werde wieder einmal daran erinnert, dass ein solcher Lauf auch negative Seiten haben kann. Da gab es den Aktiven mit der Startnummer 426, dessen zeitweise hervorragender Laufstil nicht nur mir schon in der Halle aufgefallen war. Nur war es eben ein Laufen und kein Walken. Da rannte der Aktive mit der Startnummer 419 an der Kamera vorbei und die Krone war der „Herr“ in blau, Startnummer 436. Mit einer Unverschämtheit wurde hier der Begriff Walking missbraucht. Aber es ging ja wieder um Wertungspunkte für die neue Walking-Serie 2019. Und da war diesen Aktiven jedes Mittel recht.

Da stellte sich mir wieder die Frage – Wozu? Wozu zahle ich noch ein Startgeld, wozu fahre ich Kilometer zu einer solchen Veranstaltung, wozu strenge ich mich überhaupt noch an?

WOZU nehme ich überhaupt an solchen Veranstaltungen noch teil, wenn Betrüger sich hier noch straflos tummeln können. Ich habe darauf noch keine Antwort.

Den Abschluss des Tages für uns bildete dann wieder, wie in jedem Jahr, die Auswertung des Walking-Serie des vergangenen Jahres und die Ehrung der Besten. Aber waren es auch wirklich die besten Walker und Nordic Walker, die auf dem Treppchen standen? Viele – ja, manche – nein.

Für ein sauberes Nordic Walking gibt es Regeln, für das Material und die Körperfunktionen. Da kann ein sauberer Laufstil nicht gewährleistet werden, wenn die Stöcke viel zu kurz sind. Es ermöglicht eine höhere Schrittfrequenz und eine bessere Zeit und bringt dann auch mehr Wertungspunkte und eine höhere Stufe auf dem Treppchen. Aber Fairness und Ehrlichkeit anderen gegenüber bleiben auf der Strecke. Das gilt aber auch für jene, deren Stöcke noch vor den Schuhspitzen eingesetzt werden und kaum die Hacke erreichen oder deren Stöcke nur noch eine „Wedelfunktion“ haben. Und so bleibt auch bei dieser Jahresauswertung ein bitterer Beigeschmack.

Das Jahr 2019 kann nur noch besser werden – hoffentlich.

 

 

 

10. Februar 2019

17. Frostwiesenlauf in Burg

Es ist wieder einmal so weit. Burg und der Frostwiesenlauf als Eröffnung der Freiluftsaison. Startzeit ist 11:00 Uhr, das heißt eigentlich – Mittagessen gibt es später.

Am Morgen noch einmal Internet und Wetterbericht – Wind angesagt und Starkregen, aber hier muss man nicht unbedingt alles glauben. Aber der Achim spricht im Radio und das Net sagt einen Beginn ab 08:30 Uhr. Sollte ich da im Vorfeld etwas übersehen haben? Na gut, die Sachen waren schon am Abend gepackt, die Stöcke schon im Auto. Also Sachenwechsel und ab nach Burg. Der Parkplatz am „Landhotel“ ist nur noch Gästen vorbehalten. Also rauf auf die Wiese und dann wieder zum Landhotel gelaufen. Startnummer empfangen, Startnummernband aus dem Rucksack geholt, Startnummer befestigt und angelegt. Kontrollfrage: Wann kann ich loslaufen? – Antwort: Wenn Du willst. Rucksack unter einen Tisch geschoben und zum Start gegangen. Dort ist man noch mit den Startvorbereitungen vollauf beschäftigt.

Ich habe mich dieses Mal für die 5 km entschieden. Diese Strecke ist für die Nordic Walker neu. 10 km und auch 20 km bin ich hier schon gewalkt. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich hier eine Bummeltour absolvieren will.

Also laufe ich los. Die Stimmen hinter mir werden bald leiser. Der Weidenweg am Anfang noch mit unterschiedlichem Belag und unterschiedlicher Beschaffenheit. Ich wechsle von rechts nach links und wieder zurück, um nicht jeden Matsch begrüßen zu müssen. Mich behindert keiner, ich muss auf keinen Rücksicht nehmen, ich walke in meinem Tempo. Bald laufe ich nur noch auf Asphalt. Nach ungefähr einem Drittel der Strecke sehe ich weit vor mir einen einsamen Walker. Das gibt eine neue Motivation. Als ich ihn eingeholt habe, werden ein paar Worte gewechselt und dann nehme ich mein Tempo wieder auf. Dann bin ich wieder auf der Ringstraße und laufe dem Ziel entgegen. Die Markierung Ziel 1000 m gibt die Richtung, aber den Streckenverlauf jetzt kenne ich schon, er ist jetzt für alle Aktiven gleich. Ein aufgebauter Verpflegungspunkt kurz vor dem Ziel für die längeren Strecken, über eine kleine Brücke , dann noch 200 m und ich bin im Ziel. Ich bin wohl der erste, der heute ins Ziel gekommen ist. Meine Zeit – ganz knapp über 40 min.

Der Sprecher am Mikro dreht mir den Rücken zu, Sandra packt noch Kisten aus. Von ihr lass ich mir eine Medaille geben, die erste, von allen, die heute noch vergeben werden. Am Verpflegungspunkt nehme ich zwei Waffeln, Kaffee und Glühwein könnte ich schon trinken, Wasser gibt es noch nicht. Also gehe ich zur Anmeldung zurück. Ich treffe ein paar bekannte Walker, eine kurze Begrüßung. Sie haben noch alles vor sich, ich habe es hinter mir. Slalomlaufen bis zur Anmeldung – viele haben schon ihre Startnummer und kommen mir entgegen, viele laufen in meiner Richtung und wollen noch eine Startnummer haben. Ich nehme wieder meinen Rucksack – er ist noch da, unbemerkt von allen. Überflüssiges, weil nasses, Laufzeug wird eingepackt. Dann lass ich mir noch meine Urkunde geben, auch die erste, die heute gedruckt wurde, und gehe wieder raus.

Es regnet!! Also stimmt der Wetterbericht – zum Teil, es ist keine Starkregen. Ich gehe zum Auto, zwei Wiesen sind schon fast zugeparkt, und es kommen immer noch Fahrzeuge an. Ich fahre langsam an, noch langsamer rollen die Fahrzeugen, die mir entgegenkommen, vorbei. Sie alle wollen noch heute starten. Ungefähr 100 m hinter der Mosterei Jank ist die Kolonne zu ende. Bis dorthin sind es 2 km.

Fazit des Tages:

Wer später startet, wird nass. Die Streckenführung 5 km soll man beibehalten. Der Frostwiesenlauf löst eine Völkerwanderung aus, und die Organisation hat wieder einmal geklappt.

Ach so, es wird auch langsam einmal wieder Zeit, dass wir zum Frostwiesenlauf so richtig Schnee haben. Dann trinke ich im Ziel auch einen Glühwein.

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